
Wie SportNord bereits berichtete, wollen drei Spieler den Hansa-Landesligisten Barsbütteler SV verlassen (siehe unten stehenden Link). Nachdem es am gestrigen Montagabend am Soltausredder eine Sitzung gab, sprach SportNord nun mit dem BSV-Vorsitzenden Bernhard Zeppenfeld über die Probleme ...
SportNord: Wie kam die Unruhe in Barsbüttel zustande?
Zeppenfeld: „Die ganze Angelegenheit ist heißer gekocht worden, als sie eigentlich war. Wir haben festgestellt, dass es eine ganze Reihe von Missverständnissen gab, das ist unglücklich gelaufen ... Unser Manager Maxwell Phelps geriet dabei einerseits unschuldig in die Kritik – anderseits muss er sich vorwerfen lassen, dass er sich mehrmals nicht klar geäußert hat, aber da fehlt es ihm wohl noch an der nötigen Erfahrung!“
SportNord: Haben einige Spieler das Geld, das ihnen versprochen wurde, in den letzten Wochen gar nicht oder nur teilweise bekommen?
Zeppenfeld: „Nein! Alle Zusagen, die der BSV gegeben hat, wurden auch eingehalten – aber einige Spieler haben da wohl etwas in den falschen Hals bekommen. Es wäre so, wie wenn ein Spieler mit Phelps verhandelt und sagt, er würde gerne 15 Euro bekommen, Phelps jedoch betont, er könne ihm nur 10 Euro geben – und beim Akteur dann hängen bleibt, dass er eigentlich 15 Euro haben wollte und nun weniger bekommt ...“
SportNord: Es ist doch aber legitim, dass die Spieler für sich das Beste herausholen wollen, oder?
Zeppenfeld: „Ja, natürlich. Aber Ich nenne Ihnen einmal ein anderes Beispiel: Wenn Sie Ihr Auto in die Werkstatt bringen und nach den Reperaturkosten fragen, wird Ihnen ein geschätzter Preis von 200 bis 250 Euro genannt; als Sie Ihren Wagen wieder abholen, müssen Sie 252 Euro zahlen – würden Sie dann protestieren und sagen ‚Ich sollte aber nur 200 Euro zahlen’?“
SportNord: Hat Ihr Verein Schulden?
Zeppenfeld: „Es gab in der Tat noch Altlasten, von denen wir nicht wussten, dass es sie in dieser Form noch gibt ... Sie müssen nun abgetragen werden - und in diesem Punkt hat sich Phelps auch tatsächlich falsch verhalten!“
SportNord: Wann haben Sie die Mannschaft über diese Probleme informiert?
Zeppenfeld: „Als ich bemerkt habe, dass es im Team rumort, hat sich der Vorstand mit Kapitän Hardy Brüning zusammengesetzt. Wir waren auch der Meinung, dass wir die Missverständnisse ausgeräumt hätten – doch in der vorletzten Woche kam plötzlich der Mannschaftsrat auf uns zu; mit ihm haben wir uns dann am Donnerstag vor dem 2:8-Debakel gegen den VfL Lohbrügge ebenfalls unterhalten. Dann hieß es plötzlich, dass sich das gesamte Team noch einmal mit uns an einen Tisch setzen wolle ...
SportNord: Was kam dabei heraus?
Zeppenfeld: „Fakt ist, dass wir uns das Gespräch mit dem Mannschaftsrat hätten sparen und uns gleich mit allen Spielern hätten treffen können ... Es stand dann im Raum, dass die Mannschaft eine Abstimmung durchführen wolle – und da ist es mir zu bunt geworden. Ich habe den Spielern gesagt, dass sie im nächsten Jahr auf unserer Versammlung darüber abstimmen können, ob ich nach dann zwölf Jahren weiterhin erster Vorsitzender sein soll oder nicht. Und damit habe ich das Thema für beendet erklärt!“
SportNord: Stimmt es, dass Norman Leßmann und Mehmet Özdem zum SC VW Billstedt 04 gehen und Alexander Wolf sich dem Meiendorfer SV anschließt?
Zeppenfeld: „Die Namen kann ich bestätigen, wobei mir Billstedt als interessierter Verein neu ist. Aber diese drei Akteure sind schon auf dem Markt gewesen, bevor erkennbar war, dass es bei uns Querelen geben würde. Da ist von außen gebohrt worden und die drei Spieler sind von einer Person, deren Namen ich hier nicht nennen möchte, offen bei anderen Klubs angeboten worden. Und dafür, dass Wolf nun zu seinem Förderer Lutz Göttling nach Meiendorf geht, haben wir sogar Verständnis!“
SportNord: Ist der Barsbütteler Kader ohne dieses Trio zu klein?
Zeppenfeld: „Ja, so langsam wird es eng. Aber unser Trainer Günter Rohrbach führt bereits Gespräche und ich hoffe, dass wir bis zum 31. August noch einige neue Akteure verpflichten können. Wenn alle Stricke reißen, müssten wir auf Spieler aus unserem Reserve-Team zurückgreifen .