
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Zwischen Robert Stöckigt und mir passt es einfach nicht.“ Das ist der Standpunkt von Andreas Jeschke, der deshalb als Coach des TSV Wandsetal zurücktrat, anstatt die von TSV-Sportvorstand Christian Wießner präferierte Lösung, mit dem neu dazu kommenden Stöckigt (bisher Co-Trainer beim West-Bezirksligisten Hetlinger MTV) zu bilden, anzunehmen.
Von SportNord auf seinen in dieser Woche erfolgten Rücktritt angesprochen, fügte „Boller“ Jeschke hinzu: „Der Vorschlag, dass ich mit Stöckigt zusammenarbeiten solle, war von Wießner, der Stöckigt aus dem Jugend-Bereich kennt, erstmals schon vor fünf Wochen gemacht worden.“ Der 56-Jährige stellte klar, dass er damals bereits „dankend abgelehnt“ habe: „Stöckigt hat sich, nachdem er beim SC Teutonia 10 auf mich als Trainer gefolgt ist, abfällig über meine Person und meine Arbeit geäußert – und übrigens auch gesagt, dass er niemals mit mir zusammenarbeiten wolle.“
Unabhängig von diesen Dissonanzen hätte er es als „schwierig“ empfunden, mit einem gleichberechtigten Trainerpartner an seiner Seite zu arbeiten: „Wie soll das denn in der Praxis aussehen, wenn wir vor der Mannschaft stehen und er ein anderes System favorisiert als ich? Oder er Spieler X auswechseln, ich aber lieber Spieler Y vom Feld nehmen will“, warf der frühere Stürmer des FC St. Pauli (zehn Zweitliga-Spieler) als Fragen auf. Zwar zeigte sich Jeschke, der vor Jahresfrist vom damalige Wandsetaler Liga-Trainer Kevin Reichmann als Übungsleiter der dritten Herren in den Sportpark Hinschenfelde gelotst worden war, „enttäuscht“ von TSV-Sportvorstand Wießner, aber er stellte trotzdem klar: „Wir sind nicht im Bösen auseinandergegangen und der TSV Wandsetal ist ein großartiger Verein mit viel Tradition, dem ich nur das Beste wünsche.“
Nachdem Reichmann im Februar freigestellt worden war, war Jeschke zum Liga-Trainer befördert worden. Die sieben Punkte, die die Wandsetaler aus sieben Partien unter der Regie von Jeschke und Nicolas Rodriguez holten, genügten in der Kreisliga 8 zum Klassenerhalt: Der Oststeinbeker SV II, der als Tabellen-14. absteigen musste, wies vier Zähler weniger auf. „Eigentlich lief es eigentlich gut“, findet Jeschke, der mit den TSV-Kickern in die aktuelle Serie mit zwei Pflichtspiel-Siegen startete: In der ersten Runde des Lotto-Pokals gab es einen 3:2-Erfolg beim FC Preußen Hamburg (A-Kreisklasse 5), dann wurde zum Liga-Auftakt der Farmsener TV II mit 13:0 demontiert. Darauf folgten dann allerdings zwei Niederlagen: Das Aus in der zweiten Runde des Pokals (5:7 gegen die Lauenburger SV/Kreisliga 3) und am vergangenen Freitagabend ein 2:3 gegen den SV Altengamme III.
„Genau darauf, dass ich zwei Spiele hintereinander verliere, haben gewisse Personen nur gewartet“, sagte Jeschke mit Blick darauf, dass zu Beginn dieser Woche der in Barsbüttel lebende Stöckigt als neuer Trainer präsentiert wurde. „Ich wollte keine Unruhe innerhalb der Mannschaft aufkommen lassen – deshalb habe ich einfach meinen Rücktritt erklärt und Stöckigt das Feld überlassen“, so Jeschke. Gefragt, wie es nun für ihn als Trainer weitergehen würde, entgegnete der 56-Jährige: „Wenn ich ein Angebot eines Vereins bekommen sollte, höre ich mir alles an – aber ich würde nur zusagen, wenn alles passen würde.“ Zukünftig wird „Boller“ Jeschke nämlich auch familiär stärker eingespannt sein – denn wie er verriet, wird er im Dezember Großvater.
(Johannes Speckner)