Die Elbe fließt durch Hamburg und durch Sachsen-Anhalt. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen dem Stadtstaat Hamburg und seinen umliegenden Kreisen mit dem Flächenland könnte bald im Fußball-Bereich hinzukommen: Denn nach dem Hamburger Fußball-Verband, dessen Vereinsvertreter am Donnerstagabend beim Außerordentlichen Verbandstag den Abbruch der Meisterschafts-Saison 2020/2021 beschlossen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), könnte der Fußballverband Sachsen-Anhalt der zweite Landesverband im Deutschen Fußball-Bund werden, in dem es aufgrund der Corona-Beschränkungen ein vorzeitiges Ende der Serie gibt.
Das FSA-Präsidium teilte am Sonnabend auf seiner Internet-Seite mit, dass es sich nach den am vergangenen Mittwochabend auf der Bund-Länder-Konferenz beschlossenen Lockerungen für den Sport (SportNord berichtete) mit dem weiteren Umgang mit der seit Ende Oktober 2020 unterbrochenen Saison 2020/2021 beschäftigt habe. Deren Abbruch könnte am übernächsten Montag, 15. März beschlossen werden. Dies betrifft alle Vereine aus Sachsen-Anhalt, die unterhalb der Oberliga Nordost-Nord um Punkte kämpfen. In der Verbandsliga Sachsen-Anhalt (sechsthöchste Spielklasse), die so, wie die Oberliga Hamburg, 19 Mannschaften umfasst, wurden von Mitte August 2020 bis Ende Oktober 2020 zehn der geplanten 38 Spieltage absolviert. Um zumindest die Hinrunde regulär zu beenden, wären somit noch mindestens neun Spieltermine vonnöten.
Hier der Wortlaut der Mitteilung des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt:
„Im Nachgang zu den Ergebnissen der Bund-Länder-Konferenz vom 4. März sowie der Vorlage des ‚Sachsen-Anhalt-Planes 2021‘ der Landesregierung hat sich der Vorstand des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt am heutigen Samstag mit dem weiteren Umgang der derzeit unterbrochenen Saison 2020/2021 auseinandergesetzt.
Ziel war es bis jetzt, die Saison in allen Altersklassen sportlich zu beenden. Durch die nun vorliegenden Beschlüsse besteht wenig Hoffnung, dieses Ziel bis zum 30. Juni 2021 zu erreichen. Der Verbandsvorstand hat sich heute darauf verständigt, die Entscheidung über den Umgang mit der Spielzeit 2020/2021 für die Spielklassen der Herren auf Landesebene auf den 15. März 2021 zu verschieben.
Bis dahin werden die Ergebnisse aus den Sitzungen des DFB sowie des NOFV zum weiteren Umgang der aktuellen Saison erwartet, da diese Entscheidungen Auswirkungen auf den Spielbetrieb auf Landesebene haben könnten.
Bei der geplanten Videokonferenz des Vorstandes am 15. März 2021 soll beim Beschluss zum Umgang der Saison 2020/2021 auch das Meinungsbild der Vereine einbezogen werden. Nach konstruktiven Diskussionen mit den Vereinen in den letzten zwei Wochen will die Mehrheit der Vereine einen Abbruch der Saison 2020/2021 ohne Absteiger und mit ‚freiwilligen‘ Aufsteigern.
Der Verbandsvorstand braucht formaljuristisch dazu ein schriftliches Statement. Daher wird eine Abfrage ab dem 8. März 2021 für alle Vereine starten, die im Herrenbereich auf Verbands-, Landesliga- und Landesklasseebene spielen.
„Auch nach der neuen Verfügungslage ruht der bundesweite Amateurfußball weiterhin. Derzeit prüft der FSA-Vorstand intensiv alle möglichen Szenarien im Umgang mit der aktuellen Saison. Ziel ist es, dass Mitte März ein Vorstandsergebnis getroffen werden kann, wie mit der aktuellen Saison umgegangen wird“, so Frank Hering, kommissarischer Präsident des FSA.“