Der Baum brennt beim FC Türkiye schon kurz vor dem Weihnachtsfest: Die Verantwortlichen des Hammonia-Landesligisten trennten sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Trainer Michael Fischer (51). „Ich hatte mich entschieden, diese Saison zu Ende zu machen, für die kommende Spielzeit aber nicht mehr zur Verfügung zu stehen“, erklärte „Fischi“ am Sonnabend gegenüber SportNord. Dies teilte der hauptberufliche Lehrer, der das Traineramt bei dem Klub aus Wilhelmsburg vor einem guten Jahr übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), in einer Unterredung auch Türkiyes Manager Klaus Klock mit.
„Ich habe in diesem Gespräch auch klar gesagt, dass ich diese Saison gerne regulär zu Ende bringen möchte, weil ich zu meinem Wort stehe und im Sommer mehrere Spieler geholt habe, die ich nicht im Stich lassen will“, so Fischer. Klocks Reaktion war, so der Trainer, folgende: „Er hat mir für meine Ehrlichkeit und dafür, dass ich im Hinblick auf die kommende Serie nicht herumgeeiert bin, gedankt ‒ dann aber entschieden, dass es für den Verein besser sei, mich mit sofortiger Wirkung freizustellen.“ Fischer machte keinen Hehl daraus, dass er diese Vorgehensweise „sehr bedauert“, und präzisierte: „Ich finde es schade, muss es aber respektieren.“
Da Fischers Vertrauter Ömer Kaplan (31) bereits vor einigen Wochen von seinem Co-Trainer-Amt zurückgetreten war, ist fragliuch, wie es nun beim Klub von der Elbinsel an der Seitenlinie weitergeht. „Klaus Klock hat mir gegenüber noch einmal klargestellt, dass der Verein sich in der Winterpause von einigen Spielern trennen will, dass es neben Abgängen aber auch Zugänge geben wird“, so Fischer, der sich „weiterhin als Angestellten des FC Türkyie“ sieht, da sein Vertrag noch bis zum 30. Juni 2019 läuft. „Da muss ich sehen, ob ich mich in einem Gespräch mit dem Vorstand einigen kann“, so Fischer, der im Mai den Abstieg von Türkiye aus der Oberliga Hamburg nicht verhindern konnte und mit dem Team im bisherigen Saisonverlauf 34 Punkte holte, was aktuell den fünften Platz in der Landesliga Hammonia bedeutet.
Nach seiner eigenen Zukunftsplanung befragt, entgegnete Fischer: „Ich muss jetzt erst einmal schauen, ob und vor allem wann ich eine neue Aufgabe übernehme.“ Aufgrund seiner besagten Vertragssituation halte er selbst es „für wahrscheinlicher“, dass er erst im Sommer 2019 wieder einsteigt. „Aber falls es zu einer Einigung mit dem Türkiye-Vorstand kommt, wäre es natürlich auch möglich, schon im Laufe der Rückserie irgendwo anzufangen, falls sich etwas Interessantes ergibt“, so Fischer, der in Appen im Kreis Pinneberg lebt und vor seinem Engagement bei Türkiye beim VfR Horst, VfL Pinneberg, HEBC sowie Wedeler TSV als Trainer tätig war. Die Lust am Fußball hat der frühere Stürmer des FC St. Pauli auf jeden Fall nicht verloren: „Ich werde mir im Winter sicher das eine oder andere Hallenturnier anschauen“, versicherte er abschließend.