
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Zum zweiten Mal nach seinen dreiwöchigen Flitterwochen stand Lars Rose am Donnerstagabend für den TV Haseldorf auf dem Platz. Und nachdem er am vergangenen Sonntag bei seinem persönlichen Saison-Debüt eine 3:5-Niederlage beim FC Union Tornesch II hinnehmen musste, konnte er sich nun über einen 3:1-Sieg gegen die SV Lieth II freuen. „Und ich konnte etwas von den Kilos, die ich im Urlaub zugenommen hatte, loswerden“, freute sich der 28-Jährige.
Zunächst schien es kein schöner Abend für die Haseldorfer zu werden: Die Liether erwischten den besseren Beginn und gingen nach einem Lattenschuss von Jan-Jakob Witt (4. Minute) auch in Führung: Nezhan Aziz schloss einen Spielzug mit dem 0:1 ab. „Wir haben keinen guten Start erwischt und etwas Glück gehabt, nicht höher in Rückstand zu geraten“, räumte TVH-Trainer Benjamin Kälberloh ein. Nach 20 Minuten waren dann aber auch die Hausherren in der Partie angekommen und als Mario Kranz den Ball zwischen zwei Liethern hindurchsteckte zu Max Krüger, stand es 1:1 (22.).
„Wir hatten in der ersten Halbzeit Pech“, klagte SVL-Co-Trainer Niklas Schwartz-Hafter, der aufgrund der Abwesenheit von Chefcoach Thomas Dämmich (Urlaub) verantwortlich in der Linie stand. Wahre Worte, denn nach dem besagten Lattenschuss gelang den Gästen zwar ein zweites Tor – allerdings auf der falschen Seite. Ein Klärungsversuch von Steven Raudies, der vor dem startenden Krüger retten wollte, flog aus 25 Metern über Keeper Tayfun Kapic hinweg in das eigene Netz (26.). „Das war ein schönes Tor, für den Schützen aber natürlich sehr unglücklich“, urteilte Kälberloh.
Vor den Augen von Werner von Bastian, dem langjährigen Sportlichen Leiter und Ex-Trainer von Kälberlohs früherem Klub Kummerfelder SV, fiel kurz vor der Pause noch ein Tor: Krüger nutzte eine Vorlage von Pieter Oßenbrüggen zum 3:1 (44.). „Wir hätten zur Halbzeit wirklich nicht mit zwei Toren zurückliegen müssen“, klagte Schwartz-Halfter, um dann aber zuzugeben: „Der zweite Durchgang war von meiner Mannschaft komplett blutleer – da lief nicht mehr viel bei uns zusammen.“
So waren die Haseldorfer dem 4:1 deutlich näher als die „Roten Teufel“ dem Anschlusstreffer. Doch Krüger (48. Minute) sowie Jonas Broberg (50.) zielten unisono von halblinks aus zu hoch, dann scheiterte Noah Lüchau nach einem Freistoß an Kapic und Brobergs Nachschuss sauste vorbei (55.). Die SVL-Reserve meldete sich erstmals in der 70. Minute wieder offensiv zu Worte, als ein Freistoß von Lucas von Appen nur knapp über die Latte strich.
Spätestens in der 73. Minute, als Krüger links schon an Kapic vorbeigezogen war, hätte das vierte TVH-Tor fallen müssen. Doch Krüger passte aus spitzem Winkel uneigennützig zurück in die Mitte zu Broberg, der den Ball erst an die Unterkante der Latte nagelte und den Nachschuss links vorbei setzte. „Solche Gelegenheiten zu vergeben, kann bestraft werden“, schwante dem inzwischen ausgewechselten Rose nichts Gutes. Zwar blieb in der Schlussphase auch Krüger bei einem Konter nach einer Gäste-Ecke von halblinks aus an Kapic hängen und Heiko Jedamski zielte aus identischer Position am langen Eck vorbei – doch der Chancenwucher rächte sich nicht mehr.
„Wir sind zufrieden, dass wir nach einem 0:1-Rückstand noch gewonnen haben, auch wenn es in der zweiten Halbzeit eigentlich deutlicher hätte werden müssen“, urteilte Kälberloh, der abschließend noch verriet, weshalb die zunächst für Sonntag, 21. August geplante Partie des vierten Spieltages vorverlegt wurde: „Am Sonntag sorgen die Cyclassics sowohl in Haseldorf als auch in Klein Nordende für Straßensperrungen.“ Den spielfreien Sonntag könnte Rose also nutzen, um mit seiner Frau und seinem Sohn (sieben Monate) den Radsportlern zuzuschauen, wenn sie durch „sein“ Dorf fahren.
(Johannes Speckner)