
Am Dienstag setzte sich der favorisierte Erstligist SV Werder Bremen im ersten Halbfinale des DFB-Vereinspokals gegen den Zweitligisten FC Augsburg mit 2:0 durch. Die gute Nachricht für den Hamburger SV: Sollte Bremen am Saisonende im Bundesliga-Klassement auf dem vierten oder fünften Platz (so wie momentan) liegen, würde dem HSV sehr wahrscheinlich auch der derzeitige sechste Rang für die Qualifikation zur UEFA-Europa-League genügen!
Auch in den Viertrunden-Nachholspielen des Oddset-Pokals gab es am Dienstagabend drei Favoriten-Siege. Während sich der Hamburger Oberligist Oststeinbeker SV beim TuS Hasloh mit 3:0 behauptete und nun im Achtelfinale seinen Staffel-Rivalen Eintracht Norderstedt empfängt, feierte der SC VW Billstedt 04 (Spitzenreiter der Landesliga Hansa) einen 4:1-Sieg beim SC Egenbüttel (Tabellen-Zwölfter der Hammonia-Staffel). Am Rellinger Moorweg brachte Oscar Sulinski, der von SCVW-Coach Andreas Schäfke in der Offensive aufgeboten wurde, die Gäste früh in Führung (6.). Nach der Pause erhöhte Piotr Iwosa auf 0:2 (49.), doch Nils Mahncke verkürzte in der 55. Minute für die Elf von SCE-Coach Olaf Ohrt. Mit dem 1:3 von Kim Liebermann war die Partie aber entschieden (76.), und der eingewechselte Yannick Reichenbach traf fünf Minuten später zum 1:4-Endstand. Im Achtelfinale empfängt Billstedt nun den Oberliga-Zweiten Altona 93!
Und dann war da noch das Duell zweier Oberliga-Kellerkinder: Der Vorletzte SV Lurup empfing bei schummrigem Flutlicht am Kleiberweg den Drittletzten TSV Uetersen und war als Gastgeber leichter Favorit. Nachdem ein Freistoß von TSV-Spielmacher Christian Sommer deutlich am Ziel vorbei flog (5.), gingen die Hausherren in der neunten Minute in Führung: SVL-Stürmer Jan Geist setzte sich gegen Parvis Sadat-Azizi durch und traf aus vollem Lauf zum 1:0 (9.). Zehn Minuten später traf Geist aus spitzem Winkel nur das Außennetz, dann verhinderte TSV-Torwart Dennis Albarus-Lange mit einer guten Parade gegen Len Strömer das 2:0 (22.). Dann wurden die Gäste offensiver: Eine scharfe Flanke von Halim Kustul konnte SVL-Verteidiger Nico Schmidt noch per Brust zu seinem Keeper Marcel Kindler zurücklegen (27.), doch drei Minuten später sprang der Ball durch den Luruper Strafraum und David Grabke bediente Roland Anders, der zum 1:1 einschob.
Die Gäste konnten sich aber nicht lange über den Ausgleich freuen, denn vor den Augen von Meistertrainer Bert Ehm (SC Victoria) und Joachim Dipner (Spielausschussvorsitzender des Hamburger Fußball-Verbandes) schlug Lurup prompt zurück: Matthias Ribeau tankte sich schön im Mittelfeld durch und erzielte mit einem 20-Meter-Schuss ins lange Eck das 2:1 (33.). Die Führung zur Pause war verdient, weil die Hausherren mehr Ballbesitz hatten, und die Uetersener sich das Leben selbst schwer machten – auch, weil viele Pässe von Sommer zu lang gerieten. In der zweiten Halbzeit hätte Geist den Sack zumachen können, doch der 26-Jährige verpasste eine lange Flanke knapp (62.) und schoss aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbei (70.). In der Schlussphase reklamierten die Uetersener bei undurchsichtigen Situationen zwei Mal vergeblich auf Elfmeter – Schiedsrichter Yalcin Arlioglu (vom TuS Hamburg) sprach stattdessen Lurup Freistöße zu ...
Bei einem Schuss des von TSV-Trainer Peter Ehlers eingewechselten Serge Haag lag der erneute Ausgleich in der Luft, Kindler begrub den Ball aber sicher unter sich (83.). In der Nachspielzeit hätte dann das 2:2 fallen müssen: Zunächst bekam Uetersen im SVL-Strafraum einen indirekten Freistoß zugesprochen: „Joker“ Helge Kahnert zog hart ab, die Luruper Abwehrmauer lenkte den Ball aber übers Tor. Nach der folgenden Ecke bot sich Christian Förster die große Chance, die Verlängerung zu erzwingen, doch er schoss den Ball freistehend genau in die Arme von Kindler (94.). So konnten sich SVL-Coach Andreas Klobedanz und sein Co-Trainer Heiko Waschatz über einen Sieg gegen ihren Ex-Klub, Revanche für das am 18. Oktober 2009 mit 0:2 in Uetersen verlorene Punktspiel und den Einzug ins Achtelfinale freuen. Dort gastiert Lurup beim Bramfelder SV (Zweiter der Landesliga Hansa), dessen Coach Michael Noffz am Kleiberweg zu den aufmerksamen Zuschauern zählte ...
(JSp)