Exakt 17 Wochen, nachdem der TuS Hemdingen-Bilsen letztmals im heimischen Sportzentrum Hemdingen in Aktion getreten war, konnten sich die TuS-Anhänger am Sonntag wieder über einen Heimauftritt ihrer Lieblinge freuen, als es gegen den Tabellen-13. TSV Heist ging. TuS-Trainer Patrick Kinastowski gefiel „das schöne Wetter“, aber keinesfalls die Leistung seiner Schützlinge: „Wir haben uns während der gesamten 90 Minuten sehr schwergetan“, gab er auf der facebook-Seite seines Teams zu. Analog dazu sagte der Heistmer Coach Rainer Ossenbrüggen: „In der ersten Halbzeit war nicht zu sehen, wer der Titelanwärter und wer das Kellerkind ist.“
Wahre Worte, denn die „Heistmer Jungs“ hatten ein klares Chancenplus: Schon nach fünf Minuten hätten sie mit 2:0 führen können, doch Hannes Grossmann scheiterte zweimal freistehend. Nachdem Simon Reinecke in guter Position nur sich selbst angeschossen und Hauke Suhl am verwaisten Tor vorbeigeköpft hatte, gab Kinastowski zu: „Wir mussten uns bei unserem Keeper Alexander Weiß bedanken, dass wir nicht schon früh in Rückstand geraten sind.“ Kurz vor der Pause spielten die Hemdinger dann Marvin-Jay Gibau schön frei, der das 1:0 erzielte und die Partie damit ergebnistechnisch auf den Kopf stellte (44.). „Das war ein extrem ungünstiger Zeitpunkt“, haderte Rainer Ossenbrüggen, der seine Elf in der Kabine trotzdem lobte.
Doch direkt nach dem Wiederanpfiff schliefen die Gäste auf ihrer linken Abwehrseite und der Hemdinger Robin Berg, den Kinastowski erst in der Pause eingewechselt hatte, schoss nach einem Sprint von rechts platziert zum 2:0 ein (46.). „Leider hat uns dieses Tor keinen wirklichen Auftrieb gegeben und das Spiel war konform zu der ersten Hälfte“, stellte Kinastowski fest. Nachdem ein Hemdinger einen Schuss des Heistmers Hannes Grossmann abfälschte und er zum 2:1 im Netz landete (64.), sprach Kinastowski von „einem verdienten Gegentreffer“. In der Folge drängten die Gäste auf den Ausgleich, der aber nicht fiel. Auf der Gegenseite schlenzte Kevin Gibau den Ball von rechts aus platziert zum 3:1 in das lange Eck (78.). In der Folge haderten die Hemdinger mit Schiedsrichter Ayhan Simsek (Uetersen), der ihrer Meinung nach ein klares Foul an Thilo Pajewski im TSV-Strafraum nicht ahndete und den Ball bei einem Schuss von Hendrik Schmiedehausen nicht hinter der Torlinie sah. Schmiedehausen gelang aber in der Nachspielzeit doch noch „sein“ Treffer, als er den Ball aus 25 Metern zum 4:1-Endstand in den Winkel jagte (95.).
Kinastowski zog folgendes Fazit: „Die drei Punkte nimmt uns keiner. Trotzdem müssen wir uns im nächsten Spiel gegen den SV Hörnerkirchen steigern, um dort etwas mitnehmen zu können.“ Derweil haderte Rainer Ossenbrüggen: „Wir haben es nicht geschafft, uns für eine gute Leistung zu belohnen.“ Weil der Heistmer Stammkeeper Nils Heidmann vor dem Anpfiff über Unwohlsein klagte, übernahm der eigentliche Stürmer Marc Richert den Posten zwischen den Pfosten: „An den Gegentoren war er schuldlos – aber er hat uns mit seiner Sicherheit im Abschluss vorne gefehlt“, klagte Rainer Ossenbrüggen.