
Beim SC Victoria läuft es richtig rund. Der 3:0 Sieg über den TuS Osdorf war gleichzeitig der achte Dreier in Folge, wobei das Team des Trainer-Duos Fabian Boll und Marius Ebbers nun auch zum fünften Mal hintereinander ohne Gegentor blieb. Bis zum morgigen Sonntag, wo der FC Teutonia 05 und der TSV Sasel ihre Heimspiele bestreiten, überflügelte Vicki beide Kontrahenten im spannenden Kampf um den Titel und setzte sich erst einmal auf Platz zwei des Klassements hinter Tabellenführer Altona 93.
Nachdem Bibie Njie einen ersten Hochkaräter aus wenigen Metern rechts neben das Osdorfer Tor vergeben hatte (9.) dauerte es nur knapp eine Minute bis das Runde zum ersten Mal im Gäste-Eckigen landete. Ausgangspunkt war eine kurz auf Andre Branco gespielte Ecke von rechts. Dieser flankte umgehend Richtung langen Pfosten, wo Manasse Fionouke den Ball per Kopf verwandelte. Die Überlegenheit der Hausherren mit gefühlten 70 Prozent Ballbesitz war gegen überfordert wirkende Gäste schon erdrückend. Lediglich an zielgerichteten Abschlüssen fehlte es zunächst. Bis zur 28. Minute dauerte es bis Tim Stegmann nach perfektem Zuspiel von Alexander Borck wohl selber nicht verstand, wieso er den Ball aus zentral sieben Metern nicht ins sondern neben das Tor beförderte. Sechs Minuten später ließ Schiedsrichter Adrian Höhns, der beste Sicht hatte, ein vermeintliches Foul von Tim Jobmann an Tim Stegmann im Osdorfer Sechzehner ungeahndet. Der Elfmeterpfiff blieb also aus. Dafür wurde Marius Ebbers, der nicht als Einziger kein Verständnis für diese Entscheidung hatte, wegen zu lautstarker Reklamation von der Bank auf die Tribüne verwiesen.
Nur ganz selten machten auch die Gäste vom Blomkamp offensiv auf sich aufmerksam. Einmal - nach 37 Minuten – brannte es im Victoria-Strafraum. Robin Schmidt hatte von rechts geflankt und Joel Weiß blieb am Fünfmeterraum nur zweiter Sieger gegen Torwart Dennis Lohmann. Das 2:0 nach 41 Minuten rückte dann aber die Verhältnisse wieder zurecht. Alexander Borck hatte von rechts geflankt, Dennis Bergmann den Ball maßgerecht auf Klaas Kohpeiß abgelegt, der dann mit Lust und Laune aus 10 Metern finalisierte und so seine ohnehin sehr gute Leistung zu krönen wusste.
Wer nun dachte, dass sich die Gäste nach dem Seitenwechsel aufmachen und zur Aufholjagd blasen würden, sah sich arg getäuscht. Nein, nun waren es erst recht die Gastgeber, die mit großer Spielfreude auf die Tube drückten und die gegnerische Abwehr ein ums andere Mal auseinandernahmen. Nur mit dem Toreschießen wollte es einfach nicht klappen. Bibie Njie scheiterte allein vor und an Keeper Claus Hencke (47.). Auch Dennis Bergmann verpasste das eigentlich sichere 3:0 (56.), das er dann aber doch per Strafstoß – Foul von Jobmann an Kohpeiß – realisierte (57.). Njie, der trotz Ladehemmung nie aufgab, verzweifelte fast mit zwei weiteren vergebenen großen Chancen (62./66.).
Auf der anderen Seite bot sich Jeremy Wachter noch die Chance zum 1:3, wurde aber im letzten Moment von einem Abwehrspieler abgedrängt (73.). Nun rollte die Partie eher gemächlich bis zum Spielende aus. Victoria gelang es, ein weiteres Mal, die Null zu halten.
Den Willen und das Engagement dazu strich Coach Fabian Boll auf der sich anschließenden Pressekonferenz besonders heraus, der ansonsten „stolz auf seine Truppe“ war, aus der er keinen Spieler besonders hervorheben wollte. Brauchte er auch nicht, denn im Grunde fügte sich über 90 Minuten ein Rad ins andere.
Die Gefühlslage bei seinem Gegenüber, Peter Wiehle, der richtig bedient war, sah da schon ganz anders aus: „Wir sind über 90 Minuten den Gegnern hinterhergelaufen. Die Osdorfer Tugenden fehlten komplett.“
Das Fehlen so einiger Stammkräfte wollte Wiehle auch nicht als Entschuldigung für den schmalen Auftritt seiner Equipe gelten lassen.
hvp