
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Gäbe es in der Bezirksliga West eine Tabelle der ersten Halbzeit, wäre der FC Elmshorn mit 16 von 18 möglichen Punkten Spitzenreiter: Fünfmal führte er zur Pause, einmal stand es 1:1 (bei Grün-Weiß Eimsbüttel). Das "Problem" aus Sicht der Krückaustädter: Während sie zum Saisonstart in Eimsbüttel noch mit 3:2 gewannen, wurde sowohl im Derby gegen die SV Lieth (2:3) als auch am Freitagabend im Topspiel gegen den TuS Osdorf (3:5) aus einer 2:1-Pausenführung noch eine Niederlage.
Zunächst begann das am Ramskamp stattfindende Duell "Zweiter gegen Dritter" wunschgemäß für die Hausherren: In der zweiten Minute nutzte Dennis Altergott einen langen Ball zur 1:0-Führung. in der Folge hatten die Gäste zwar mehr Ballbesitz, doch die Elmshorner bleiben bei Kontern jederzeit gefährlich. Der 1:1-Ausgleich fiel durch einen 20-Meter-Schuss des Osdorfers Kevin Blume, den ein FCE-Verteidiger noch so entscheidend abfälschte, dass der Ball für Keeper Alan Kado unhaltbar wurde (33.). Doch kurz darauf brachte Altergott die Heim-Elf wieder in Front, als er nach einem langen Ball links an TuS-Torwart Tjorven Förste vorbeimarschierte und in das verwaiste Gehäuse einschob (37.).
Der zweite Durchgang gehörte dann aber klar den Osdorfern. "Wie so oft konnten wir leider nicht mehr die Kraft auf den Platz bringen wie in der ersten Halbzeit", hieß es dazu auf der Instagram-Seite des FCE. So drehten Luca Gabriel Hinze (53.), Lukas Schikowski (58.), Riccardo Mahieldin (69.) und Oguzhan Senol (81.) die Partie zugunsten der Gäste. Das 3:5 von Ümit Karakaya (86.) war nur noch Ergebniskosmetik für die Elmshorner, deren Verantwortliche via Instagram klagten: "Nicht so schön: Acht gelbe Karten wurden vom Schiedsrichter an unseren Gegner verteilt und die Fans von Osdorf mehrmals aufgefordert, die Beschimpfungen einzustellen. Wir würden uns allerdings wünschen, dass Zuschauer in Zukunft davon absehen, Spieler und auch Schiedsrichter auf diese Art und Weise zu beschimpfen, wie es dieses Mal der Fall war - egal von welcher Mannschaft."
Der Schiedsrichter-Beobachter, der die erste Halbzeit von der den Trainerbänken gegenüberliegenden Seite verfolgte, kündigte gegenüber SportNord an, den zweiten Abschnitt auf der anderen Seite aus zuschauen zu wollen. Sollte es verbale Entgleisungen gegeben haben, dürften ihm diese nicht entgangen sein. Fakt ist: Indem die Osdorfer auch ihr sechstes Spiel in Folge gegen die Osdorfer gewannen, übernahmen sie auch den zweiten Tabellenplatz hinter dem weiter verlustpunkfreien Spitzenreiter HFC Falke von ihrem Gegner.
(Johannes Speckner)