
Durchatmen beim Bramfelder SV, der nach dem vorwöchentlichen 7:0 gegen den Barsbütteler SV diesmal auf dem Grandplatz vom FC Elazig Spor antreten musste und dort im ersten Spielabschnitt gegen die um den Klassenerhalt kämpfende Truppe von Trainer Hüseyin Aydin von Glück sagen konnte, nicht ins Hintertreffen geraten zu sein. Erst nachlassende Kräfte bei den Hausherren im zweiten Spielabschnitt führten letztlich zum 12. Saisonsieg des BSV.
In den ersten 45 Minuten hatten die favorisierten Bramfelder zwar deutlich mehr Ballbesitz als das Elazig-Team, wusste daraus aber keinerlei Kapital zu schlagen. Bis 20 Meter vor dem Tor sah das ganz ordentlich aus, dann aber wurden häufig die falschen Entscheidungen getroffen, so dass sich die Hausherren mit ihrer kompakten Defensivarbeit kaum Kopfzerbrechen machen mussten. Abgesehen von einigen Standardsituationen, die aber auch ungenutzt verpufften, brannte es eigentlich nur einmal vor dem Tor von Keeper Adnan Arslan, als eine scharf hereingezogene Rechtsflanke von Milos Ljubisavljevic ein wenig überraschend Bramfelds Kapitän Carsten Henning vor die Füße fiel, der dann aber den Ball nur unkontrolliert links neben das Tor prallen ließ (21.).
Die Hausherren nutzten ab und zu Ballverluste der Gäste im Mittelfeld und kamen so tatsächlich zu den besseren Torgelegenheiten. Nach 16 Minuten ließ Mert Güngör auf der halbrechten Seite drei Gegenspieler stehen, zog dann aus 17 Metern ab, um dabei dann am gut reagierenden Patrick Möller im Bramfelder Tor zu scheitern. Sieben Minuten später war es erneut Güngör, der rechts im Strafraum das Abspiel bevorzugte statt selber abzuschließen. Nach 42 Minuten machte es Elazig-Sturmspitze Kalif Koura andersherum, als er links am Fünfmeterraum der Gäste auf das Tor schoss anstatt den einschussbereiten Güngör zu bedienen.
Aus Sicht der Hausherren ein ärgerliches 0:0 zur Pause, das auch noch dadurch bitter aufstieß, weil sich quasi mit dem Halbzeitpfiff von Referee Max Beyer Innenverteidiger Ramazan Güler bei einem Kopfballzweikampf eine heftige Platzwunde zuzog. Vorsichtshalber wurde Güler zur weiteren Behandlung mit dem Krankenwagen ins Hospital gebracht. Ihm wünscht SportNord beste Genesung!
So musste Trainer Hüseyin Aydin nach der Pause auswechseln und die bis dahin vorzüglich funktionierende Viererkette umstellen, in der bereits der Mann neben Güler, Gökhan Ermis nach längerer Behandlungspause im ersten Spielabschnitt nur mit heftigen Rückenproblemen bis zum Ende weitermachen konnte.
So wirkte die Abwehrreihe dann auch nach 53 Minuten erstmals richtig unsortiert, als Bramfelds Robin Polzin einen Freistoß links am Strafraumrand hart und flach in die Mitte zog, wo letztendlich Youness Sbou den Ball ins eigene Tor abfälschte. Mit der 1:0 Führung im Rücken wirkten die Gäste sichtlich befreit und dominierten das Spiel recht deutlich. Bis zur 65. Minute hatte Elazig Spor noch zweimal gewechselt. Kurz darauf verletzte sich auch noch Faraz Fabin, der kaum noch antreten konnte, aber auch bis zum Ende die Zähne zusammenbiss. So ging dann auch bei den Hausherren nach vorne nur noch ganz wenig. Einmal wurde es für Bramfeld noch gefährlich, als ein zu kurz aus dem Sechzehner abgewehrter Ball von Güngör aus 17 Metern zentral abgefeuert wurde, dabei aber direkt auf den rettenden Torwart Möller traf (70.).
Das 2:0 durch einen Foulelfmeter, den Carsten Henning schnörkelos verwandelte (75.) nahm der Partie dann die letzte Spannung. Die Gastgeber verloren vollends den Glauben an eine Wende und Bramfeld spielte die letzte Viertelstunde routiniert zu Ende und freute sich anschließend über den hart erkämpften Arbeitssieg und die Tatsache, nun direkten Anschluss an die Spitze zu haben.
Auf den FC Elazig Spor, der weiterhin mit drei Punkten Abstand zum rettenden Ufer auf Platz 14 liegt, warten nun noch neun Partien im Kampf gegen den Abstieg. Dass man sich noch lange nicht aufgegeben hat, demonstrierten zumindest die ersten 45 Minuten.
hvp