Kreisliga 8: Jensen tritt in Heist zurück


Am vergangenen Sonntag verlor der TSV Heist auch sein sechstes Saisonspiel in der Kreisliga 8: Beim Neuling TuS Holstein Quickborn II gab es eine 0:2-Niederlage. Nachdem sich TSV-Verteidiger Claus Riedermann wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte eingehandelt hatte (64.), schoss TuS-Stürmer Selim Aykac die Holstein-Reserve mit einem Doppelpack zum zweiten Saisonsieg (71., 75.).

Der Platzverweis gegen Riedermann brachte nun in Heist das Fass zum Überlaufen, denn Trainer Hans-Jürgen Jensen trat am Dienstag zurück. „Ich fühle mich vom Team im Stich gelassen, und auf die Disziplinlosigkeiten habe ich keine Lust mehr – da kann ich meine Zeit wirklich besser verbringen“, erklärte Jensen auf Nachfrage von SportNord. Für die Niederlagen-Serie, das stellte der Coach klar, „übernehme ich die volle Verantwortung“, betonte aber auch: „Wir haben vieles gemacht, sind auch zusammen essen gewesen ... Aber einigen Spielern fehlte es einfach an der nötigen Disziplin und Einstellung! Vielleicht hätte der Verein auch elf Spieler rauswerfen sollen – aber der Rücktritt eines Trainers ist natürlich einfacher.“

Dabei lief es im Sommer 2009 zunächst vielversprechend: „In der Saisonvorbereitung haben wir gute Ergebnisse erreicht und konnten hoffen, dass wir in dieser Spielzeit sogar mehr erreichen können als in der vergangenen Saison, die wir als Rang-Fünfter abgeschlossen hatten“, so Jensen, dessen Team in der Ersten Runde des Oddset-Pokals den Rissener SV aus der Parallel-Staffel 7 mit 3:1 bezwang. „Doch dann sind vor dem ersten Punktspiel gleich sechs Akteure in den Urlaub gefahren, und wir mussten unseren Kadern mit Spielern aus dem Reserve- und Alt-Herren-Team auffüllen“, berichtete Jensen und klagte: „An den ersten sechs Spieltagen konnte ich nicht ein einziges Mal dieselbe Startelf aufbieten – auch, weil es noch verletzungsbedingte Ausfälle gab.“

Nachdem Heist am 9. August beim SC Ellerau eine 0:3-Pleite kassiert hatte, hatte sich Jensen bereits mit seinen Spielern zusammengesetzt. „Das Resultat war immerhin, dass die Trainingsbeteiligung besser wurde... aber die Ergebnisse stimmten trotzdem nicht“, so Jensen, der am Dienstagabend mit TSV-Präsident Hans-Werner Behncke und dessen Sohn, dem Fußball-Obmann Andre Behncke, zusammen saß: „Sie waren von meiner Arbeit überzeugt, und der Rücktritt fiel mir deshalb wirklich nicht leicht. Jetzt ist noch nicht einmal ein Drittel der Saison herum und der derzeitige letzte Platz hat keine Aussagekraft ... Heist hat noch alle Chancen, mit einem neuen Coach den Klassenerhalt zu schaffen“, so Jensen.

Wenn Heist nun am Sonntag, 13. September, um 15 Uhr den Heidgrabener SV empfängt, wird Obmann Andre Behncke als Interimstrainer fungieren. Ob danach vielleicht Mirco Seitz und / oder Christian Ilic, die gerade als Chef- und Co-Trainer beim Hammonia-Landesligisten FC Elmshorn zurücktraten (SportNord berichtete), in Heist einsteigen? Immerhin: Ilic war vor seinem Engagement beim FCE schon einmal in Heist tätig. Jensen, der im Sommer 2007 vom TSV Seestermüher Marsch kommend in Heist Hans-Jürgen Schulze beerbt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), „bucht nun erst einmal einen einwöchigen Urlaub mit der Frau“, versprach aber auch: „Ab Oktober wäre ich als Trainer zu haben.“ (JSp)

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