
Die Verantwortlichen des 1. FC Phönix Lübeck, der in der Oberliga Schleswig-Holstein die derzeitige Corona-Zwangspause als Spitzenreiter verbringt, bewarben sich als einziger Vertreter ihrer Spielklasse beim Norddeutschen Fußball-Verband um eine Zulassung für die kommende Saison in der Regionalliga Nord (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Wegen der Corona-Krise, unter der natürlich auch die Sponsoren und Gönner des zuletzt finanziell sehr potenten Phönix-Teams leiden, kündigten die Offiziellen deshalb an, dass die Aufwandsentschädigungen für die Spieler verringert werden müssten. Ex-Drittliga-Kicker Jan-André Sievers (32), Sohn des früheren Bundesliga-Profis Ralf Sievers (58), und Marcello Meyer (29) verkündeten deshalb ihren Abschied von der Travemünder Allee im Sommer.
Am Sonntag veröffentlichte die Sportliche Leitung des 1. FC Phönix nun auf der vereinseigenen facebook-Seite folgende Stellungnahme:
„Liebe Phönix-Fans,
wie an hunderttausenden von Wirtschaftsunternehmen und vielen tausend Sportvereinen geht auch an Phönix Lübeck die Corona-Katastrophe nicht vorbei. Aus diesem Grunde haben wir unsere Spieler vernünftig und seriös über diese Tatsache informiert, dass auch im Falle eines Regionalliga-Aufstiegs die Aufwandsentschädigungen nicht steigen, sondern in einigen Fällen auch gekürzt werden müssen.
Die Spieler Jan Sievers und Marcello Meyer erklärten daraufhin Ihren Abschied und wendeten sich an die Öffentlichkeit. Andere Spieler wiederum zeigten völliges Verständnis.
Die Lübecker Sportpresse nutzte diesen Vorfall nun, um das ‚Corona-Loch‘ zu füllen. Aus unserer Sicht in völlig unangemessener Form, mit Berichten die inhaltlich zum Teil falsch und vereinsschädigend sind. Die wichtigste Meldung: Wir sind weder in finanzieller Schieflage noch finanziell bedroht. Wir planen weiterhin auch für den Fall eines Aufstieges. Den Glauben, nur ab einer bestimmten Gehaltsgröße eine Berechtigung für die Regionalliga zu haben, teilen wir nicht – zumindest nicht in unserem konkreten Fall. Wäre dies anders, würde es künftig vielleicht gar keine Regionalliga mehr geben, da vermutlich 90 Prozent der Clubs betroffen wären.
Dass ein oder auch mehrere Spieler das anders sehen, ist legitim und wir wünschen ihnen für die Zukunft nur das Beste. Es sollte auch von unserer Seite nicht als Majestätsbeleidigung gesehen werden.
Ein letztes Wort an die Presse: In dieser Zeit, wo Menschen ganz andere Sorgen haben, als einen Fußballer, der ein Angebot annimmt oder nicht, eine solch negative und zum Teil unwahre Berichterstattung zu fertigen, ist äußerst schwach. Jetzt Menschen gegeneinander aufzuhetzen oder Vereinen und Personen zu schädigen, überschreitet jeden guten Geschmack. Sind das die Klicks wert oder geht es um das eigene Ego? Aktuell sprechen Mediziner davon, dass 2020 gar nicht mehr gespielt wird, was kommt dann?
Eure Sportliche Leitung“