
Dass bei Bauarbeiten im Hein-Klink-Stadion an der Möllner Landstraße, wo die Teams der SV Billstedt-Horn beheimatet sind, ein bisher unter der Erde liegendes Hakenkreuz aus Beton freigelegt wurde, sorgte für ausschweifende Berichte in zahlreichen Medien. Nun bezogen die Verantwortlichen von „Bille-Horn“ mit einer Stellungnahme, die sie unter anderem auf ihrer facebook-Seite veröffentlichten, klar Position.
Hier der Wortlaut der Mitteilung:
„Die Schatten der deutschen Vergangenheit sind lang. Sie reichen bis in unsere Gegenwart. Manchmal tritt diese Vergangenheit wieder in anderer Form in Erscheinung, wie jüngst in den deutschen Parlamenten. Auf unserer Sportanlage ist nun diese Vergangenheit in ihrer unmittelbaren Form zutage getreten, nämlich in Form eines Hakenkreuzes aus Beton.
Die Berichte darüber gehen um die Welt. Nachdem Bild und Deutsche Presse-Agentur berichteten, das NDR Fernsehen sogar Kameras mitbrachte, fand die Meldung ihren Weg sogar über die deutsche Grenze (Daily Mirror).
Die Geschichte des Stadionbaus ist dabei einigermaßen gut rekonstruiert, in unserer Festzeitschrift zum 125-jährigen Jubiläum hat Jost einiges zusammengetragen. Kurz: 1930 wurde der Bau begonnen, 1934 im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes vollendet. Zu der Zeit wurde auch die Säule errichtet, die auf einem Hakenkreuz fußte. Das Hakenkreuz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem einfachen Kreuz, indem man die Enden abschlug. Bis in die 70er-Jahre stand noch die Säule, bis auch sie schließlich abgerissen wurde. Das Fundament wurde nur zugeschüttet und nun im Zuge von Bauarbeiten für Umkleidecontainer freigelegt.
Nach der Gründung der Sportvereinigung Billstedt-Horn im Jahr 1946 wurde das Hein-Klink-Stadion zu ihrer Heimstätte. Ihre sieben Gründervereine hatten bis 1933 dem Arbeitersport angehört, bevor sie sich 1933 selbst aufgelöst haben, um dem Verbot durch das NS-Regime zuvorzukommen.
Die Spvgg. Billstedt-Horn gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus. Die Reste des Faschismus, sei es als Beton im Boden oder als Beton in manchen Köpfen, gehören zerstört. Der Dreck muss weg. Alle Ewiggestrigen sollen sich vom Acker machen.
In guter braun-weißer Tradition in Hamburg sagen wir: ,Nie Wieder'! Kein Fußball den Faschisten!“