
Wie SportNord bereits berichtete, gab das Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes am Mittwochabend dem Einspruch des HEBC gegen eine Entscheidung des HFV-Spielausschusses statt und ordnete eine Neuansetzung des am ersten Spieltag der Landesliga Hammonia ausgefallenen Gastspiels des Neulings HEBC beim FC Süderelbe an. „Wir akzeptieren das jetzt so, wie es ist“, erklärte FCS-Obmann Clemens Müller am Donnerstag auf Nachfrage von SportNord.
Müller stellte noch einmal klar, dass sein Klub prinzipiell nie etwas gegen ein Wiederholungsspiel gehabt habe: „Es war niemals so, dass wir uns gegen den HEBC entschieden hatten und mit aller Gewalt zum kampflosen 3:0-Sieger erklärt werden wollten – aber unsere Liga-Mannschaft hätte es nicht verstanden wenn wir als Vorstand gesagt hätten: ‚Los, spielt noch einmal gegen den HEBC!‘ Jetzt, wo das Verbandsgericht diese Entscheidung getroffen hat, ist das etwas ganz anderes und alle Beteiligten müssen es so akzeptieren ...“ Rückblickend ergänzte Müller: „Die HEBC-Verantwortlichen waren an jenem Freitag, 30. Juli, sehr emotional und wollten sich mit aller Gewalt mit uns auf ein Wiederholungsspiel einigen – das konnte damals nicht gut gehen!“
Allerdings gab Müller auch zu bedenken, dass die Verbandsgerichts-Entscheidung für die Zukunft auch Probleme mit sich bringen könnte: „Ich bin gespannt, wie der HFV nun ähnliche Fälle in der Zukunft handhaben und wo die Grenze sein wird ... Es hieß in der Urteilsbegründung, wenn wir noch drei Minuten länger gewartet hätten, wäre das HEBC-Team spielfähig gewesen – aber woher sollten wir das damals wissen? Außerdem hatte der Schiedsrichter bereits eine halbe Stunde gewartet und wir haben ihn keinesfalls dazu gedrängt, aufzugeben!“ Müller brachte jedoch auch Verständnis für den Kontrahenten vom Reinmüller-Platz auf: „An dem Tag war eine Baustelle auf der B73 – alle, die sich auskannten, wussten das, aber der HEBC stand nun einmal im Stau!“
Müller hegt die Hoffnung, dass seine Süderelber, sollte ihnen bei der Anreise zu einem Auswärtsspiel zukünftig einmal ein ähnliches Missgeschick passieren, sich auf dieses Urteil berufen können: „Wenn wir irgendwann einmal zu spät zu einem Spiel kommen, hoffen wir auch auf eine Neuansetzung!“ Wann das Wiederholungsspiel nun über die Bühne gehen soll, ist noch offen: „Ich habe die Termine gar nicht so genau im Kopf“, so Müller, der aber betonte: „Da wir über einen Platz mit Flutlicht verfügen, wäre eine Ansetzung an einem Wochentag für uns kein Problem!“ Für die Gäste dürfte dies, aufgrund des bekanntermaßen mitunter schwierigen Anfahrt, schon komplizierter werden: „Hoffentlich fahren sie dann rechtzeitig los“, so Müller mit einer Portion Sarkasmus.
Gar nicht zum Lachen zumute sein dürfte den (ehemaligen) Spielern und Verantwortlichen des TSV Sparrieshoop, die im Sommer 2009 am Saisonende als Vorletzter, mit einem Punkt Rückstand auf den FC Teutonia 05 auf dem rettenden 13. Rang, aus der Hammonia-Staffel in die Bezirksliga West abstiegen. Auch, weil sie ihr Gastspiel beim Schlusslicht BSV Buxtehude am 18. April 2009 kampflos mit 0:3 verloren, weil sie lange im Stau standen und erst 45 Minuten nach der eigentlichen Anstoßzeit auf dem Sportanlage erschienen. Obwohl Buxtehude sich mit einem Wiederholungsspiel einverstanden erklärte (in dem „Sparri“ bereits ein Remis zum Klassenerhalt genügt hätte), bestätigte das Verbandsgericht im Juni 2009 die vom Sportgericht vorgenommene 0:3-Wertung ...
(JSp)