
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Der Meiendorfer SV, der im Winter zahlreiche Neuzugänge verpflichtet hatte, kommt in der Abstiegsrunde der Oberliga Hamburg weiter nicht richtig in Tritt. Acht Tage, nachdem das Team von MSV-Trainer Hakan Yavuz zum Auftakt der Entscheidungsrunde eine 0:3-Heimpleite gegen den SV Rugenbergen kassiert hatte, verlor es am Sonntag seinen zweiten Auftritt beim FC Union Tornesch mit demselben Ergebnis. Die Tornescher erwischten damit einen perfekten Start in die Abstiegsrunde, nachdem sie am Vorwochenende ihren Auftritt beim Bramfelder SV wegen mehrerer Corona-Fälle absagen mussten.
Im Duell der beiden Tabellenletzten der beiden Vorrunden-Staffeln hätten die Hausherren beinahe einen Traumstart hingelegt: Eine Rechtsflanke von Chris Heuermann köpfte Morris von Winckelmann aber in die zweite Etage (5. Minute). Nach zwölf Zeigerumdrehungen traten dann auch die Gäste einmal gefährlich offensiv in Erscheinung: Eine Hereingabe von Mohammad Atef Zakerwal bereitete Union-Torwart Norman Baese Probleme, wovon aber kein Meiendorfer profitieren konnte, ehe Jari Maack den Ball klärte. „Ich fand, dass das die einzige brenzlige Szene in unserem Strafraum war“, erklärte Union-Trainer Thorben Reibe, der seinen Schützlingen „einen sehr souveränen Auftritt“ attestierte.
Das einzige Manko der Tornescher war, dass sie in der ersten Halbzeit trotz klarer Überlegenheit nicht entschlossen auf das Führungstor drängten. Und die beiden Großchancen, die sich zum 1:0 boten, vergab Fabian Knottnerus. Der 29-Jährige, der anstelle von Torjäger Björn Dohrn (Innenbandriss) bei der Heim-Elf in vorderster Front agierte, zielte erst nach einem Steilpass von Philipp Werning von halbrechts aus knapp links vorbei (29.). Fünf Minuten später setzte Knottnerus den Ball nach einem Zuspiel von Christian Kulicke dann hauchdünn neben den rechten Pfosten. So wurden die Seiten vor rund 150 Zuschauern im „Torneum Fußballpark“ beim Stand von 0:0 gewechselt.
Im zweiten Durchgang änderte sich nichts an der Harm- und Planlosigkeit der Meiendorfer. Wohl aber an der Zielsicherheit der Tornescher, die in der 53. Minute in Führung gingen: Von Winckelmann wurde am linken Strafraumeck gefoult und die Freistoßflanke von Maik Stahnke köpfte Knottnerus am langen Pfosten relativ ungehindert ein. Fünf Zeigerumdrehungen später kam es noch besser für die Heim-Elf: Maik Stahnke trieb den Ball selbst nach vorne und passte dann zu Kulicke, der links im Strafraum Fabia Tiedemann fand; dessen Querpass versenkte der eingelaufene Maik Stahnke aus fünf Metern freistehend zum 2:0.
Die Gäste hatten genau eine Chance, noch einmal in die Partie zurückzukommen. Bei dieser tauchte Moustapha Toure von halblinks aus frei vor Baese auf, konnte sich aber zu keinem Torschuss durchringen, ehe der Winkel zu spitz wurde und er mit dem Ball über die Grundlinie stolperte (61.). In der Folge nutzten die Tornescher die sich nun bietenden Räume immer wieder zu schnellen Gegenangriffen. So scheiterten nacheinander Knottnerus und Kulicke nach Tiedemanns Linksflanke an MSV-Torwart Torben Grether (67.), ehe Knottnerus nach einem Querpass des frisch eingewechselten Adrian Ghadimi Nouran an Grethes Beinabwehr verzweifelte (74.).
Nach dem folgenden, von den Gästen zunächst geklärten Eckstoß traf Knottnerus dann zwar, wurde aber von einem Abseitspfiff von Schiedsrichter Max Beyer (vom SC Vier- und Marschlande) vom Torjubel abgehalten. Endgültig entschieden war die Partie, als sich Ghadimi Nouran erneut rechts stark behauptet und bis zur Grundlinie durchgetankt hatte. Er ärgerte sich dann zwar schon über seine ungenaue Hereingabe, die bei Mehmet Necati Agdan landete – aber der MSV-Kapitän lenkte den Ball dann zum 3:0-Endstand in das eigene Netz (75.).
(Johannes Speckner)