Oberliga: Concordias Kampf in Unterzahl ohne Krönung


Schien der Wandsbeker TSV Concordia in der ersten September-Hälfte mit zwei Siegen noch die Wende zum Guten geschafft zu haben, so folgten darauf zwei Niederlagen. Am Freitagabend verlor „Cordi“ nun mit einem 0:1 beim Neuling FC Union Tornesch zum dritten Mal in Folge – obwohl die Mannschaft nach einem frühen Platzverweis in Unterzahl stark kämpfte. Erstmals rollte im „Torneum“ nach dem in diesem Sommer erfolgten Aufstieg der Tornescher in die Oberliga unter Flutlicht und auf Kunstrasen der Ball. In der ersten Halbzeit sah Union-Trainer Thorben Reibe „ein Spiel auf Augenhöhe“, in dem sein Team „giftig sein und den Gegner früh anlaufen“ sollte.

In die Karten spielte es den Torneschern, dass Concordia-Akteur Sulieman Omar, der in der siebten Minute schon für ein hartes Einsteigen die Gelbe Karte gesehen hatte, mit einem groben Foul Jannik Swennosen niederstreckte. Schiedsrichter Adrian Höhns (TuS Dassendorf) hätte für diese Attacke sogar glatt „Rot“ zücken können, wie selbst einige Ersatzspieler der Gäste einräumten, doch schickte er Omar „nur“ mit der Gelb-Roten Karte vom Feld, was ihm nun lediglich eine Sperre für ein Spiel einbringt (27. Minute). Neben einem Mann mehr auf dem Platz hätten die Tornescher beim Gang in die Kabine durchaus auch ein Tor mehr als ihr Gegner vorweisen können. Doch zwei gute Chancen nutzten sie nicht zum Führungstreffer: Als Kjell Ellerbrock mit einem „überragenden Diagonalpass“ (Reibe) auf der rechten Seite Patrice Meyer fand, bediente der A-Jugendliche mit einer flachen Hereingabe Jannick Prien, der den Ball aus vier Metern aber nicht richtig traf. Dann steckte Maik Stahnke das Spielgerät gut durch zu Swennosen, der zwar frei vor dem Gäste-Gehäuse stand, sich aber erst noch einmal drehen musste – und deshalb an Concordias Keeper Tobias Braun scheiterte, der den Schuss auf Kosten eines Eckstoßes abwehrte.

Nach der Pause erwischten die Hamburger den besseren Wiederbeginn. Mehrmals schnupperten sie am Führungstor, doch ein Schuss von Bazier Sharifi wurde von einem Abwehrbein der Tornescher noch über die Latte gelenkt (50. Minute). Mehrere Eckstöße sowie hohe Flanken der Gäste fing Union-Torwart Norman Baese sicher weg und auch nach einem Fehlpass des laut Reibe „ansonsten bärenstarken Ellerbrock“ war Baese auf dem Posten. Dann war aber auch die Heim-Elf im zweiten Durchgang angekommen: Bei einem Konter schickte Jannick Prien links Dennis Beckmann steil, dessen Flanke Christian Kulicke per Kopf vor dem in dieser Szene zu zögerlich agierenden Braun erreichte – doch er nickte den Ball aus fünf Metern knapp über die Latte (56.). Kurz darauf zog Beckmann von links nach innen und einfach einmal satt ab, aber Braun lenkte das Spielgerät, das genau unter die Latte gepasst hätte, stark noch über dieselbige (60.).

Nach einer guten Stunde war die Partie dann in ihrer entscheidenden Phase: Die Gäste schnupperten erneut am 1:0, doch nach einem Pass von der linken Seite geriet Michel Netzbandt leicht in Rücklage und jagte den Ball über das weit offen stehende Union-Tor (67.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später ging stattdessen die Heim-Elf in Front: Der aufgerückte Jan-Philipp Zimmermann köpfte den Ball nach einem Eckstoß zurück zu seinem Innenverteidigerpartner Ellerbrock, dessen Fünf-Meter-Schuss Concordias Tom Bober kurz vor der eigenen Torlinie stehend noch abblockte. Doch den Abpraller versenkte Kulicke aus Nahdistanz und drehte jubelnd ab. Kurz darauf lag der Ball erneut in Concordias Gehäuse – doch Beckmann soll beim Pass von Kulicke im Abseits gewesen sein, bevor er den herausstürzenden Braun von halblinks aus gekonnt überlupfte, weshalb der Treffer nicht zählte (72.).

„In der Folge haben wir phasenweise etwas den Zugriff verloren“, gab Reibe zu. So drückten die Hamburger in den letzten 20 Minuten auf den Ausgleich und Reibe sah „gewisse konditionelle Probleme“ bei seinen Schützlingen, die er auch darauf zurückführte, dass am vorherigen Donnerstagabend noch eine einstündige Übungseinheit durchgeführt worden war. Zudem fehlte im Mittelfeld Swennosen, der in der Pause passen musste, da er über Taubheitsgefühle klagte. Mit Glück und Geschick verteidigten die Tornescher ihren knappen Vorsprung aber bis in die Nachspielzeit hinein, in der sie den Sack hätten zumachen müssen: Bei einem Konter wurde „Joker“ Philip Hauswerth zwar von Concordias Kent Philip Pettersson nach links abgedrängt, legte dann aber quer zum ebenfalls eingewechselten Leon Beykirch, der den Ball jedoch überhastet am verwaisten Gehäuse vorbeijagte (94.). Kurz darauf erfolgte allerdings der Abpfiff. Während die Tornescher nun schon seit drei Runden ungeschlagen sind, hoffen die Concorden, am Sonntag, 13. Oktober gegen den SV Curslack-Neuengamme wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

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