Bezirksliga West: Fischer ab Sommer Roland-Coach


Mehrmals nahm Michael Fischer den FC Roland Wedel persönlich in Augenschein. Nach dem Testspiel beim Rissener SV (A-Kreisklasse 6), das der West-Bezirksligist am 31. Januar mit 3:1 gewann, sagte „Fischi“ den Roland-Verantwortlichen dann zu, im Sommer das Traineramt zu übernehmen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Wir haben zuvor viele gute Gespräche geführt, nach denen ich mich für den FC Roland entschieden habe“, so Fischer, der auf Nachfrage von SportNord präzisierte: „Für mich war immer klar, dass ich mein Engagement nicht von der Spielklasse abhängig mache, sondern bei einem Verein einsteigen möchte, bei dem die Perspektive stimmt – und das ist bei Roland definitiv der Fall.“

Nachdem Fischer im Dezember 2018 beim Hammonia-Landesligisten FC Türkiye gehen musste (SportNord berichtete), führte er dem eigenen Bekunden nach „zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen von Vereinen aus der Ober- bis in die Kreisliga“. Davon, wieder in der Oberliga Hamburg, in der er lange Jahre den VfL Pinneberg betreut hatte, einzusteigen, hielten ihn vor allem zeitliche Aspekte ab: „Ich hätte für jedes Heimspiel und jede Übungseinheit sehr lange im Auto gesessen“, so Fischer, der in Appen im Kreis Pinneberg lebt. Deshalb sei, nach den „geographischen Abenteuern“ beim VfR Horst, für dessen Auswärtsspiele er durch die Weiten Schleswig-Holsteins fuhr, und bei Türkiye das nun bevorstehende Engagement bei Roland Wedel „wie ein Heimspiel“, auf das er sich „sehr freuen würde“, so Fischer.

Für Fischer ist es auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln: „Im Elbestadion kenne ich jeden Grashalm“, sagte der 51-Jährige in Erinnerung daran, dass er von 2000 bis 2004 den Wedeler TSV trainiert und dabei aus der Landesliga zum Durchmarsch in die alte Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geführt hatte. „Das waren durch die beiden Aufstiege die erfolgreichsten Jahre meiner Trainertätigkeit – an die ich natürlich, auch wenn die Vereinsfarben jetzt nicht mehr Grün-Weiß, sondern rötlich sind, anknüpfen möchte“, betonte der hauptberufliche Lehrer. „In nicht allzu ferner Zukunft“ würden auch die Roländer gerne aufsteigen: „Der Sprung aus der Bezirks- in die Landesliga ist aber kein Muss, und schon gar nicht für die kommende Saison“, so Fischer, der präzisierte: „Wir sagen nicht, dass wir auf Anhieb Meister werden wollen – aber ich bin auch kein Trainer, der dreimal in Folge den neunten Platz erreichen möchte.“

Fischer freut sich auf eine Roland-Mannschaft, die er als „spritzig, bissig, willig und spielstark“ anpries. Neben zahlreichen jungen Talenten gehören dem Team mit Kadir Katran, Marcel Kludas sowie Mahmoud Ben-Djebbi auch drei ältere Akteure an. „Das ist eine gute Mischung und ich hoffe, dass alle Spieler bleiben“, so Fischer, der „zeitnah“ mit Stephan Kurowski zusammen die Einzelgespräche in Bezug auf die kommende Saison führen möchte. Sollte der Kader zusammenbleiben, müssten für den Sommer „nur punktuelle Verstärkungen dazu gewonnen werden“, so Fischer. Den jetzigen Roland-Coach Philipp Obloch lobte Fischer in den höchsten Tönen: „Er leistet seit anderthalb Jahren sehr, sehr gute Arbeit.“ Zwar sei Obloch „ein ganz anderer Trainer-Typ“ als er selbst, so Fischer, der aber betonte: „Wir haben uns schon zusammengesetzt und ausgetauscht – es wird im Sommer eine reibungslose Übergabe erfolgen.“

Abschließend verriet Fischer, dass er sich auch auf die Zusammenarbeit mit den Liga-Trainern der beiden Stadt-Rivalen freuen würde. Andree Otto, Coach des SC Cosmos Wedel (Kreisliga 7), war einst beim Wedeler TSV sein Co-Trainer – und Matthias Jobmann, der im Sommer das Traineramt beim derzeitigen Oberliga-Vorletzten Wedeler TSV übernimmt, würde er „privat gut kennen“, da dessen Frau seine Versicherungsvertreterin ist. „Deshalb wird es, was die Einteilung der Trainingszeiten gibt, auch keine Probleme geben“, so Fischer, der zudem eine Wiederbelebung des vor anderthalb Jahren durchgeführten Vorbereitungsturniers um den „Wedel-Cup“, bei dem die drei Stadt-Teams im Modus „Jeder-gegen-Jeden“ aufeinander treffen und den im Sommer 2017 sensationell die „Cosmonauten“ gewonnen hatten (SportNord berichtete), vorantreiben möchte.

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