
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Das ist eine gute Nachricht für alle Anhänger des Hamburger Amateur-Fußballs und speziell auch für die Mannschaften, die in der Oberliga Hamburg sowie in den Landesligen um den Klassenerhalt kämpfen: Die Verantwortlichen des Wandsbeker TSV Concordia scheinen im Sommer den Sprung in die Regionalliga Nord in Angriff nehmen zu wollen – was, wenn er gelingen sollte, in der Ober- und Landesliga jeweils einen Absteiger weniger bedeuten würde. Denn mit der Überschrift „Fünf Winter-Neuzugänge für das große Ziel Regionalliga!“ versehen, wurde auf der facebook-Seite von „Cordi“ ein neues Spieler-Quintett vorgestellt.
Concordias Präsident Matthias Seidel erklärte dazu in der Mitteilung: „Wir freuen uns, dass wir unser Team nochmals verstärken konnten sowohl mit etablierten und großartigen Spielern, als auch mit Brasilianern, die die ganze Oberliga wohl verzaubern werden.“ Mato Mitrovic, der als Sportlicher Leiter im Frühjahr 2021 zum Klub aus dem Marienthal gestoßen war, fügte hinzu: „Es hat richtig Spaß gemacht, sich das Training anzuschauen. Es war richtig Feuer und Tempo drin. Man hat gesehen, dass auch die bisherigen Spieler richtig Gas gegeben haben, weil jeder für sich gemerkt hat, was für eine Qualität auf dem Platz steht. Konkurrenz belebt das Geschäft. Besonders China ist sehr stark am Ball, schnell und weiß wo das Tor steht. Ich glaube, es werden bestimmt auch andere Vereine auf ihn aufmerksam werden.“
Beim von Mitrovic angesprochenen China (21), der eigentlich Willian Santos Magalhaes heißt, handelt es sich um einen Stürmer, der beidfüßig das gegnerische Gehäuse unter Beschuss nehmen, aber auch mit dem Ball umgehen kann. Er kommt aus seiner brasilianischen Heimat, wo er zuletzt für Sociedade Esportiva Queimadense kickte, an die Elbe. Einsam dürfte China nicht werden, denn mit dem auf der linken Seite einsetzbaren Welington dos Santos Silva (29) fand ein Landsmann, der zuletzt am Zuckerhut bis zum August 2021 für den Treze Futebol Clube kickte, ebenfalls den Weg zu „Cordi“.
Nicht ganz so weit ist der Weg, den Steven Kröner zurücklegen musste: Der 32-Jährige, der im defensiven Mittelfeld seine Stärken hat, kämpfte zuletzt bis zum Oktober 2020 mit dem SV Fellbach in der Verbandsliga Württemberg (sechsthöchste Spielklasse) um den Ligaerhalt, ehe er ein Fußball-Pause einlegte. Vor seiner Fellbacher Zeit war der gebürtige Nürtinger auch schon beim SGV Freiberg, FC 08 Homburg, SV Eintracht Trier 05, FSV Frankfurt II, 1. FSV Mainz 05 II und SSV Reutlingen 05 am Ball; in seiner Jugend genoss er beim VfB Stuttgart sowie bei den Reutlingern und den Stuttgarter Kickers eine exzellente Ausbildung.
An Chinas Seite stürmen könnte zukünftig Sinisa Veselinovic (31), der vom Regionalligisten FC Teutonia 05 in den Osten der Stadt wechselte. Für den Klub von der Kreuzkirche kam der gebürtige Hamburger in der aktuellen Saison kaum noch zum Zug (sechs Teil-Einsätze/ein Tor). Insgesamt blickt Veselinovic auf 130 Spiele in der Regionalliga West (33 Treffer), 92 Partien in der Regionalliga Nord (23 Torerfolge) und 13 Begegnungen in der Regionalliga Nordost (drei Tore) für die Sportfreunde Siegen, den SV Rödinghausen, den SC Verl, den FC Eintracht Norderstedt und den FC Rot-Weiß Erfurt zurück, ehe die Teutonia-Verantwortlichen ihn im Januar 2020 nach Hamburg heimgeholt hatten.
Und dann ist da noch Mittelfeldmann Narek Abrahamyan (25), den Mitrovic von seinem Ex-Klub VfL Lohbrügge loseiste. Der Armenier war in seiner Jugend beim Hamburger SV, beim FC St. Pauli und bei Holstein Kiel ausgebildet worden; nachdem er bei der Holstein-Reserve auch seine ersten Schritte im Herren-Bereich unternahm, folgten Stationen bei Eintracht Norderstedt, beim NTSV Strand 08, beim HSV Barmbek-Uhlenhorst und bei Teutonia 05. Im Sommer 2021 sieg Abrahamyan nach einer zehnmonatigen Pause bei den Lohbrüggern ein, für die er sieben Oberliga-Spiele absolvierte. Sollte Abrahamyan mit „Cordi“ tatsächlich den Sprung in die Regionalliga schaffen, könnte davon auch der VfL profitieren.
(Johannes Speckner)