
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Dass es in der Oberliga 2 im Vierkampf um die letzten drei Meisterrunden-Plätze eng zugeht, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Wie SportNord bereits bei der Auflistung der Konstellationen, wie der SC Victoria Hamburg, der HEBC, der TuS Osdorf und der TSV Buchholz 08 die Qualifikation für die Aufstiegsrunde schaffen, anführte, könnten nach dem Vorrunden-Ende alle vier Mannschaften punktgleich sein. Unglaublich, aber wahr: Bei drei infrage kommenden Konstellationen könnte am Ende neben der Punktzahl auch die Tordifferenz zwischen zwei Teams exakt gleich sein!
Möglich wäre dieses Szenario theoretisch zwischen „Vicky“ (etwa im Falle einer 3:6-Niederlage in Buchholz) und den Osdorfern (beispielsweise bei einem 1:0-Sieg in der Nordheide): Beide Teams kämen dann auf jeweils 36:29-Treffer (plus 7). Allerdings würden in dieser Konstellation beide Mannschaften die Meisterrunde erreichen, da die Buchholzer nach den besagten Ergebnissen ein schlechteres Torverhältnis (37:32 = plus fünf) hätten, so dass der direkte Vergleich in diesem Fall nicht über Wohl und Wehe in Form von Meister- oder Abstiegsrunde entscheiden würde.
Gleiches gilt für die Osdorfer und die Buchholzer. Schlagen die Nordheider etwa den SC Victoria mit 5:0, um anschließend den Osdorfern mit 0:1 zu unterliegen, kämen die Null-Achter und die Osdorfer jeweils auf eine Tordifferenz von 36:29 (= plus sieben). Dies wäre aber ebenfalls nicht entscheidend, da „Vicky“ in diesem Fall nur auf 33:28-Treffer (= plus fünf) käme und somit der „Abstiegsrunden-Anwärter“ wäre.
Aber, aufgepasst: Der HEBC und die Buchholzer könnten in der Endabrechnung tatsächlich im Kampf um den vierten beziehungsweise fünften Platz exakt gleichauf sein. Dafür vonnöten sind „nur“ drei Ergebnisse, die im Fußball durchaus vorkommen: Verliert etwa der HEBC beim SV Rugenbergen mit 0:1 und gibt es für die Buchholzer einen 5:2-Sieg gegen „Vicky“ sowie eine 3:5-Niederlage gegen Osdorf, kämen beide Teams auf jeweils 39:35-Treffer (plus vier). Und dies wäre insofern im Kampf um ein Meisterrunden-Ticket entscheidend, als dass der SC Victoria (35:28 = plus sieben) und die Osdorfer (40:32 = plus acht) besser dastehen würden. Natürlich gäbe es, um dieses Szenario zu erreichen, auch noch andere mögliche Resultate: Etwa eine 0:2-Niederlage des HEBC sowie von den Buchholzern ein 5:3 gegen „Vicky“ und ein 2:5 gegen Osdorf.
In diesem Fall würde laut Paragraph 3.12 der Durchführungsbestimmungen des Hamburger Fußball-Verbandes „der direkte Vergleich untereinander zählen“. Und hier hätte – Achtung: Trommelwirbel – der HEBC die Nase vorne. Denn nachdem die Eimsbütteler das Hinspiel auf dem heimischen Reinmüller-Platz am 22. August 2021 mit 3:1 gewonnen hatten, erreichten sie am 16. Januar auf der Otto-Koch-Kampfbahn ein 2:2-Unentschieden. Ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz, das die Durchführungsbestimmungen für den Fall, dass die beiden Mannschaften auch im direkten Vergleich gleichauf waren, vorsehen würde, wäre somit nicht notwendig. Gut für den HFV-Spielausschuss, denn ein solches Entscheidungsspiel würde die Termin-Not nur noch größer machen.
(Johannes Speckner)