Nachdem am vergangenen Freitag der Komplettausfall der Flutlichtanlage zum Abbruch der Partie zwischen dem MSV Hamburg und Croatia nach gut 70 Minuten beim Spielstand von 2:2 geführt hatte, kam es nun am Mittwoch zur Neuauflage des Spiels an der Kandinskyallee.
Nur ein Sieg der Hausherren hätten deren Hoffnungen, doch noch am kommenden und letzten Spieltag vom ersten Abstiegsplatz wegzukommen, am Leben erhalten. Croatia, das in diesem Fall auch noch, genau wie der ETSV Hamburg und der SC Wentorf, böse in die Bredouille geraten wäre, ließ dann aber doch nichts anbrennen und gewann am Ende verdient mit 4:2.
Der MSV Hamburg zeigte sich in den ersten 45 Minuten - sicherlich auch der Drucksituation geschuldet, gewinnen zu MÜSSEN - völlig verunsichert und hatte dem viel abgeklärterem Spiel von Croatia kaum etwas entgegenzusetzen. So fiel der 1:0 Führungstreffer der Kroaten dann auch nicht wirklich überraschend. Denker und Lenker Ivan Klaric überlistete die Abwehr der Gastgeber mit einem über die Viererkette Mitspieler Josip Pajcic in den Lauf gespielten Ball, den die Nummer sieben der Gäste rechts im Strafraum aufnahm und dann ins lange Toreck vollendete (15.).
Hinten hatte Croatia fast alles im Griff. Nur der wendige Edward Berchie ließ ab und zu über die rechte Seite der Hausherren sein Können aufblitzen. In Minute 23 kam dann allerdings Marc Wiench mit einem Schuss rechts im Croatia-Strafraum immerhin zum ersten Torschuss des MSV, der aber am langen Eck vorbeiging. An der Überlegenheit der Gäste änderte dies jedoch rein gar nichts. Nach einer halben Stunde vergab Anton Topalovic mit einer missglückten Direktabnahme frei aus 11 Metern das eigentlich fällige 2:0, welches ihm aber sechs Minuten später dann doch gelingen sollte. Erneut hatte Ivan Klaric die sehenswerte Vorarbeit geleistet, die Topalovic dann aus halblinker Position sicher zu verwerten wusste (36.).
Erst ein Geschenk von Croatias rechtem Außenverteidiger Silvio Markic, dessen Kopfballrückgabe auf Keeper Joschka Grimme viel zu kurz ausfiel, brachte die Hausherren zurück in die Partie. Marc Wiench hatte den Braten gerochen, ging dazwischen und überlistete Grimme mit einem Lupfer über ihn hinweg in die Maschen (41.).
Durch den Anschlusstreffer beflügelt wirkten die Hausherren nach dem Seitenwechsel zunächst wesentlich wacher und zielstrebiger. Den ersten Stich setzten aber doch die Gäste. Linksverteidiger Antoine Schneider bediente Josip Pajcic, der aus drei Metern seinen Kpfball direkt auf Torwart Leon Giese setzte, der so ein Team im Spiel hielt (52.). Die Souveränität aus der ersten Halbzeit war den Gästen jedoch in der Folge abhandengekommen. Der MSV war nun tonangebend. Nach 65 Minuten hatte dann Schiedsrichter Zubeir Ahmadi seinen Auftritt, als er nach einem stinknormalen Zweikampf zwischen Antoine Schneider und Hasan Birken im Croatia-Strafraum auf den Elfmeterpunkt zeigte. Eine dubiose Entscheidung, die nicht nur die zahlreichen Croatia-Anhänger in Fassungslosigkeit versetzte. Edward Berchie war’s egal und traf sicher zum 2:2 Ausgleich.
Nur eine Minute später hatte er vom Strafraumrand freistehend die Riesenchance zur Führung, setzte aber den Ball knapp links neben das Tor. Croatia wirkte in dieser Phase angezählt, überstand aber die folgenden Angriffe der Hausherren, die viel zu hektisch und fehlerbelastet vorgetragen wurden, schadlos.
Silvio Markic erlöste schließlich sein Team, als er nach 79 Minuten einen von Josip Pajcic von der Torauslinie zurückgepassten Ball aus wenigen Metern zur erneuten Croatia-Führung ins Tor setzte. Croatia-Joker Lasse Rehmeyer gelang in der Nachspielzeit noch das 4:2 gegen desillusionierte Hausherren, für die nun der Abstieg aus der Bezirksliga endgültig bittere Realität wurde.
hvp
