
Die Abstiegsgefahr scheint für den SC Pinneberg gebannt zu sein: Am Freitagabend feierten die Kreisstädter mit einem 3:2 gegen den Heidgrabener SV ihren zweiten Sieg innerhalb von sechs Tagen und verdoppelten damit ihren Vorsprung auf den SC Union 03, der als sportliches Schlusslicht zurzeit der einzige Absteiger aus der Bezirksliga West wäre, von sechs auf zwölf Zähler. Da die „Jonier“, die an diesem Wochenende durch den Rückzug ihres eigentlichen Gegners VfL Pinneberg II spielfrei hatten, noch fünf Partien zu absolvieren haben, ist die Elf von SCP-Coach Dirk Kahl der Rettung sehr, sehr nahe.
Auf dem Rasenplatz an der Raa begegneten sich die beiden Teams zunächst auf Augenhöhe. Nach einer Viertelstunde gingen die Kreisstädter in Front: Bei einem langen Abschlag von SCP-Keeper Florian Jensen lief kein Gäste-Akteur zum Ball, den der Pinneberger Gerrit Gomoll daraufhin aus 23 Metern über HSV-Torwart Krystof Barth hinweg in das Netz jagte. Mit „einer hervorragenden Kombination“, so Hinrichsen, gelang aber der Ausgleich: Manuel Maresch setzte sich rechts durch und bediente Tobias Brandt, der in den SCP-Strafraum eindrang; dort legte er quer zu Philippe Schümann, der zum 1:1 einschob (25.). Allerdings prallte Philippe Schümann dabei mit zwei Pinnebergern zusammen und musste, nachdem er sich zunächst noch einmal auf den Platz begeben hatte, fünf Minuten später ausgewechselt werden − das Innenband im Knie schmerzte zu sehr. „Ich hoffe, dass er sich nicht schwerer verletzt hat“, sagte HSV-Coach Ove Hinrichsen fast schon flehentlich.
Auch ohne ihren Toptorjäger kamen die Heidgrabener gut in die zweite Halbzeit hinein und durch Tobias Brandt, der jeweils von halblinks das lange Eck anvisierte, zu zwei Pfostenschüssen. Beim ersten Mal köpfte Marvin Kirch den Abpraller an die Latte (50.), doch dann staubte Dennis Lebedinski, der als „Edel-Joker“ für Philippe Schümann eingewechselt worden war, zum 1:2 ab (65.). Die tief stehenden und auf Konter lauernden Hausherren glichen aber zügig aus, als Jonathan Grubb nach einem langen Pass frei auf Krystof Barth zulief und traf (73.). „Eigentlich war es ein typisches Remis-Spiel“, hätte Hinrichsen mit dem 2:2 als Endergebnis leben können. Kurz vor Ultimo leistete sich sein Team aber einen Fehlpass und verwirkte dann einen Freistoß, den die Pinneberger in die Mitte flankten, wo der Ex-Holmer Fabian Tiede unbedrängt zum 3:2 einköpfte (85.). „Wir müssen defensiv wieder kompakter werden“, lautete Hinrichsens Forderung nach der vierten Auswärts-Niederlage in Folge.