
1904 wurde der SV Wacker 04 gegründet, der im Jahr 1990 zusammen mit dem 1913 gegründeten SC Vorwärts von 1913 zum heutigen SC V/W 04 Billstedt wurde. 1961 trat Hans-Werner Hinsch, der damals zwölf Jahre alt war, dem SC Vorwärts bei und gehört damit dem Verein nun seit 60 Jahren an. Als aktiver Fußballer durchlief Hinsch von der D-Jugend bis zu den Supersenioren alle Teams und hütete in acht Spielzeiten das Tor der Liga-Mannschaft in der damals vierthöchsten Spielklasse. Deshalb fiel ihm der Schritt, als Erster Vorsitzender von Vorwärts-Wacker aufzuhören, „nicht leicht“, wie Hinsch zugab. Mit dem Ende des aktuellen Monats ist es aber soweit und er beendet seine Tätigkeit als Klub-Boss nach sechs Jahren.
Beim Blick zurück in die jüngste Vergangenheit stellte Hinsch, der schon vor 2015 mehrere Vorstandsämter am Öjendorfer Weg innehatte, fest, dass er eines seiner „wichtigsten Ziele, den Vorstand breiter und jünger, inklusive zusätzlicher Managementqualifikation aufzustellen, nicht erreicht“ habe. Hinzu kamen im Frühsommer letzten Jahres gesundheitliche Probleme, die Präsenz und Belastbarkeit zeitweise stark einschränkten. Mit Hinsch werden auch der Zweite Vorsitzende Michael Repenning und Schriftführerin Susanne Repenning „aus beruflichen beziehungsweise familiären Gründen ihre Amtszeit beenden“, wie Hinsch es ausdrückte.
Da eine ordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen zum gewohnten Zeitpunkt im Februar aufgrund der Corona-Beschränkungen „nicht wahrscheinlich erscheint“, so Hinsch, haben sich die Verantwortlichen „vereinsintern einvernehmlich auf den 1. Februar geeinigt“. Hinsch glaubt sagen zu können, dass seine Mitstreiter und er „ein gut bestelltes Feld hinterlassen“ werden und führte folgende Punkte an:
Erstens geordnete Finanzen, wobei der aktuelle Lockdown besonders für die in Eigenregie betriebene Vereinsgastronomie ein großes Erschwernis darstellt.
Zweitens konstante Mitgliederzahl (trotz Corona-Krise keine Austrittswelle).
Drittens sportliche Erfolge, zum Beispiel Aufstiege mit der Liga (leider nur kurze Oberliga-Gastspiele) und Zweiten Herren, „Wiederbelebung“ der Box-Sparte.
Viertens mit der Jugendleitung erarbeitetes und umgesetztes Hygienekonzept.
Fünftens konstruktive Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik.
Sechstens zukunftsträchtige Planung von Plätzen und Gebäuden für einen Quantensprung bei der Infrastruktur.
Siebtens harmonisches Vereinsklima, sowohl im Vorstand wie auch zwischen den einzelnen Gremien und den handelnden Personen“.
Außerdem war es Hinsch natürlich ein großes Anliegen, „seinen“ Verein nicht führungslos zurückzulassen. Die Nachfolge sei „ordentlich geregelt“ und „der neue Vorstand mit Ex-HSV-Profi Carsten Kober an der Spitze zukunftsorientiert aufgestellt“. Dies gelte auch für die Konzepte zum weiteren Verlauf der aktuellen Saison 2020/2021 sowie für die kommende Serie 2021/2022 der Liga-Mannschaft, die Hinsch stets besonders am Herzen lag.
Der 71-Jährige, der Mitglied in mehreren Sponsorenclubs von Vorwärts-Wacker ist, von denen er zwei selbst gründete, äußerte abschließend noch einen Wunsch in Bezug auf die Corona-Beschränkungen: „Dass die vielen Kinder und Jugendlichen möglichst bald wieder trainieren dürfen“. Hinsch gab zu bedenken, dass nur die wenigsten Heranwachsenden in Häusern mit Garten, sondern oft in Etagenwohnungen leben würden. Deshalb wäre es für das körperliche Wohl, aber auch für das soziale Miteinander von größter Wichtigkeit, dass zeitnah unter Einhaltung der von den Vereinsverantwortlichen erstellten Hygienekonzepte, die sich im Herbst 2020 bereits bewährt haben, zumindest die Nachwuchs-Mannschaften wieder Übungseinheiten durchführen können“.