Kreisliga 8: SVR-Reserve siegt mit drei Leihgaben


Am Donnerstag wurde in der Kreisliga 8 das Reserve-Duell der beiden Vereine, die als Vertreter des Kreises Pinneberg das Fähnlein in der Oberliga Hamburg hochhalten, nachgeholt. Allerdings war es kein „reines“ Reserve-Duell, denn beim SV Rugenbergen II kamen mit Kevin Beese (bisher zehn Oberliga-Saisonspiele), Edouard Mesenholl (15) und Hendrik Rühmann (ebenfalls 15) drei Akteure der Liga-Mannschaft zum Einsatz. Drei Etagen später hatte das Trio viel Spaß, glänzte mit großem Einsatz – und trug dazu bei, dass die SVR-Zweite im Topspiel den FC Union Tornesch II mit 4:1 schlug. Dass die Gäste keine Liga-Leihgaben an Bord hatten, erklärte Union-Coach Christian Sommer wie folgt: „Solange wir nicht durch Verletzungen so arg dezimiert sind, dass wir selbst kein spielfähiges Team zusammenbekommen, baue ich auf meine Spieler – und setze ihnen keine anderen Akteure vor die Nase ...“

Im Werner-Bornholdt-Sportzentrum legten die Hausherren einen echten Traumstart hin, wobei sie von einer Fehlerkette ihres Gegners profitierten. Die Tornescher hatten Anstoß, spielten nach hinten und verpassten es gegen die pressende Heim-Elf gleich zweimal, einen Ball zu klären. SVR-Akteur Jan Sterly bestrafte dies mit dem frühen 1:0, wobei Gäste-Keeper André Huppertz keine gute Figur abgab (2. Minute). Die Union-Reserve glich aber zügig aus: Jann-Phillip Gollnick schloss einen schnellen Konter ab (1:1/14.). „Leider waren wir auch danach in der Abwehr wiederholt zu langsam“, klagte Sommer, der die Entstehung des zweiten Gegentreffers „wie schon beim 0:1 sehr bitter“ nannte. Bei einem Zweikampf gingen Marcel Lambert und ein SVR-Akteur im Union-Strafraum zu Boden – Sommer erwartete einen Freistoß für sein Team, doch Schiedsrichter Dave Waßmann (vom TuS Appen) entschied auf Elfmeter für die Bönningstedter. Diesen verwandelte Tim Hamer (1:2/ 19.).

Als Jon Schwertfeger kurz darauf im SVR-Strafraum gefoult wurde, blieb Waßmanns Pfeife dagegen sehr zum Ärger von Sommer stumm. Bei einer guten Chance von Auron Gashi verhinderte Finn Boltersdorf, Torwart von Rugenbergen II, stark den erneuten Ausgleich (29.). Statt 2:2 hieß es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann 3:1. Die Tornescher klärten zwar einen Eckstoß, ließen sich dann aber von der nächsten Flanke der Hausherren überrumpeln: Mesenholl drehte sich gut um Huppertz herum und traf in die lange Ecke. „Da war seine Klasse zu sehen“, so Sommer, der betonte: „Ich will nicht von Wettbewerbsverzerrung reden, weil sich die Verantwortlichen von Rugenbergen an die Regeln des Hamburger Fußball-Verbandes gehalten haben – aber die Leihgaben haben den Unterschied ausgemacht.“ Aber nicht nur Beese, der vor Einsatzfreude nur so sprühte, sowie Mesenholl und Rühmann, sondern alle SVR-Kicker boten eine starke Leistung. Diese hätte nach der Pause zeitig mit dem 4:1 belohnt werden können, doch Beese zielte erst zu hoch (48.), ehe er mit seinem nächsten Versuch an Huppertz scheiterte (51.).

Nach einer guten Stunde waren dann auch die Gäste wieder in der Partie angekommen. Schwertfeger visierte von halbrechts das lange Eck an, doch Boltersdorf lenkte den Ball um den Pfosten herum (65.). Auf der Gegenseite schlug Rühmann einen Freistoß von links in die Mitte, wo Marcel Lambert den Ball aus wenigen Zentimetern in das eigene Netz lenkte (70.). Dieses 4:1 war der Endstand, da Waßmann eine Attacke am eingewechselten Tornescher Hannes Nolden im SVR-Strafraum ebenfalls nicht ahndete. Gnade vor Recht ließ der Referee auch ergehen, als er in der 78. Minute Sterly für ein hartes Foul im Mittelfeld nur die Gelbe Karte zeigte. SVR-Coach José Barreto wechselte seinen Führungstorschützen daraufhin sofort aus und sagte ihm unmissverständlich: „Das war eine klare Rote Karte.“ Kurz darauf erfolgte der Abpfiff und die Bönningstedter hatten der Union-Reserve die erste Liga-Niederlage seit 15 Runden beigebracht – letztmals hatten die Tornescher am 28. Juli zu Sommers Punktspiel-Debüt mit 1:4 gegen den TuS Hemdingen-Bilsen das Nachsehen gehabt. Sommer trug die Niederlage aber mit Fassung und erklärte: „Ich verliere lieber mit meinem Team, als so zu gewinnen, wie Rugenbergen II ...“

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