
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
In der Kreisklasse gehören Spielabbrüche, so traurig es auch ist, zur Tagesordnung. Etwas anders sieht es in der Landesliga aus. Eigentlich. Denn am Sonntag wurde das Topspiel der Landesliga Hammonia zwischen dem FC Union Tornesch (sechster Platz, 35 Punkte) und dem Spitzenreiter TBS Pinneberg (48 Zähler) von Schiedsrichter Max Beyer (vom SC Vier- und Marschlande) beim Stand von 2:0 nach 85 Minuten abgebrochen. Der traurige Grund dafür: Eine männliche Person, die eine graue TBS-Jacke trug, sprang über eine Absperrkette in die Tornescher Coaching-Zone, wo es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, wie Union-Trainer Martin Schwabe bei SportNord berichtete.
Der einzige TBS-Verantwortliche, den SportNord im Laufe des Montags erreichen konnte, war Manager Erturul Kayali. Der 30-Jährige war aber im Torneum nicht vor Ort und verwies deshalb auf eine Stellungnahme, die sein Verein am Montagabend veröffentlichte. Hier der Wortlauft:
„Ohne auf den sportlichen Verlauf des Spiels gestern einzugehen, gratulieren wir Tornesch zum verdienten Sieg.
Leider wurde ein bis dahin faires Spiel kurz vor Abpfiff durch einen unschönen Vorfall überschattet. Als Verein sind wir tief enttäuscht und distanzieren uns ausdrücklich von jeglichen derartigen Aktionen. Leider können wir das Handeln einer einzelnen Person nicht kontrollieren, selbst wenn es jemand aus den eigenen Reihen ist und unerwartet die Abgrenzung überwindet, zur gegnerischen Auswechselbank läuft und dort eine körperliche Auseinandersetzung entsteht.
Unser Verein steht für Fairness und Respekt. Solches Verhalten entspricht nicht unseren Werten, und wir werden mit aller Konsequenz dagegen vorgehen.
Wir sind erleichtert, dass niemand zu Schaden gekommen ist, und möchten besonders betonen, dass sich unsere Spieler zu keinem Zeitpunkt an der Auseinandersetzung beteiligt haben – im Gegenteil: Sie haben deeskalierend eingegriffen und versucht, die Situation zu beruhigen, welche sich auch schnell auflöste.
Nochmals entschuldigen wir uns aufrichtig bei unseren Nachbarn aus Tornesch für diesen Vorfall und bedanken uns für den offenen und fairen Austausch nach dem Spiel.
Unser Verein und unser gemeinsamer Weg sind größer als das Fehlverhalten einzelner.“
(Johannes Speckner)