Oddset-Pokal: Hetlingen siegt im Rosenstadion


Am 9. August 2016 hatte Rasensport Uetersen, damals noch in der B-Kreisklasse 6 beheimatet, mit einem 0:2 gegen den Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen in der Dritten Runde des Oddset-Pokals der vergangenen Saison die erste Pflichtspiel-Niederlage seiner Vereinsgeschichte kassiert (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Fast auf den Tag genau ein Jahr später verloren die Rosenstädter zum zweiten Mal ein Pflichtspiel ‒ wieder in der Dritten Runde des Oddset-Pokals, und zwar mit 1:2 gegen den Hetlinger MTV. „Natürlich sind wir enttäuscht, zumal wir dadurch der Möglichkeit beraubt worden sind, Anfang Oktober in der Vierten Runde noch einmal ein Höhepunkt-Spiel zu absolvieren“, ärgerte sich Peter Ehlers, Trainer der Rasensportler, die inzwischen in der A-Kreisklasse 5 um Punkte kämpfen. „Ein bisschen glücklich war unser Sieg“, gab Jonas Hübner zu. Der HMTV-Co-Trainer, der in Abwesenheit von Chefcoach Marc Zippel (privat verhindert) an der Seitenlinie stand, hätte „von den Spielanteilen und Chancen her ein Unentschieden für das gerechtere Ergebnis“ gehalten.

Im Rosenstadion schienen die Hetlinger den besseren Beginn zu erwischen, denn schon in der ersten Minute leisteten sich die Hausherren ohne Bedrängnis einen Fehlpass in das eigene Tor-Aus. Nach dem folgenden Eckstoß köpfte Tim Eberle knapp über die Latte. In der vierten Minute gingen dann aber die Uetersener in Führung: Nach einem hohen Diagonalpass kam HMTV-Torwart Daniel Kleinwort aus seinem Gehäuse heraus, aber nicht an den Ball, den Raphael Friederich von halbrechts aus über ihn hinweg köpfte. Zunächst konnte Philipp Drews noch retten, doch Marvin Schramms von halbrechts aus abgegebener Nachschuss trudelte zum 1:0 ins lange Eck. „Das war für uns ein Wirkungstreffer“, so Hübner, der fortan von seinem Team „nicht den Fußball sah, der uns sonst auszeichnet“. Trotzdem hätten die Gäste zügig ausgleichen können, als Milan Adamovic nach einem perfekten Diagonalpass von Maximilian Heilborn über links freie Bahn hatte, aber zu lange zögerte und an Rasensport-Keeper Christopher Knapp scheiterte (8.). Als Kleinwort einen Schramm-Schuss nach vorne abprallen ließ und Tomasz Koziol nach Friederichs folgender Ablage traf, zählte der Treffer wegen Abseits nicht (12.).

In der Folge lieferten sich die Teams zahlreiche Zweikämpfe im engen Mittelfeld, wodurch es kaum noch Torchancen gab. Die Rosenstädter hatten mehr Sicherheit am Ball ‒ trotzdem besaß HMTV-Kapitän Jesse Plüschau vor der Pause noch eine gute Chance zum 1:1, bei der er aber an Knapps Fußabwehr scheiterte (45.). Laut Peter Ehlers hätte Plüschau übrigens zuvor schon die Rote Karte sehen müssen, als er Schramm von hinten umgrätschte: „Dann wären wir in der zweiten Halbzeit in Überzahl gewesen“, sinnierte der Coach. Es ging jedoch mit elf gegen elf weiter, und im zweiten Durchgang gelang den Hetlingern ein schnelles Tor: Adnan Kubat flankte von rechts in die Schnittstelle der Rasensport-Abwehr hinein und Dominik Zink, der aus abseitsverdächtiger Position kam, konnte den Ball gut annehmen und mit rechts ins kurze Eck einschießen (54.). „Da haben wir uns in der Abwehr verschätzt“, gab Peter Ehlers zu. In der Folge machten die Uetersener Druck, doch Tomasz Koziol, dem es in packenden Zweikämpfen mit der Hetlinger Abwehrkante Ishmael Brown gelang, einige Bälle gut festzumachen, hatte kein Glück im Abschluss.

So blockte die vielbeinige Hetlinger Abwehr einen Schuss von Tomasz Koziol ab ‒ und im direkten Gegenzug gingen dann die Gäste in Führung: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß schien der Pass von Drews zu steil geraten zu sein, doch Kubat erreichte ihn noch vor der Grundlinie und flankte von rechts in die Mitte, wo der eingewechselte Fabian Ecke in die dritte Etage hochstieg und zum 1:2 einköpfte (82.). In der Schlussphase warfen die Rasensportler noch einmal alles nach vorne. „Eine richtige Chance zum Ausgleich haben wir aber nicht mehr bekommen“, gestand Peter Ehlers, der seinem Team „keinen Vorwurf machte“; allerdings nannte er es „ärgerlich“, dass urlaubs und verletzungsbedingt zahlreiche Akteure fehlten: „Mit ein, zwei Spielern mehr hätten wir unsere 1:0-Führung vielleicht ins Ziel gerettet.“ Der 50-Jährige fand jedoch auch lobende Worte für den Gegner: „Die Hetlinger haben starke Kicker in ihren Reihen und wirklich guten Fußball gespielt.“ Hübner hob hervor, dass „beide Mannschaften unglaublich gekämpft“ hätten, und stattete Kubat ein Sonderlob aus: „Seine Leistung war übermenschlich.“

 Redaktion
Redaktion Artikel