Aktuell: SVW-Mitteilung nach Vereinshaus-Brand


Darüber, dass der SV Wilhelmsburg am Sonntagmittag in der Bezirksliga Süd bei Altona 93 II mit 2:1 gewann, kam beim Elbinsel-Klub nur kurzzeitig Freude auf. Der Grund dafür: Am Sonntagabend brannte der Rohbau des neuen SVW-Vereinshauses am Karl-Arnold-Ring nieder; auch zwei der drei neuen Kunstrasenplätze wurden beschädigt. Nun veröffentlichten die SVW-Verantwortlichen folgende Mitteilung zu dem Feuer:


„Am vergangenen Sonntagabend, 1. September löste der Brand des Rohbaus des neuen SVW-Vereinshauses am Karl-Arnold-Ring einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Das Feuer begann gegen 19.45 Uhr aus bisher ungeklärter Ursache (die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat die Ermittlungen aufgenommen). Zirka 75 Einsatzkräfte der Hamburger und der Freiwilligen Feuerwehren waren bis in die frühen Morgenstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Das Vereinshaus ist vollständig ausgebrannt und wurde im Zuge der Löscharbeiten teilweise eingerissen; auch zwei der insgesamt drei neuen Kunstrasenplätze auf der Anlage sind durch das Feuer und explodierende Druckgasbehälter beschädigt worden. Bei dem Feuer wurde niemand verletzt.

Aufgrund des Schadens wurde die Anlage bis auf Weiteres komplett gesperrt, so dass der Trainings- und Spielbetrieb der Fußballer stark beeinträchtigt ist. Über die Höhe des Schadens kann bisher noch keine Aussage getroffen werden.

Philip Wendt, Geschäftsführer des SV Wilhelmsburg von 1888 e.V.:
„Es ist wirklich schockierend. Seit Monaten arbeiten wir zusammen mit dem Bezirksamt und der Lokalpolitik an der Zukunft unseres Vereins und über Nacht ist alles weg – zum Glück wurde niemand verletzt. Der Verdacht der Brandstiftung macht uns fassungslos. Wir können nicht verstehen, warum jemand eine Einrichtung mutwillig beschädigt, die zum Wohle aller ist und dem gesamten Stadtteil offensteht. Alle Sportlerinnen und Sportler hier in Wilhelmsburg sind die Leidtragenden. Im Namen des Vereins möchte ich mich zuallererst bei den mutigen Einsatzkräften bedanken – insbesondere bei unseren Freiwilligen Feuerwehren von der Elbinsel, die als erste am Karl-Arnold-Ring waren. Gleichzeitig möchte ich mich auch bei den anderen Wilhelmsburger Sportvereinen und Firmen für ihre Anteilnahme und ihre Unterstützung bedanken – die Firma Aurubis hat uns bereits finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau der Anlage zugesichert und der FC Türkiye hat uns noch am selben Abend angeboten, unser Training auch auf ihre Anlage zu verlegen. Wir sind sehr dankbar und stolz auf unseren Stadtteil: Das ist wahre Solidarität. Umso schlimmer ist es, dass sowohl in den sozialen Netzwerken als auch teilweise in den Medien Mutmaßungen über die möglichen Brandstifter angestellt werden, die das Potenzial haben, einen Keil zwischen uns zu treiben. Der SV Wilhelmsburg von 1888 e.V. versteht sich explizit als einen multikulturellen Sportverein für alle Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger. An solchen Spekulationen und Vorverurteilungen wollen wir uns nicht beteiligen, das widerspricht unserem Selbstverständnis.

Unser Ziel ist es jetzt, so schnell wie möglich mit den betreffenden Behörden das weitere Vorgehen abzustimmen. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Fußballabteilung trotz des Feuers weiterhin trainieren und am Spielbetreib teilnehmen kann. Aber wir wollen auch so schnell wie möglich mit dem Wiederaufbau beginnen – das Feuer verzögert die Fertigstellung unserer Anlage mindestens um ein weiteres halbes Jahr. Das bedeutet für uns nicht nur eine Einschränkung des Angebots, sondern auch ein Ausfall möglicher Pachteinnahmen.“

Der SV Wilhelmsburg von 1888 e.V. hatte seinen langjährigen Heimplatz am Vogelhüttendeich zu Beginn des Jahres endgültig aufgegeben, um an der Stelle Platz für Wohnungsbau in der neuen Wilhelmsburger Mitte zu machen. Die Planungen für die neue Anlage laufen bereits seit 2015. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin im August 2018 wurde seitens des Bezirksamts Hamburg-Mitte bereits mehrere Male verschoben. Zuletzt wurde von einer Eröffnung im März 2020 ausgegangen. Es ist anzunehmen, dass der Brand die Fertigstellung mindestens um weitere sechs Monate verzögert.“

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