
Auch, als der Rissener SV II seine ersten elf Saisonspiele in der A-Kreisklasse 6 allesamt verlor, herrschte beim Team vom Marschweg noch gute Stimmung. Dies macht sich langsam, aber sicher bezahlt: Nachdem die RSV-Reserve am 20. Oktober 2017 im Kellerkick den SC Cosmos Wedel II mit 4:3 niedergerungen hatte, konnte sie nun am Freitagabend mit einem 2:0 gegen den Hetlinger MTV II ihren zweiten Saisonsieg feiern. „Und das vollkommen verdient“, so HMTV-Trainer Carsten Hlede, der ausnahmslos lobende Worte für den Gegner fand: „Die Rissener sind, ihrer Tabellensituation zum Trotz, motiviert angetreten und haben sich belohnt.“ Das erste Tor des Tages erzielte Gäste-Akteur Andre Müller, der nach einer Freistoßflanke von der rechten Seite einschoss ‒ aber nachdem er zum Torjubel von der Hetlinger Liga-Leihgabe Kevan Jangir besprungen worden, merkten beide Spieler, dass Schiedsrichter Tim-Lucas Knaack den Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkennt. Trotzdem verfestigte diese Szene in der fünften Minute den Eindruck, es würde nur um die Höhe des Sieges der Hetlinger gehen.
Doch weit gefehlt, denn die HMTV-Spieler ließen es in der Folge an der nötigen Einstellung vermissen: „Mit einer solchen Leistung holen wir in dieser Saison keinen einzigen Punkt mehr“, fand Hlede klare Worte. Und sein Team ließ nach einem passablen Beginn immer stärker nach: „Unsere Spieler haben nicht gesehen, dass die Rissener sehr hoch stehen“, so Hlede, der zudem bemängelte, dass die schnellen Außenspieler Jangir und Markus Pidde „viel zu selten eingesetzt worden“ seien. So wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt. In der 55. Minute gingen die Hausherren schließlich in Front: Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpften sie den Ball vom zweiten Pfosten zurück in die Mitte, wo ein Rissener zum 1:0 vollendete. „Leider war danach in unserer Mannschaft keinerlei Aufbäumen erkennbar“, so Hlede, der es „bezeichnend“ nannte, dass sein Co-Trainer Timo Albrecht, den er nach einer knappen Stunde einwechselte, „der gefährlichste Stürmer“ gewesen sei. Als sich die Gäste in der Vorwärtsbewegung einen Ballverlust leisteten, stellte ein RSV-Akteur mit einer 35-Meter-Bogenlampe über HMTV-Torwart Marco Panacek hinweg den 2:0-Endstand her (81.). „In unserem Team sind einfach zu viele Mimosen, die zwar außerhalb des Platzes ein großes Mundwerk haben, sich dann aber auf dem Platz beim geringsten Widerstand fallen lassen und auf einen Pfiff des Schiedsrichters hoffen“, ging Hlede hart mit seinen Schützlingen ins Gericht.