
„Die Ecke von Aleksandar Pavlovic kam hoch reingeflogen und ich habe den Ball mit meinem Kopf so erwischt, dass er kurz vor mir auf den Boden und dann über einen Gegenspieler drüber ins Tor gesprungen ist.“ So schilderte Kapitän Dominik Füßmann, wie er den goldenen Treffer zum 1:0-Sieg seines VfL Pinneberg (Landesliga 1) im Lotto-Pokal-Zweitrunden-Spiel beim FC Roland Wedel (Bezirksliga 1) erzielte.
Das Duell der beiden Teams aus dem Kreis Pinneberg war im Vorfeld gleich zweimal verlegt worden: Erst von Sonntag auf Freitag und dann von 19 Uhr auf 19.30 Uhr. Dass an der Schulauer Straße auf Kunstrasen gekickt wurde, nannte VfL-Trainer Marc Zippel „einen klugen Schachzug der Roland-Verantwortlichen“, den er selbst „im umgekehrten Fall genauso gemacht hätte“. So schien das vergleichsweise kleine Geläuf im Kunstrasen-Käfig vornehmlich den Wedelern, deren Stärken eher in der Technik als im Läuferischen liegen, zu liegen. Tatsächlich entwickelte sich „das erwartet schwere, hitzige und knappe Spiel“, wie Marc Zippel es anschließend ausdrückte.
Neben Füßmanns eingangs beschriebenem Tor in der 56. Minute hatten die Pinneberger zu Beginn der zweiten Halbzeit weitere gute Gelegenheiten: „Gerade von der 46. bis zur 75. Minute hätten wir den Sack mehrmals zumachen können beziehungsweise müssen“, so Marc Zippel, der präzisierte: „Alleine eine Eckballserie von Pavlovic hätte leicht zur 3:0-Führung reichen können.“ Roland-Keeper Kadir Katran parierte aber mehrmals gut. In der 75. Minute zückte Schiedsrichter Isa Cankal (vom FC Eintracht Norderstedt) dann „Rot“ gegen Gäste-Akteur Berat Alija, der sich zu einem Schubser hinreißen ließ. „Berechtigt“, so Marc Zippel, während es Füßmann „ärgerlich“ nannte, „dass der an diesem Disput beteiligte Wedeler nicht auch die Rote Karte bekommen hat“.
Fakt ist: In Überzahl hätten die Elbstädter noch zum Ausgleich kommen können, doch VfL-Torwart Marvin Kiesewetter hielt mehrmals stark. Damit bewahrte er sein Team vor einem Elfmeterschießen, das Füßmann dafür am Sonntag verfolgen konnte, als er beim Pokal-Coup des A-Klassen-Teams FC Hamburger Berg gegen den Landesligisten Eimsbütteler TV (0:0 nach 90 Minuten, 2:0 nach Elfmeterschießen) unter den Zuschauern weilte.