Verbandsliga Süd-West: Schackendorf gewinnt Topspiel


Das Topspiel der Verbandsliga Süd-West zwischen den beiden Titelanwärtern SV Schackendorf und SG Türk-Spor/Itzehoer SV 09 fand ein unschönes Ende: SVS-Kapitän Martin Fröhlich, der nach 75 Minuten ausgewechselt worden war, geriet zwischen den Trainer-Bänen mit einem Itzehoer Offiziellen aneinander. „Fröhlich ist bespuckt worden, und der Schiedsrichter hat das auch notiert“, berichtete Stefan Christensen, Sportlicher Leiter der Schackendorfer.

Dass Fröhlich, auf der Bank sitzend, noch die Gelb-Rote Karte von Referee Marco Woelki (vom 1. FC Schinkel) bekam (92.), war den Schackendorfern egal – denn sie gewannen das Spitzenspiel mit 2:1 und übernahmen von den Itzehoern, die vor dem Anpfiff punktgleich aber mit der um drei Treffer besseren Tordifferenz ausgestattet waren. die Tabellenführung ... Doch der Reihe nach: Schon in der ersten Minute stieg Gäste-Verteidiger Adnan Sacipi an der Mittellinie überhart gegen Aymin Aylani ein, der nach einer Behandlung vor der Trainerbank verletzt passen musste. Dass es dafür von Woelki, der um die Leitung dieser hitzigen Partie wirklich nicht zu beneiden war, nur die Gelbe und nicht die Rote Karte gab, war wohl nur dem Umstand geschuldet, dass noch die Anfangsminute lief. Die erste Chance im Travestadion, in dem der Rasen ordentlich bespielbar war, hatten die Schackendorfer, doch eine Rechtsflanke von Sebastian Bruhn verpasste Mirco Mädler knapp (4.). Beim ersten Itzehoer Angriff wurde dann auch William Gueridonn umgesäbelt und musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen.

Es ging sportlich weiter: Diego Zilio köpfte eine Freistoß-Flanke knapp am SVS-Gehäuse vorbei (14.); dann wurde ein Gueridonn-Freistoß noch abgefälscht, aber mit letzter Kraft lenkte SVS-Keeper Thomas Resech den Ball noch über die Latte (24.). Die bis dato größte Chance gab es, als der Schackendorfer Sören Blunk im eigenen Strafraum weg rutschte; so hatte Zilio aus acht Metern freie Bahn, zögerte aber zu lange – so dass Sören Blunk den Schuss doch noch zur Ecke abblocken konnte (38.). Im Gegenzug brachte Fröhlich einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit viel Schnitt aufs Itzehoer Tor; SG-Keeper Sören Wiechert dachte wohl, dass noch ein Akteur den Ball abfälschen wurde – doch als letztes verpasste Mark Hamdorf, der für Aylani ins Spiel gekommen war, die Kugel, die am langen Pfosten ins Netz sprang. Anschließend lagen die Nerven bei den Gästen blank: Wiechert ließ einen weiteren Fröhlich-Freistoß aus den Händen gleiten, was ohne Folgen blieb (43.); dann stritten sich Ümit Özen und Gueridonn über die richtigen Pass-Wege und Gueridonn legte sich auch noch mit einem Zuschauer an: „Du hast doch keine Ahnung!“

Nach der Pause war den Steinburgern der Wille anzumerken, zum Ausgleich zu kommen: Sie spielten nun konstruktiver nach vorne, doch Zilio scheiterte frei stehend mit einem zu laschen Schuss an Resech, der blitzschnell abtauchte (52.). Fünf Minuten später schlug Gueridonn nach maßgenauer Vorarbeit von Torben Matz frei stehend über den Ball, ehe erneut Zilio vergab (61.). Nach dem schönsten Spielzug der Partie, den Fröhlich und Mädler über die rechte Seite inszeniert hatten, rutschte Sebastian Bossert nur um Zentimeter am Ball vorbei und verpasste das 2:0 (63.). Im direkten Gegenzug fiel der Ausgleich: SVS-Rechtsverteidiger Michael Herzog rutschte weg, so dass Gueridonn nur noch Resech umkurven und einschieben musste. Nun wollten die Gäste mehr, aber Zilio verpasste frei stehend den Führungstreffer, als er aus 15 Metern einen Schuss produzierte, der der Eckfahne näher kam als dem Tor (72.). Dann bekamen die Hausherren das Geschehen aber wieder in den Griff – auch, weil sich Adnan Sacipi für ein überflüssiges Foul „Gelb-Rot“ eingehandelt hatte. Und vielleicht auch, weil sie konditionelle Vorteile hatten.

„Meine Mannschaft ist topfit“, betonte SVS-Coach Dietmar Hirsch nach dem Abpfiff, während SG-Trainer Kurt Hesse verärgert gen Kabine stapfte. Und die konditionellen Vorteile der Segeberger sollten belohnt werden! Nach einer Herzog-Flanke aus dem rechten Halbfeld köpfte der kampfstarke Oliver Zebold den Ball an die Latte (82.). Nachdem ein Zebold-Fernschuss Wiechert bereits vor Probleme stellte (84.), schlug in der Schlussminute ein umstrittener Freistoß von Zebold, der noch mehrmals abgefälscht wurde, zum 2:1 im ISV-Gehäuse ein – erneut sah Wichert nicht gut aus. „Mein Team hat mehr Leidenschaft gezeigt, war in der ersten Halbzeit besser und hat am Ende verdient gewonnen“, war Ex-Bundesliga-Profi Hirsch zufrieden. Christensen betonte nach dem Sprung auf den Platz an der Sonne: „Wir genießen den Moment!“ Ihre Tabellenführung müssen die Schackendorfer nun erstmals am Sonnabend, 27. November, im Gastspiel beim Schlusslicht TSV Wankendorf verteidigen; die Itzehoer empfangen am Sonntag, 28. November, zum nächsten Topspiel den Rang-Vierten MTSV Hohenwestedt.

(JSp)

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