
Zwar wurde die Umwertung des am 10. Oktober beim VfL Pinneberg errungenen 2:1-Sieges beim VfL Pinneberg – Trainer Matthias Jobmann hatte vier Spieler zu vier verschiedenen Zeitpunkten während der laufenden Partie eingewechselt – im DFB-Net noch nicht vorgenommen. Trotzdem hatte Rasensport Uetersen faktisch als Vorletzter nur drei Punkte auf dem Konto, bevor es am Sonntag zum Nachholspiel den FK Nikola Tesla (Drittletzter mit vier Zählern) empfing. Umso größer war der Jubel bei allen Rasensportlern darüber, dass mit einem 6:0 der bis dato höchste Landesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte gelang.
Im Rosenstadion lief erstmals nach seiner im Juli beim Testspiel gegen Rot-Weiß Kiebitzreihe erlittenen Knieverletzung auch Marvin Schramm wieder für die Uetersener auf. Nach einem seiner gefürchteten, weiten Einwürfe flankte Philipp Ehlers in die Mitte, wo Veton Hajrizi den Ball aber am Boden liegend nicht mehr kontrolliert gen Gäste-Gehäuse drücken konnte (2. Minute). Kurz darauf gab Marcel Jobmann nach einer schönen Drehung im Gäste-Strafraum von halblinks aus den ersten Torschuss ab, den Dario Vlajic aber noch zur Ecke abblocken konnte. Die erste Torchance für die Teslaner ergab sich aus einem Fehlpass von Rasensport-Keeper Alexej Schmidt: Er passte einen Ball versehentlich genau in die Füße von Milos Aleksic, hielt dessen darauffolgenden Flachschuss dann aber fest (5. Minute).
Die Hausherren hatten in der Folge mehr Ballbesitz und optische Vorteile, aber sie leisteten sich auch Fehler. Einen Fehlpass von Tomasz Koziol konnten die Gäste aber nicht nutzen, weil sie zu langsam umschalteten; dann begrub Schmidt das Spielgerät nach einem Pressschlag vor Tesla-Kapitän Cenk Akbulak unter sich. Die erste Großchance für die Heim-Elf gab es in der 21. Minute, als Schramm zu Philipp Ehlers passte, dem der Ball bei der Annahme etwas zu weit vom Fuß sprang, woraufhin er von halblinks aus freistehend vor Gäste-Keeper Noah Ikechukwu Johnson knapp vorbeizielte.
Nach einer knappen halben Stunde gingen die Rosenstädter dann in Führung: Ein Schuss von Raphael Friederich wäre aller Voraussicht nach ins Tor gegangen, aber letztlich war es Marley Gothe, der den Ball über die Linie grätschte (28.). In der Folge ging es Schlag auf Schlag und die Gäste von der Bahrenfelder Baurstraße wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Philipp Ehlers war innerhalb von neun Minuten an gleich drei Treffern beteiligt, als er erst selbst das 2:0 erzielte (31.), dann nach einer schönen Kombination von links aus das 3:0 von Marcel Jobmann vorbereitete (38.) und schließlich wiederum selbst einen langen Schramm-Einwurf zum 4:0-Pausenstand veredelte (39.).
Tesla-Trainer Yusuf Akbel dürfte in der Kabine deutliche Worte an seine Schützlinge gerichtet haben. Das Bemühen, noch einmal in die Partie zurückzukommen, war den Gäste-Akteuren auch nicht abzusprechen. Doch als sie sich eine weitere Unachtsamkeit in der Abwehr leisteten, verpasste Philipp Ehlers seinen Hattrick zwar, weil er den Ball nur an den Pfosten köpfte, doch dafür staubte Marcel Jobmann ab und machte damit seinen Doppelpack perfekt (51.). Spätestens mit diesem 5:0 war die Begegnung entschieden und die Heim-Elf ließ es in der Folge ruhiger angehen. Dass die Teslaner noch mit einem Foulelfmeter an Schmidt scheiterten (61.), passte zu einem für sie komplett gebrauchten Tag. Auf der Gegenseite gelang Friederich dann doch noch „sein“ Tor, als er ein schönes Zusammenspiel mit Philipp Ehlers krönte, indem er zum 6:0-Endstand einköpfte (83.).