Landesliga Hammonia: HSV-Dritte mit Effizienz


Die Erste Mannschaft des Hamburger SV hielt am Sonntagabend zum wiederholten Male dem Druck stand, „nachziehen“ zu müssen, und ließ den Punktgewinnen ihrer Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der Ersten Bundesliga einen 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach folgen. Komfortabler war zuvor die Situation für die HSV-Dritte in der Landesliga Hammonia: Nachdem der Rang-Dritte HEBC bereits am Mittag beim SV Eidelstedt mit 1:4 verloren hatte, bot sich der Drittvertretung der „Rothosen“ die Chance, ihren zweiten Tabellenplatz zu untermauern ‒ was mit einem 4:2-Sieg beim FC Union Tornesch auch gelang.

Auf dem Rasenplatz im „Torneum“ erwischten die Tornescher den besseren Beginn. In der 20. Minute spielten Jannick Prien und Fabian Tiedemann auf der linken Seite einen Doppelpass; Prien steckte gut durch zu Jannek Laut, der aus Nahdistanz an HSV-Keeper Yannick Heuer vorbei zum 1:0 einschob (20. Minute). So verdient die Führung zu diesem Zeitpunkt war, so schnell war sie auch schon wieder weg, denn nur sechs Minuten später kamen die Gäste zum Ausgleich. Nach einer Kombination der HSV-Dritten misslang dem Tornescher Rechtsverteidiger Ricardo Gomes der Versuch, eine Rechtflanke mit seinem linken Fuß zu klären ‒ so konnte Emre Yasar am langen Pfosten aus Nahdistanz zum 1:1 einschießen. In der Folge schnupperten die Hausherren mehrmals am erneuten Führungstor: Till Mosler traf, das fast verwaiste Gäste-Akteur vor Augen, nur den einzigen im Weg stehenden HSV-Akteur (31.). Zwei Minuten später eroberte der zweikampfstarke Jannik Swennosen im Mittelfeld einen Ball und Prien kam von links zum Abschluss, zielte aber hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite blockte FCU-Verteidiger Philipp Kuschka einen Yayla-Schuss stark ab (36.). Fast, wie im Handball, ging es dann kurz vor der Pause zu: Mosler eroberte per Pressschlag einen Ball, Prien scheiterte von halblinks an Heuer ‒ und im direkten Gegenzug zielte HSV-Akteur Hannes Steckel freistehend links vorbei.

Kurz vor der Pause gingen die Gäste aber erstmals in Führung, als in der Mitte nach einer Flanke gleich drei HSV-Spieler frei vor FCU-Keeper Christoph Richter auftauchten und Yayla zum 1:2 einköpfte (45.). „Unglücklich aus unserer Sicht war, dass zwei der HSV-Spieler im Abseits standen, aber laut Schiedsrichter-Assistent der Torschütze nicht im Abseits war“, haderte FCU-Coach Stefan Dösselmann. Die Heim-Elf glich aber nach dem Seitenwechsel zügig aus: Nach Vorarbeit von Laut schob Mosler zum 2:2 ein (46.). In der 65. Minute bot sich dem FC Union dann die große Chance zur erneuten Führung, als ein Handspiel eines Gäste-Verteidigers im eigenen Strafraum mit einem Elfmeter geahndet wurde. Doch Mosler zielte aus elf Metern links vorbei. „Damit haben wir uns das Spiel und das Leben unnötig selbst schwer gemacht“, haderte Dösselmann. Auch in der Folge fehlte den Torneschern ohne Toptorjäger Björn Dohrn, der wie schon eine Woche zuvor bei der 0:2-Niederlage beim HEBC aufgrund seiner Bänderverletzung zum Zuschauen gezwungen war, die nötige Effizienz im Abschluss. Und genau dies war der kleine, aber feine Unterschied zur HSV-Dritten, der eine Chance genügte, um durch Nicola Zeba das 2:3 zu erzielen (67.).

Zwar sah Steckel in der 80. Minute für ein grobes Foulspiel die Rote Karte, doch auch in Überzahl wollte den Hausherren der Ausgleich nicht mehr gelingen. In der Nachspielzeit ging bei einem Eckstoß auch Union-Torwart Christoph Richter mit in den Strafraum der Gäste, die den Ball aber eroberten und einen Konter vortrugen, den Veli Sulejmani zum 2:4-Endstand abschloss (92.). „Wir haben dem Gegner nur wenige Chancen gestattet ‒ umso ärgerlicher, dass wir nicht wenigstens einen Punkt mitgenommen haben“, so Dösselmann, der befand: „Zuhause zwei Tore zu schießen, sollte eigentlich wenigstens für ein Unentschieden genügen.“ Der Niederlage zum Trotz habe seine Elf aber „eine Leistung gezeigt“, auf der sie „für die kommenden Wochen aufbauen“ könne, so Dösselmann. Die HSV-Dritte hat nun schon fünf Punkte Vorsprung auf den HEBC und zudem noch eine Partie mehr auszutragen als der Tabellen-Dritte aus Eimsbüttel.

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