A-Kreisklasse 5: MSV siegt nach späten Toren im Elbestadion


„Wir dürfen nur dreimal wechseln“, sagte Bjarne Becker, Spieler der SG Sportfreunde Holm/Wedeler TSV, zu Hartmut Kieselbach, der als eigentlicher Co-Trainer des Teams am Sonnabend als Coach fungierte, weil der eigentliche Coach Kai Seeliger und der Erste Vorsitzende Sönke Repenning verhindert waren. „Danke für den Hinweis, aber ich bin auch schon ein paar Jahre dabei“, entgegnete Kieselbach, der Lasse Tiedemann für Nathan Elcox in die Partie gebracht hatte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Sportfreunde mit 3:2 – doch am Ende verloren sie noch mit 3:4, was im siebten Saisonspiel in der A-Kreisklasse 5 ihre sechste Niederlage bedeutete. „Unsere Jungs haben alles gegeben und hätten es verdient gehabt, etwas Zählbares mitzunehmen“, haderte Kieselbach.

Bei bestem Fußballwetter hätte es im Elbestadion beinahe ein Blitz-Tor gegeben: Weil Sportfreunde-Keeper Leo-Vincent Brettschneider weit vor seinem Gehäuse stand, führte der Moorreger Hauke-Sören Heidorn den Anstoß schnell aus, Niklas Kock zog aus dem Mittelkreis ab – und der Ball strich knapp am Ziel vorbei. Kurz darauf war es aber soweit: Heidorns Pass in die Tiefe nutzte Niklas Kock zum 0:1 (3. Minute) und Heidorn erhöhte nach einer Rechtsflanke von Julian Babecki auf 0:2 (7.). „Nach diesem optimalen Beginn hätten wir die Partie nicht mehr aus der Hand geben dürfen“, betonte MSV-Betreuer Stefan Puttmann, während Kieselbach zufrieden feststellte, dass seine Schützlinge die Partie zu ihren Gunsten drehten. Erst glichen Claas Böttcher (8.) sowie Tjorben Schuldt (16.) zum 2:2 aus. Und nachdem MSV-Kapitän Christian Posern gleich zweimal Pech hatte, als er erst per Seitfallzieher am unorthodox rettenden Brettschneider scheiterte (28.) und dann per Direktabnahme nur die Latte traf (32.), gelang Becker sogar das 3:2, als er einen Fehlpass von Gäste-Torwart Niklas Puttmann aufnahm und flach rechts einschob (37.). Dies war zugleich der Pausenstand, weil der Moorreger Tjark Maschmann zu hoch zielte (42.) und auf der Gegenseite Schuldt einen Eckstoß von Lennart Lüers ebenfalls über die Latte köpfte (45.).

Während der Halbzeitunterbrechung bewies Posern einmal mehr Größe und Fingerspitzengefühl, als er seinen Schlussmann, der schon beim 2:2 keine gute Figur abgegeben hatte, tröstete: „Du hast uns schon viele Punkte gerettet.“ Stefan Puttmann, der die Fehler des Keepers mit väterlicher Milde beurteilte, nannte es „sehr wichtig“, dass Heidorn einen von Posern verlängerten Ball kurz nach dem Seitenwechsel zum 3:3 einköpfte (48.). „Danach haben uns so, wie schon eine Woche zuvor gegen den TuS Appen II, die langen Pässe des Gegners das Genick gebrochen“, stellte Kieselbach fest. In der 83. Minute wollte Niklas Kock eigentlich zu seinem Mitspieler Leon Prange passen, der aber von zwei Holmern gedeckt wurde und deshalb ‚Nicht zu mir‘ rief – woraufhin Niklas Kock den Ball aus 25 Metern in den linken Winkel jagte. Kurz vor Ultimo köpfte Finn Cornils, der bei den Moorregern als Verteidiger eigentlich zur Sicherung der knappen Führung eingewechselt worden war, einen von Posern kommenden Ball zum 3:5-Endstand ein (90.). „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schon einmal ein Kopfball-Tor von Cornils gab“, lachte Stefan Puttmann, der den Sieg „nach einem verrückten Spielverlauf verdient“ nannte.

Mit nun 14 Zählern aus sieben Partien weisen die Moorreger übrigens exakt den Punkteschnitt auf, den sich ihre Verantwortlichen vor der Saison zum Ziel gesetzt hatten, um den Aufstieg zu schaffen. Noch besser wäre die Ausbeute, wenn das MSV-Team in seinen Gastspielen beim VfL Pinneberg II und beim TSV Uetersen nicht jeweils nach einer 2:0-Führung noch den Ausgleich kassiert hätte. Dies passierte den Moorregern nun im Elbestadion zwar schon wieder, doch Stefan Puttmann registrierte erfreut: „Erstmals ist es uns gelungen, den Schalter danach wieder umzulegen.“

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