Kreisliga 8: Seestermüher Glück ist aufgebraucht


Jede Serie endet irgendwann ‒ und für den TSV Seestermüher Marsch war es am Sonntag soweit. Das Team vom Krückaudeich, das zuvor zehn Liga-Spiele in Folge ungeschlagen geblieben war (drei Unentschieden und sieben Siege), verlor im Spitzen-Derby beim Heidgrabener SV mit 3:4, was zugleich die erste Pflichtspiel-Niederlage unter der Regie von Trainer Sven Glück war, der im Oktober 2017 Michael Pelster beerbt hatte. Wer nicht pünktlich am Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße, auf den die Seestermüher in diesem Jahr auch schon für zwei Heimspiele ausgewichen waren, eintraf, verpasste gleich zwei Tore. Die Seestermüher hatten Anstoß und spielten hinten herum, woraufhin sich HSV-Torjäger Philippe Schümann einen Querpass erlief, den Ball mit dem ersten Kontakt annahm und mit der zweiten Berührung einschoss ‒ damit stand es nach 15 Sekunden 1:0.

Doch die Gäste glichen zügig aus: Metin Tefci köpfte nach einem Freistoß zum 1:1 in das lange Eck ein (7. Minute). In der Folge gab es Chancen auf beiden Seiten, wobei die Seestermüher „leichte Vorteile gehabt“ hätten, wie Hinrichsen einräumte. Auch in den zweiten Durchgang legten die Hausherren wieder einen echten Blitzstart hin: Nun dauerte es drei Minuten, bis Marvin Kirch zweimal gut nachsetzte, dadurch Abpraller eroberte und schließlich querlegte zu Philippe Schümann, der den Ball mit seinem Oberschenkel abtropfen ließ und ihn dann per Vollspann in den rechten Winkel jagte ‒ 2:1 (48.). Kurz darauf bot sich Philippe Schümann sogar die Chance zum 3:1, doch er zielte knapp am langen Eck vorbei und wurde wohl erst nach seinem Schuss gefoult (51.). Dies rächte sich, als die Heidgrabener nach einem Einwurf den Ball verloren und die darauf folgende Rechtsflanke der Gäste vom nicht allzu groß gewachsenen Tefci zum 2:2 eingeköpft wurde (56.).

„Wir hatten große Probleme, die beiden starken Seestermüher Stürmer Hendrik Mühlenkamp und Tefci in den Griff zu bekommen“, gab Hinrichsen zu. Und so sorgte Tefci mit seinem dritten Tor des Tages für die erste TSV-Führung (2:3/61.). „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, wie sie auf diesen Rückstand reagiert hat“, sagte Hinrichsen, dessen Schützlinge die Partie per Doppelschlag zügig wieder drehten. Christoph Ketelhohn bereitete erst das 3:3 von Dennis Lebedinski vor (62.) und fand zwei Minuten später Philippe Schümann, der den Ball im Liegen zum 4:3 über die Linie stocherte. Diesen Vorsprung ließen sich die Heidgrabener nicht mehr nehmen ‒ auch, weil sie „in der Schlussphase mehr zuzusetzen hatten“, so Hinrichsen, der Kirch, Ketelhohn und Philippe Schümann ein Sonderlob machte. Für die zahlreichen Zuschauer sei es „ein sehr attraktives Spiel“ gewesen, so Hinrichsen, der allerdings zugab: „Für mich als Trainer war es sehr aufregend.“

Fakt ist: Die Heidgrabener untermauerten durch ihren jahresübergreifend sechsten Sieg in Folge und mit nun 40 Punkten ihren zweiten Tabellenplatz in der Kreisliga 8, während die Seestermüher bei 32 Zählern verharren und vom vierten auf den sechsten Rang abrutschten.

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