
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Wir sind bis in die letzte sportgerichtliche Instanz gegangen, aber gescheitert.“ So erklärte es Manfred Jürgensen, Vorsitzender des Störtebeker SV, weshalb die Mannschaft vom Hamburger Fußball-Verband vom Spielbetrieb der Kreisliga 4 ausgeschlossen wurde. Diese drastische Strafe sieht das HFV-Regelwerk vor, wenn ein Team zum zweiten Mal innerhalb von einer Saison nicht antritt oder nach einen Spielabbruch schuldhaft verursacht – letzteres war bei den „Piraten“ der Fall.
Gefragt, ob es ihn wurmen würde, dass der Störtebeker SV ausgerechnet jetzt, wo die Umwandlung der Oskar-Keßlau-Sportanlage vom Grand- in einen Kunstrasenpla abgeschlossen wurde, nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen dürfe, antwortete Jürgensen: „Das ist bitter, wirft uns aber nicht um, denn in ein paar Monaten sind wir ja wieder dabei“, sagte Jürgensen. Denn: Für die kommende Serie 2025/2026 werden die Störtebeker-Verantwortlichen auf jeden Fall eine neue Herren-Mannschaft melden. Und da der Verband mit dem Ende der aktuellen Serie die B-Kreisklasse abschafft, erfolgt der Neustart „nur“ eine Etage unter der bisherigen Liga in der Kreisklasse. „Dort werden wir ein schlagkräftiges Team an den Start bringen“, ist Jürgensen überzeugt.
Der neue Coach steht bereits fest: Geoffrey Hansen, der einst selbst in der Oberliga kickte, steht bei den „Piraten“ ab sofort auf der Kommandobrücke. „Wir werden im Frühjahr schon regelmäßig trainieren“, kündigte Jürgensen an. Die zukünftige Störtebeker-Mannschaft wird der, die am 22. November letztmals um Punkte kämpfte und mit 4:3 beim Willinghusener SC gewann, kaum noch ähneln. Denn im Herbst verabschiedeten sich mit Coach Burhan Özkan auch zahlreiche Spieler von den „Piraten“. Von ihnen heuerten zahlreiche im Januar beim ETSV Hamburg II (Kreisliga 3) an, den nun auch Özkan trainiert. „Wir weinen ihnen keine Träne nach“, sagte Jürgensen, um seinen Blick dann nach vorne zu werfen: „Zukünftig werden wir bei der Auswahl unserer Spieler auch auf deren charakterliche Eigenschaften achten.“
Als Verein der HafenCity droht dem Störtebeker SV allerdings das Schicksal, vom HafenCity FC, der erst im Spätsommer 2023 gegründet worden war, überholt zu werden – denn das HafenCity-Team kann in der A-Kreisklasse 4 als Tabellen-Dritter noch auf den Durchmarsch in die Kreisliga hoffen. „Das liegt nicht in unserer Hand“, so Jürgensen, der aber „komplett gelassen“ ist, was die eigene Spielklasse angeht. Deshalb wird für die kommende Serie für Hansen und seine Schützlinge auch keinerlei Druck aufgebaut, was die Ergebnisse angeht: „Wenn wir oben mitspielen und aufsteigen sollten, wäre das natürlich schön. Aber viel wichtiger ist, dass es keine Verfehlungen und Spielabbrüche mehr gibt, denn das sind nicht die Werte, für die der Störtebeker SV steht“, betonte Jürgensen.
(Johannes Speckner)