Lotto-Pokal: Tangstedter SV schreibt Geschichte


(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Der ist ganz schön groß.“ Das war der erste Eindruck von Trainer Heiko Klemme, als er am Dienstagabend den Rasenplatz im Krückaustadion sah. Mit den dortigen Gegebenheiten kamen seine Spieler des Tangstedter SV, die vom heimischen Hasloher Weg eher einen verhältnismäßig kleinen Kunstrasenplatz gewöhnt sind, aber gut zurecht. Ihr Lotto-Pokal-Drittrunden-Spiel bei Gencler Birligi Elmshorn (Neuling in der Kreisklasse 1) gewannen die Tangstedter, die ihrerseits im Sommer in die Kreisliga aufgestiegen waren, mit 3:0.

Allerdings galt für die klassenhöheren Gäste das altbekannte Motto, dass aller Anfang schwer ist. Obwohl sie mehr als zeitig in der Krückaustadt eingetroffen waren, benötigten sie eine gewisse Anlaufphase, um in die Partie hineinzukommen. „In der ersten Halbzeit waren wir klar überlegen und haben das Spiel dominiert“, stellte Mehmet Karakavak, Erster Vorsitzender von Gencler Birligi, treffend fest. Das „Problem“ aus Sicht der Elmshorner war, dass sie ihre Chancen nicht in Tore ummünzten. Dem 1:0 am nächsten kam Gökalp Bas, der einen Eckstoß, den Ali Atas von rechts hereingeschlagen hatte, hauchdünn am langen Pfosten vorbeiköpfte (23. Minute).

Auf der Gegenseite kamen die Tangstedter in der ersten Halbzeit nur nach langen Bällen sowie bei Kontern vereinzelt vor und in den Strafraum von Gencler Birligi, dessen Aushilfskeeper Gökhan Tiryaki aber nicht ernsthaft geprüft wurde. Dies änderte sich im zweiten Durchgang: Während Karakavak zugeben musste, dass die Gencler-Spieler, die aufgrund der Abwesenheit von Chefcoach Hassan Balta (Urlaub) von Beytullah Ucan betreut wurden, „mit zunehmender Spielzeit mit den Kräften am Ende waren“, sprühten die Tangstedter nur so vor Spielfreude und Energie.

Wie schon in der Vergangenheit bei anderen Mannschaften, scheint es Klemme auch in diesem Sommer in Tangstedt gelungen zu sein, seine Spieler in einen hervorragenden Fitnesszustand zu versetzen. Und der Coach scheint auch bei seiner Personalwahl ein gutes Händchen zu haben: Haci Uzel, der in der vergangenen Saison in der A-Kreisklasse zumeist nur zweite Wahl war, schnürte einen Doppelpack (71./87.). Zwischenzeitlich untermauerte Moritz Fiedler, der zwei Tage zuvor noch sein Ex-Team Kummerfelder SV II per Doppelpack „erlegt“ hatte, seine aktuell hervorragende Form mit dem 2:0 (74.).

„Dass wir drei Gegentreffer in einer Viertelstunde kassiert haben, ist sehr ärgerlich“, haderte Karakavak, nachdem sich Gencler ebenso wie die anderen beiden noch im Wettbewerb vertretenen Kreisklassen-Teams SV Friedrichsgabe (0:7 gegen SC Condor) und Blau-Weiß Ellas (0:10 gegen Altona 93) verabschiedet hatte. Dagegen freute sich Klemme nicht nur über seinen dritten Sieg im fünften Pflichtspiel als Tangstedter Trainer, sondern auch über einen „historischen Erfolg“. Denn seinen Recherchen nach war es den Tangstedtern zuvor noch nie gelungen, im Hamburger Verbandspokal die vierte Runde zu erreichen.

(Johannes Speckner)

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