Weil sich die Hamburg Blue Devis, die von 1995 bis 2008 ununterbrochen der GFL 1 angehört hatten, nach ihrer 2012 erfolgten Rückkehr in Deutschlands höchste Football-Spielklasse im Frühjahr 2014 so, wie schon 2008, zurückzogen, ist Hamburg seither ohne hochklassiges Football-Team. Dies soll sich nun ändern. Unter der Führung des erfahrenen Football-Trainers Patrick Esume, der im Frühjahr kurzzeitig das Trainerteam des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV unterstützt hatte, soll mit der „European League of Football“ eine neue Spielklasse gegründet werden, an der acht Teams, darunter sechs aus Deutschland und eines aus Polen, teilnehmen sollen. Einer der Deutschland-Standorte soll Hamburg sein. Zudem sind aktuell Berlin, Frankfurt am Main, Hannover/Hildesheim, Ingolstadt und Stuttgart vorgesehen.
Im Hamburger Team werden sich auch Andreas Nommensen, der lange Jahre für die Blue Devils spielte, und Max Paatz einbringen. Zuletzt waren sie als Co-Trainer beziehungsweise Sportdirektor bei den Elmshorn Fighting Pirates tätig, die 2019 als Meister der GFL2 den Aufstieg in Deutschlands Football-Beletage geschafft hatten, dort aber Corona-bedingt noch nicht ihr Debüt geben konnten. Pirates-Headcoach Jörn Maier sieht durch die bevorstehende Gründung eines Teams in Hamburg große Probleme auf seine Mannschaft zukommen: „Die Anzahl an Football-Spielern, die auf hohem Niveau agieren können, ist begrenzt. Wenn in Hamburg tatsächlich ein hochklassiges Spielangebot geschaffen wird, könnte es für uns schwer werden, für die neue Saison ein wettbewerbsfähiges Team aufzustellen.“ Im Interview mit den „Elmshorner Nachrichten“ (Freitags-Ausgabe) skizzierte Maier deshalb neben einem Rückzug in die GFL2 oder in die drittklassige Regionalliga Nord auch eine komplette Abmeldung vom Spielbetrieb als Horrorszenario, stellte aber zugleich klar: „Alle Verantwortlichen bemühen sich darum, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass wir in der kommenden Saison in der GFL1 antreten können.“