Zwei Neulinge trafen aufeinander, als am Sonntagmittag ein Testspiel zwischen den Sportfreunden Uetersen und der Groß Flottbeker SV II stattfand. Während die Rosenstädter fast acht Jahre, nachdem sie sich im November 2012 aus der Kreisliga 7 zurückgezogen hatten, wieder ein Herren-Team meldeten, hat die GFSV nun wieder eine neue Zweite Mannschaft. Zuvor war die Reserve während der vergangenen Saison 2019/2020 aus der A-Kreisklasse 4 abgemeldet worden: „Die Personalnot war zu groß“, erinnert sich GFSV-Liga-Trainer Andre Härtel, der „sehr froh ist, dass wir nun eine neue Zweite Mannschaft haben“.
Am Sonntagmittag stellte Härtel selbst das Team auf und ein, wobei seine Ansprache vor dem Anpfiff sehr ehrlich war: „Ihr habt in dieser Zusammensetzung noch nie zusammengespielt, aber ihr solltet es ja hinbekommen, die Bälle zu einem Mitspieler zu bringen, der ein Trikot mit derselben Farbe trägt.“ Dies gelang den GFSV-Kickern tatsächlich, denn sie gewannen mit dem „Tennis-Ergebnis“ von 6:3 (3:3). „Ein guter Anfang“, urteilte Härtel, der sich aktuell „um beide Mannschaften kümmert“. Diese Doppelfunktion soll aber möglichst schnell ein Ende haben: „Ich bin dringend auf der Suche nach einem guten Trainer für unsere Zweiten Herren“, betonte Härtel. Die neu zusammengestellte GFSV-Reserve besteht laut Härtel „aus ehemaligen Jugend-Spielern des SC Victoria Hamburg und der FTSV Komet Blankenese, die sich mit Freunden zusammen dazu entschlossen haben, ein neues Team zu gründen.“ Da die Bedingungen an der Notkestraße „auf dem Traum-Kunstrasen bestens seien“, wie Härtel es ausdrückt, fiel die Wahl von Atakan Yetkin und Leandro Marini, „die den Aufbau der Mannschaft in die Wege leiteten“, so Härtel auf die GFSV.
„Für uns ist es sehr wichtig, einen Unterbau für unsere Liga-Mannschaft zu haben“, so Härtel, der mit seinen Ersten Herren „mit gewissen Ambitionen“ in die neue Saison in der Kreisliga geht. Dass diese nicht ganz unberechtigt sind, untermauerten die Groß Flottbeker am Sonntag, als sie im Testspiel beim Bezirksligisten Blau-Weiß 96 Schenefeld ein 2:2-Unentschieden erreichten. Zunächst gingen die Schenefelder, die in diesem Sommer freiwillig aus der Landesliga Hammonia abgestiegen waren, mit 2:0 in Front. „Wir kamen aber über weite Strecken immer besser in die Partie und dominierten das Geschehen auf dem Platz“, so Härtel, der lediglich bemängelte, dass seine Stürmer „leider selbst hundertprozentige Torchancen vergaben“. Obwohl 96-Keeper Jonathan Hohenegger laut Härtel „nahezu alles hielt“, kamen die Gäste in der Schlussphase noch zum Ausgleich. „Hochverdient“, so Härtel, der den Offiziellen der benachbarten Schenefelder für deren „gut durchdachtes Hygienekonzept ein herzliches Dankeschön“ aussprach.
Bleibt als Baustelle die Suche nach einem Trainer für das Reserve-Team. „Wir suchen mit sofortiger Wirkung einen Coach, der Lust hat, ein junges Team mit Potential ganz unten in der B-Kreisklasse zu übernehmen“, so Härtel, der keinen Hehl daraus macht, dass für die GFSV-Zweite so, wie nach deren letztem Neustart im Sommer 2017, der sofortige Aufstieg in die A-Kreisklasse das Ziel wäre. „Ich werde helfe, dort etwas Struktur hineinzubekommen, jedoch liegt meine Hauptaufgabe klar darauf, unsere Liga-Mannschaft auf eine erfolgreiche Saison vorzubereiten“, so Härtel, der seine Schützlinge in den höchsten Tönen lobte: „Wir trainieren schon seit dreieinhalb Monaten und während der Vorbereitung sind im Schnitt immer 20 Spieler bei den Übungseinheiten dabei.“ Seine Jungs, die „eine eingeschworene Truppe“ seien, würden „alle wollen“, so Härtel, der abschließend betonte: „Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so viel Bock auf Fußball hatte – alle sind heiß und wollen etwas erreichen.“