Einen herben Rückschlag im Kampf um die Spitzenplätze in der Landesliga Hammonia erlitt am Sonntag der FC Türkiye: Mit einem 0:3 beim FC Union Tornesch kassierte der diesjährige Oberliga-Absteiger zum Rückrunden-Start seine bisher höchste Saison-Niederlage. Dabei schlug das Türkiye-Team im „Torneum Fußballpark“ in den ersten Minuten gleich den Weg nach vorne ein. Einen Schuss von Frank Saaba blockte Union-Verteidiger Tim Moritz aber noch ab (4. Minute). Stattdessen gingen nach neun Zeigerumdrehungen die Hausherren in Führung: Björn Dohrn zog zunächst von links ab und die Gäste wehrten den Schuss mit vereinten Kräften ab ‒ doch der Abpraller sprang nach rechts zu Ricardo Gomes, dessen halbhohe Hereingabe Dohrn dann aus Nahdistanz über die Linie drückte und damit erstmals nach seiner langen Verletzung und seiner Rückkehr zu Union wieder ein Heim-Tor erzielte (8. Minute). „Da hatten wir das nötige Spiel-Glück“, stellte FCU-Coach Thorben Reibe fest.
Allerdings fehlte den Tornescherin im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit die nötige Zielstrebigkeit im Angriff: „Wir haben zwar defensiv nichts zugelassen, aber nach vorne immer wieder zu ungenau gespielt“, befand Reibe. Außer einem 22-Meter-Schuss von Maik Stahnke, den er erst im Nachfassen sicher hatte (25. Minute), bekam Türkiye-Torwart Stefan Stehen nicht viel zu tun. Auf der Gegenseite fing FCU-Keeper Norman Baese einen knallharten, aber unplatzierten Freistoß der Gäste sicher (29.). In der Pause stellte Reibe sein Team dann um und erfreut fest: „Danach haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht.“ Dies drückte sich auch im Ergebnis aus: Maik Stahnke flankte einen Freistoß fast von der Grundlinie in die Mitte, wo der aufgerückte Jan-Philipp Zimmermann zum 2:0 einköpfte (63.). Kurz zuvor hatte Ricardo Gomes nach einem Pass von Jannek Laut freistehend am Ziel vorbeigeschossen.
Weil die Gäste aus Hamburg-Wilhelmsburg in der Schlussphase alles auf die Karte Offensive setzten, ergaben sich mehrere gute Konterchancen für die Heim-Elf. „Da hätten wir zeitiger das 3:0 nachlegen und endgültig für Klarheit sorgen müssen“, störte es Reibe, dass Dohrn freistehend verzog und nach einem von Maik Stahnke durchgesteckten sowie von Christian Kulicke quergespielten Ball nur der Pfosten getroffen wurde. „Wenn Türkiye in dieser Phase das 2:1 erzielt hätte, wäre es noch einmal eng geworden“, wusste Reibe. In der 88. Minute gelang dann aber doch noch das 3:0, als Jannik Swennosen bei einem Konter rechts frei durch war und sein Querpass so abgefälscht wurde, dass Dennis Beckmann aus sieben Metern zentraler Position einschieben konnte. „Wir haben uns nach der Pause gesteigert und aufgrund unserer geschlossen guten Leistung im zweiten Durchgang verdient gewonnen“, urteilte Reibe.
Im vierten Anlauf feierte Reibe damit seinen ersten Pflichtspiel-Sieg gegen Fischer, der ihn einst viereinhalb Jahre beim VfL Pinneberg trainierte, ehe Reibe ihn ablöste. Am 17. März hatte Reibe noch als VfL-Coach mit 1:4 bei Türkiye verloren; darauf folgten in Union-Diensten das beim Stand von 0:1 wegen eines Gewitters abgebrochene Hinspiel dieser Saison am 28. Juli sowie das 1:1 im Wiederholungsspiel am 14. August (SportNord berichtete jeweils). Auf die Frage, ob dies nun ein ganz besonderer Sieg sei, entgegnete Reibe: „Ich will immer gewinnen.“ Besondere Brisanz würden Duelle mit Fischer für ihn aber nicht bergen, ergänzte Reibe, da sie „ein gutes Verhältnis haben würden“.