
Am Freitag, 25. September, stehen in der Oberliga Hamburg zur Eröffnung des neunten Spieltages zwei Partien an. Bereits um 19 Uhr empfängt dabei der SC Victoria im Victoria-Stadion an der Hoheluft den Niendorfer TSV. Ob die beeindruckende Siegesserie von „Vicky“, das bisher als einziges Team seiner Liga alle acht Saisonspiele gewann und souveräner Spitzenreiter ist, auch gegen Niendorf halten wird?
Victoria-Coach Bert Ehm warnt: „Wir dürfen uns niemals zu sicher fühlen, sondern müssen uns jeden Sieg immer wieder neu und hart erarbeiten!“ Auf die Frage, ob an der Hoheluft der Sekt für die vierte Meisterfeier in Folge schon kalt gestellt worden ist, reagiert Ehm allergisch, obwohl sein Team momentan bereits eindrucksvolle zehn (!) Punkte Vorsprung auf das zweitplatzierte Altona 93 hat: „Wir stellen höchstens den Sekt für die Weihnachtsfeier kalt und sind gut beraten, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben!“ Die Niendorfer kassierten bisher erst eine Saisonniederlage. Nach gutem Saisonstart musste sich NTSV-Trainer Carrel Segner zuletzt aber drei Mal hintereinander mit einem Unentschieden begnügen, und sein Team steht momentan mit 13 Punkten auf dem siebten Platz. Mit den Offensivkräften Tamer Dönmez (23), Matthias Pornhagen (28) und Frank Saaba (22) stehen drei Ex-Victoria-Spieler in Segners Kader.
Um 19.30 Uhr empfängt der Oststeinbeker SV den Meiendorfer SV, der zuletzt drei Mal hintereinander hinter „Vicky“ Vizemeister der höchsten Hamburger Spielklasse geworden war. Am vergangenen Wochenende rutschte der MSV durch eine 2:4-Heimpleite gegen den FC Bergedorf 85 jedoch vom angestammten zweiten auf den dritten Platz ab. Die MSV-Verantwortlichen legten am Montag, 21. September, jedoch fristgerecht Protest gegen die Wertung der 2:4-Pleite ein. Grund des Meiendorfer Anstoßes: Vor dem Bergedorfer Tor zum 1:3 hatten die Meiendorfer einen Freistoß zugesprochen bekommen; laut den MSV-Offiziellen rollte ein MSV-Akteur den Ball mit der Hand zum „Tatort“, doch ein Bergedorfer lief dazwischen und bereitete mit einem langen Pass auf Fatih Gürel das 1:3 vor. Schiedsrichter Markus von Glischinski (vom SC Eilbek) erkannte das Tor allerdings an.
Ob das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes den Protest der Meiendorfer deshalb wegen der bekanntermaßen unumstößlichen Tatsachen-Entscheidung des Unparteiischen abweisen wird? In Oststeinbek geht man jedenfalls davon aus, nun auf einen besonders motivierten Gegner zu treffen: „Diese Mannschaft wird sicher auf Wiedergutmachung brennen“, warnt OSV-Obmann Christian Gronauer. Oststeinbek belegt momentan mit zehn Zählern den elften Rang - sollte der Neuling nun seinen dritten Saisonsieg erringen, würde er nach Punkten mit Meiendorf gleichziehen. (JSp)