Regionalliga: Trainerwechsel beim Tabellenführer


Dass Vereine, die im Tabellenkeller feststecken, sich von ihrem Trainer kennen, ist ein trauriger Teil des Fußball-Geschäftes. In der Regionalliga Nord musste nun aber auch beim VfB Oldenburg, der am Sonntag von Eintracht Norderstedt die Tabellenführung übernommen hatte, der Trainer gehen: Einen Tag nach der Trennung von Co-Trainer Boris Ekmescic (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) gab der niedersächsische Traditionsverein am Donnerstag auch die Trennung von Chefcoach Predrag Uzelac bekannt.

„Unüberbrückbare Differenzen und ein zerstörtes Vertrauensverhältnis haben den Vorstand zum Handeln gezwungen“, hieß es auf der Internet-Seite des VfB, auf der Präsident Wilfried Barysch sich wie folgt äußerte: „Natürlich ist so eine Entscheidung unpopulär, zumal wir zurzeit Tabellenführer sind. Aber zum Wohle des VfB Oldenburg gab es dazu keine Alternative.“ Die Trennung vom Co-Trainer begründete Barysch darin nachträglich damit, dass Ekmescic „nach dem Pokalspiel in Wolfsburg massive verbale Beleidigungen gegen einen Zuschauer ausgesprochen“ habe, woraufhin der VfB „arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen“ habe. Danach sei es „zu einer weiteren deutlichen Verfehlung seinerseits gekommen, was zwingend die Kündigung nach sich ziehen musste“, erklärte der Vorsitzende weiter. Die fristlose Kündigung von Ekmescic habe „eine sehr nachhaltige Belastung des Verhältnisses zwischen Trainer Predrag Uzelac und dem Verein zur Folge gehabt“, hieß es auf der Internet-Seite. Barysch dazu: „Wir sind im VfB Oldenburg davon überzeugt, dass unsere erfolgreiche Arbeit unter anderem auch im hohen Maße auf gegenseitigem Vertrauen basiert. In der Zusammenarbeit mit Herrn Uzelac gab es diese Vertrauensbasis leider nicht mehr!”

Uzelac (49) und Ekmescic (50), die beide gebürtige Kroaten sind, spielten einst zusammen beim BV Cloppenburg. Auch beim SV Wilhelmshaven 92 und beim BSV Schwarz-Weiß Rehden assistierte Ekmescic an der Seitenlinie bereits Uzelac, ehe er ihm im Januar 2015 auch zum VfB Oldenburg folgte. Das Training der Regionalliga-Mannschaft übernimmt nun vorerst Stephan Ehlers, der eigentlich die A-Jugend des JFV Nordwest, der der Jugendförderverein des VfB Oldenburg und dessen Stadt-Rivalen VfL Oldenburg ist, betreut und mit seinem Team in der A-Junioren-Regionalliga Nord aktuell ebenfalls Spitzenreiter ist. Am Sonnabend, 19. September gastieren die Oldenburger beim Goslarer SC 08, ehe sie acht Tage später zum Schlusslicht TSV Schilksee reisen. Zur Suche nach einem neuen Übungsleiter erklärte VfB-Geschäftsführer Philipp Herrnberger auf der Internet-Seite seines Vereins: „Uns ist wichtig, dass der neue Cheftrainer die sportliche Philosophie des VfB mit erarbeitet und verantwortet. Das bezieht neben der ersten auch die zweite Mannschaft und die Jugend ein. Wir verfolgen bewusst einen ganzheitlichen Ansatz. Der Cheftrainer darf seine Arbeit nicht allein auf die erste Mannschaft reduzieren.”

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