
Von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit war bei Rasensport Uetersen II zuletzt nicht allzu viel zu spüren ‒ denn es wurde und wird viel geredet über den am Saisonende anstehenden Trainerwechsel. Fakt ist: Christian Sommer und Lennard Witt, die die Rasensport-Reserve seit deren Gründung im Sommer 2016 betreuen, hören im Sommer 2019 auf. „Ihre beiden Nachfolger wurden schon gefunden, sie sollen aber noch nicht öffentlich bekanntgegeben werden“, erklärte Christian Kilb, der als Vorstandsmitglied der Rasensportler für den Spielbetrieb Herren verantwortlich ist.
Nicht wenige Spieler der Zweiten Mannschaft, die in der Kreisliga 8 als Tabellen-Vierter überwintert und bei nur vier Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter TuS Hemdingen-Bilsen sowie zwei Zähler hinter dem Tabellen-Zweiten SV Hörnerkirchen liegend auf den Durchmarsch in die Bezirksliga hoffen kann, würden sich allerdings wünschen, dass der erste Trainerwechsel in der Rasensport-Geschichte noch länger auf sich warten lässt. „Die Spieler waren sehr unglücklich, als wir sie im September von unserer Entscheidung, dass wir im Sommer 2019 aufhören werden, unterrichtet haben“, sagte Sommer. Bereits zuvor hatten Sommer und Lennard Witt das Gespräch mit Kilb sowie Marcel Reinke, der als Beisitzer ebenfalls dem Rasensport-Vorstand angehört, gesucht. „Ich hatte mit einer solchen Ankündigung nicht gerechnet“, gestand Kilb, der aber den von Sommer formulierten Gedanken, dass „der Mannschaft ein neuer, frischer Wind gut tun würde“, schließlich „nachvollziehen konnte“.
Allerdings missfiel es Kilb, dass Sommer und Lennard Witt nur etwa eine Woche später der Mannschaft ihre Entscheidung verkündeten: „Ich fand es nicht gut, dass sie ihren Abschied so früh kommuniziert haben, zumal einige Spieler schockiert waren, da sie der Meinung sind, dass die beiden einfach zum Team dazu gehören würden.“ Dass einige Akteure so denken, ist absolut nachvollziehbar. Denn bevor Sommer und Lennard Witt im Sommer 2016 das Traineramt bei der neu gegründeten Rasensport-Reserve übernahmen, hatten sie bereits bei den Zweiten Herren des TSV Uetersen, denen zahlreiche Spieler der jetzigen Rasensport-Zweiten angehörten, die Verantwortung getragen. Dort war Sommer im Dezember 2015 nach der Trennung von Sandor Horvath vom Co- zum Cheftrainer befördert worden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) und hatte in sieben Bezirksliga-Spielen fünf Siege sowie zwei Unentschieden erreicht. Dann hatte sich die damalige TSV-Reserve im März 2016 nach der Entlassung des Liga-Trainerteams durch den Gesamtvorstand mit den Ersten Herren solidarisch gezeigt und war nicht mehr für den TSV Uetersen angetreten.
„Das Ausscheiden von Sommer und Lennard Witt ist ein herber Verlust für uns“, stellte auch Kilb unmissverständlich fest. Dieser Aderlass hätte aber unter Umständen noch verhindert werden können, wenn Kilb und seine Vorstandsmitstreiter versucht hätten, das Trainerduo umzustimmen: „Der eindringliche Wunsch der Mannschaft war es, dass die Verantwortlichen diesbezüglich noch einmal mit uns reden würden“, so Sommer, der ergänzte: „Ich wollte nicht von mir aus nicht darum betteln, wäre jedoch gesprächsbereit gewesen − aber offenbar wollte der Vorstand uns eben auch nicht hinterher laufen ...“ Und so kam es anders: Bereits vor dem letzten Punktspiel des Jahres, das die Rasensport-Reserve am 2. Dezember gegen den FC Union Tornesch II mit 2:1 gewann, verkündete Kilb den Spielern, wer das Traineramt im Sommer 2019 übernehmen wird − warb aber zugleich um Verständnis dafür, dass diese Personalie „noch intern bleiben“ solle.
Nun sofort die Brocken hinzuwerfen, ist für Sommer übrigens kein Thema: „Dafür hänge ich viel zu sehr an dieser Mannschaft, denn sie ist, auf mein Dasein als Fußballtrainer bezogen, ja quasi meine erste große Liebe.“ Dass sich Sommer diesbezüglich irgendwann „neu verlieben“ wird, wollte er allerdings nicht ausschließen: „Ich wäre offen für Anfragen anderer Vereine aus dem Kreis Pinneberg und dem Hamburger Westen“, sagte der 37-Jährige, der in Heist lebt und hauptberuflich beim Uetersener Meisterbetrieb Riewesell als Maler arbeitet. Und es ist anzunehmen, dass Sommer das Interesse anderer Klubs auf sich ziehen wird: Als Cheftrainer der TSV- und der Rasensport-Zweiten feierte er in 70 Punktspielen 55 Siege; hinzu kommen neun Unentschieden und nur sechs Niederlagen. Kilb stellte derweil klar, dass sowohl Sommer als auch Lennard Witt „immer ihre Heimat bei Rasensport haben werden“. Im Klartext heißt dies, dass neben Sommer auch Lennard Witt (29), sobald er es altersbedingt darf, für die Alten Herren des Klubs aus der Rosenstadt in Aktion treten soll