
Nach 20 Ligaspielen ohne Niederlage (drei Remis) musste der USC Paloma am vergangenen Freitagabend mit dem 2:3 beim Harburger TB erstmals wieder ohne Punkte den Platz verlassen. Da sich der Dauerkonkurrent um den Titel und dem damit sicheren Aufstieg in die Oberliga, der Hamburger SV III, durch einen 2:0 Sieg beim SSV Rantzau schadlos hielt, vergrößerte sich der Abstand der „Tauben“ auf jetzt fünf Punkte. Natürlich schmerzte die Niederlage in Harburg sehr, aber bei sieben noch ausstehenden Spieltagen sollte das letzte Wort um Platz eins noch nicht gesprochen sein. So sehen es auch die Verantwortlichen und Spieler des USC Paloma. Stellvertretend für alle meinte dann auch Max Krause, Stützpfeiler in der Abwehrreihe: „Wir müssen jetzt in den verbleibenden Spielen ohne Wenn und Aber unsere Hausaufgaben machen. Dann wollen wir doch mal sehen, wer am Ende die Nase vorn hat.“ Von Resignation jedenfalls keine Spur an der Brucknerstraße.
Statt Training stand am Donnerstagabend ein Vergleich mit dem Ahrensburger TSV an, der in der Bezirksliga Ost aktuell Tabellenplatz drei einnimmt. Auch die Truppe von Cheftrainer Matthias Nagel kann auf eine durchaus erfolgreiche Serie zurückblicken, denn die Schlossstädter sind immerhin auch seit 11 Partien ungeschlagen (vier Remis). Ein wenig mehr Konstanz und man hätte durchaus ein gehöriges Wort um Titel und Vizemeisterschaft mitsprechen können. 10 Zähler Abstand auf die beiden „Dominatoren“ der Liga, den Oststeinbeker SV und den ASV Hamburg, die es bis jetzt beide auf 50 Punkte brachten, bedeuten zwar einen hervorragenden Rang drei im Klassement, lassen aber Gedankenspiele für einen Aufstieg eher nicht zu.
Dass der ATSV einen sehr ansehnlichen Fußball spielen kann, bestätigten dessen Spieler auch im Testspiel beim Landesligisten. Dass sie dennoch nach 45 Minuten mit 0:5 im Hintertreffen lagen, resultierte einerseits aus individuellen Fehlern im Spielaufbau oder im Defensivbereich verbunden mit dem Vergeben bester Torchancen, andererseits aus hoher Effektivität der Hausherren im Verwerten ihrer Gelegenheiten. Lion Mandelkau (8./20.), Torben Lindholm (17.), Michel Blunck (24.) und Denny Schiemann (43.) hießen die Torschützen. Letztgenannter vollendete einen flüssig vorgetragenen Angriff über mehrere Stationen zum 5:0 Halbzeitstand. Die sei deshalb erwähnt, weil die Gastgeber trotz des klaren Ergebnisses eben sehr selten guten Spielfluss zeigten, im Passspiel ungenau agierten und so den Gästen immer wieder Gelegenheiten zu schnellem Umschaltspiel offerierten. Nutznießer davon war mehrfach ATSV-Stürmer Mihai Bitez, der ein ums andere Mal von seinen Mitspielern in Szene gesetzt wurde, dann aber in einer Art Dauerzweikampf mit Palomas Torwart Sebastian Voß schon beinahe verzweifelte (13./16./34./41.). Ob nun per Fuß oder Kopf, letzter Sieger blieb immer Voß, dessen rettender Reflex gegen Bitez aus vier Metern nach 16 Minuten schon außergewöhnlich war und in die Kategorie „bundesligatauglich“ gehörte.
Hätte es zur Pause 5:3 gestanden, wäre das Resultat den Darbietungen bis dahin weit nähergekommen.
Gleich acht Wechsel nahm Palomas Trainer Steffen Harms bei Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit vor. Nun durften u.a. auch Dominic Ulaga, Tom Bein, Max Krause und Mel Morawitz ran. Die Hausherren besannen sich nun auf richtig gepflegten Fußball mit viel Tempo und schnellen Ballstafetten, wobei das Spielgerät fast ausschließlich flach gespielt wurde und die Gäste kaum noch zum Luftholen kamen. Jannik Dreyer erhöhte nach einer Ulaga-Ecke auf 6:0 (52.). Morawitz markierte das 7:0 (Zuspiel Youcef Madadi (61.)). Bein und schraubte das Ergebnis per Doppelpack auf 9:0 (65./69.). Danach ließen es die Hausherren etwas ruhiger angehen. Dies brachte dem glücklosen Mihai Bitez nochmal in Position. Aber auch diesmal scheiterte er am Torwart, der nun Dennis Gansel hieß. Eine zweistellige Niederlage verhinderte Ahrensburgs Keeper Jan-Andre Mohr, der nach 81 Minuten einen Kracher von Christian Merkle aus 17 Metern sehenswert zur Ecke abwehrte.
hvp