
Der HSV Barmbek-Uhlenhorst führte nach Toren von Narek Abrahamjan (10., FE), Tim Jeske (41.) und Janis Korczanowski (47.) bereits mit 3:0 gegen den Meiendorfer SV bis das Treiben auf dem Platz ca. 10 Minuten vor Spielende seitens Schiedsrichter Thore Holst abgebrochen werden musste.
Auslöser hierfür waren Worte eines BU-Anhängers aus dem Fan-Block, die aus der Kategorie Rassismus stammen und lautstark gegen einen Spieler des Meiendorfer SV gerichtet waren. Die BU-Verantwortlichen haben diese Person mittlerweile ermittelt, werden ihn aus dem Verein ausschließen und Stadionverbot erteilen. Dies teilte der Verein mittlerweile auf seiner facebook-Seite mit und unterstrich bei seiner gelichzeitigen Entschuldigung gegenüber dem MSV, dass es auch in Zukunft bei BU zum Thema Beleidigungen und Rassismus null Toleranz gebe.
Nach der erwähnten Entgleisung setzte ein Großteil der Gäste-Spieler über die Bande und drang in besagten Fan-Block ein. Einigen besonnenen Personen seitens beider Mannschaften gelang es dann aber, eine echte Eskalierung zu vermeiden. Kaum waren die Akteure wieder AUF dem Spielfeld gerieten diese dann aber untereinander in Rangeleien begleitet von genauso abzulehnenden Beleidigungen. Kurz darauf versammelten sich die Meiendorfer vor ihrer Spielerbank in einen Kreis. Nach ca. einer Minute war die Entscheidung gefallen, das Spielfeld zu verlassen und geschlossen in die Kabinen zu gehen. Wenig später erfolgte der offizielle Spielabbruch.
Meiendorfs Trainer Baris Saglam stellte sich ca. 15 Minuten später den Fragen der anwesenden Journalisten. Seine Spieler säßen niedergeschlagen und weinend in der Kabine. Er selber wünschte sich, in einem Traum zu sein. Leider wäre dem nicht so, äußerte Saglam, dem selber genau wie dem auch anwesenden Co-Trainer Tobias Sävke die Tränen in den Augen standen. Während er mit den betreffenden BU-„Fans“ recht hart ins Gericht ging – „Alkoholisierte und Kinder sagen eigentlich immer die Wahrheit“ – zollte Saglam Respekt und volle Anerkennung für das Verhalten von BU-Kapitän Niklas Sabas, der in die Meiendorfer Kabine gekommen sei und sich dort für die Vorkommnisse entschuldigt habe.
Was der höchst traurigen Angelegenheit allerdings nicht gerecht wird, ist aus Sicht des Berichterstatters nun eine an einigen Stellen zu vernehmende Allgemein-Verunglimpfung des Vereins Barmbek-Uhlenhorst. Das natürlich abzulehnende Verhalten einiger weniger Unverbesserlicher auf den Gesamtverein zu übertragen ist jedenfalls nicht zu akzeptieren.
Wie nun mit der Wertung des Spiels verfahren wird, bleibt dem zuständigen Ausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes vorbehalten, der um seine diesbezügliche Arbeit auch nicht zu beneiden ist.
hvp