
Nachdem die am 11. August abgebrochene Partie des dritten Spieltages der Bezirksliga Ost zwischen dem TuS Aumühle-Wohltorf und dem Barsbütteler SV beim Stand von 1:2 nach 70 Minuten abgebrochene Partie vom Hamburger Fußball-Verband zunächst neu angesetzt, dann aber nach einem BSV-Protest mit 0:3 gewertet worden war, hatten die Aumühler Verantwortlichen denen der Barsbütteler fehlendes Fair-Play vorgeworfen. Darauf antworteten die Offiziellen des BSV nun ihrerseits mit folgender Stellungnahme:
„Moin Sportsfreunde,
wir möchten kurz auf das Statement der TuS Aumühle-Wohltorf eingehen und einige Dinge richtigstellen. Viele Punkte in diesem Statement werden ohne Kontext beziehungsweise aus dem Zusammenhang gerissen verwendet und somit der objektiven Sachlage schlichtweg nicht gerecht. Zunächst bedarf es einer kleinen Zusammenfassung des Vorfalls:
Am dritten Spieltag der laufenden Saison ereignete sich um die 70. Minute herum ein medizinischer Notfall, nachdem der Torwart der Gastgeber (Aumühle) zu Boden sank. Wie zunächst vermutet und später auch bestätigt wurde, war der Grund dafür ein Zusammenprall mit unserem Stürmer einige Minuten zuvor, der in einem Foulelfmeter für uns endete. Der Torwart spielte daraufhin noch ein paar Minuten weiter, bevor er später zu Boden ging.
Da der betroffene Spieler zunächst nicht ansprechbar und augenscheinlich benommen war, wurde ein Rettungswagen gerufen. In diesem hektischen Moment war sowohl für die Jungs von Aumühle als auch dem BSV das Spiel in den Hintergrund gerutscht. Unser Stürmer Abdoul war der Erste, der beim betroffenen Spieler war. Er reagierte blitzschnell und machte auf die Situation aufmerksam. Auch während der kommenden Minuten blieb unserer Stürmer an seiner Seite. Als nach einiger Zeit der Rettungswagen eintraf, konnte der Spieler (bei Bewusstsein und ansprechbar) mit dem Rettungswagen abtransportiert und ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden.
Der Schiedsrichter sprach daraufhin mit beiden Trainern. Dem Schiedsrichter zufolge war ein Spielabbruch seinerseits, aufgrund der Schwere der Verletzung, nicht erforderlich. Diese Aussage wiederholte der Offizielle bei der Verhandlung und verwies auf den von ihm verfassten Spielbericht. Zunächst lautete die Ankündigung, dass nach einer fünfminütigen Erwärmung weitergespielt wird. Aumühle entschied sich dann allerdings selbst dafür, die Partie nicht fortzusetzen. Dies hatte einen Nichtantritt und somit einen Abpfiff/Abbruch der Partie beim Spielstad von 1:2 aus Sicht der Gastgeber zufolge. Selbstverständlich akzeptierten und respektierten wir diese Entscheidung und nach dem ‚Shakehand‘ auf dem Platz gingen beide Mannschaften in Richtung Kabine.
Noch am gleichen Abend suchten wir den Kontakt via Social-Media zum Team von Aumühle, um erneut unsere Genesungswünsche und um ein Update zum Gesundheitszustand des Spielers zu bitten. Wir hatten auch persönlichen Kontakt mit dem Spieler, der mit einer diagnostizierten Gehirnerschütterung noch über Nacht unter Beobachtung und glücklicherweise noch am gleichen Wochenende entlassen werden konnte. Bereits am Montag stand der Spieler fit bei uns an der Sportanlage, um sich persönlich beim ganzen Team für die schnelle Hilfe und den respektvollen Umgang mit der Situation zu bedanken. Das war nicht nur erleichternd, sondern vor allem ein schöner Moment für alle Beteiligten.
Es folgte eine Phase wochenlanger Ruhe, in der außer einem Kurzinterview eines Aumühler Offiziellen im Hamburger Abendblatt („Ich gehe davon aus, dass Barsbüttel die Punkte behält, aber das ist ganz und gar unwichtig.“) nichts zum Thema passierte. Nach der Neuansetzung der Partie, die ohne Absprache, Anhörung oder ähnliches geschah, legten wir Einspruch ein, da uns eine einfache Neuansetzung nach einer 2:1-Führuing im fortgeschrittenen letzten Drittel der Partie, unter Berücksichtigung der Einschätzung des Unparteiischen, nicht gerecht erschien. Der HFV entschied, wie Aumühle bereits erwähnte, gemäß Regelwerk und Statuten richtig, zu unseren Gunsten. Bereits im Vorfeld als auch erneut im Verhandlungssaal boten wir an, die letzten 20 Minuten beim Stand von 1:2 fortzusetzen, was jedoch zunächst von Aumühle und später auch vom Verband abgelehnt wurde. Uns hier den Fairplay-Gedanken abzusprechen, empfinden wir in dieser Form als höchst fragwürdig und despektierlich.
Ebenso wurde uns im Aumühler Statement ein geschmackloser Kommentar angekreidet, der in dieser Form nie gefallen ist. Wir haben bisher bewusst auf eine Gegendarstellung verzichtet und nach dem besagten Post versucht, zunächst hinter den Kulissen mit Aumühle in Kontakt zu treten, um die ganze Situation nochmal in einem Gespräch aufzuklären und eventuelle Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Auch dieser Vorschlag zur Klärung wurde seitens Aumühle abgelehnt. Aus unserer Sicht eine vertane Chance, das weit über das normale Maß an Fairplay gelebte Miteinander zwischen den beiden Teams in den Vordergrund zu stellen und eventuelle Unstimmigkeiten auszuräumen, womit wir die Vorfälle aber auch für uns abschließen möchten.
In einer Sache sind wir alle uns einig: IM Fußball geht es um Fairplay und Zusammenhalt. Kein sportlicher Wettbewerb sollte auf Kosten der Gesundheit geführt werden. Die Gesundheit und das Wohl aller Beteiligten gehen immer vor und dafür steht der Barsbütteler SV. Dementsprechend haben sich alle Beteiligten an dem besagten Abend und auch danach vorbildlich verhalten. Wir sind froh, dass euer Keeper ‚nur‘ eine Gehirnerschütterung davongetragen hat und wir ihn und euch zum Rückspiel begrüßen dürfen!
Wir wünschen bis dahin noch eine erfolgreiche Hinrunde.
Sportliche Grüße, Barsbütteler SV 1. Herren“