
Was lange währt, wird endlich gut! Dieses alte Sprichwort scheint auch für die Strukturreform der Spielklassen in Schleswig-Holstein zu gelten, denn nach langjährigen Diskussionen und Überlegungen stimmten die Delegierten des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes am Wochenende mit großer Mehrheit für die Reform, die mit der Saison 2008/2009 in Kraft treten wird.
Ab dem Sommer 2008 wird sich der SHFV somit nicht mehr in vier Bezirke (Ost, Nord, West und Süd), sondern nur noch in Kreise gliedern. Die fünf bisherigen Bezirksliga-Staffeln fallen komplett weg, wodurch die Kreisligen gestärkt werden - dies war, wie SportNord bereits mehrmals berichtete, das Hauptziel der Reform, die zudem den Verwaltungsaufwand verringert und der Tatsache, dass immer weniger Spieler und Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, Tribut zollt.
Die vier Bezirksoberligen heißen, mit veränderter geographischer Aufteilung, zukünftig Verbandsligen. So hieß bisher die höchste Spielklasse des Landes - zukünftig werden die 18 stärksten Mannschaften des Bundeslandes zwischen den Meeren aber in der "Schleswig-Holstein-Liga" ihre Kräfte messen. Damit folgte der SHFV dem Beispiel anderer Verbände - der Hamburger Fußball-Verband etwa hatte seine höchste Spielklasse bereits in diesem Sommer von Verbands- in Hamburg-Liga umbenannt.
Zu einem echten Streitpunkt wurde auf der Versammlung an der Schwale noch einmal die zukünftige Aufteilung der Kreise in die vier Verbandsliga-Staffeln. Die Vertretung des Kreises Dithmarschen wehrte sich vehement dagegen, von ihrem bisherigen "West-Partner" Steinburg getrennt zu werden. Letztlich vergebens - die Mehrheit segnete die Reformpläne, welche die Dithmarscher zukünftig mit den Kreisen Nordfriesland, Flensburg und Schleswig der Verbandsliga Nord-West angehören lassen, ab.
Bestätigt wurde auch eine jüngst vorgeschlagene Veränderung, nach der der Kreis Plön (und nicht Neumünster!) gemeinsam mit Kiel und Rendsburg-Eckernförde zukünftig die Verbandsliga Nord-Ost bildet, während Neumünster mit den Kreisen Segeberg und Steinburg der Süd-West-Staffel angehört. Aus jener Klasse wich dafür Stormarn - dieser Kreis bildet nun gemeinsam mit Lübeck, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein die Verbandsliga Süd-Ost.
So sollen die Spielklassen unter der Schleswig-Holstein-Liga ab dem Sommer 2008 aussehen:
Nord-Staffel I (Verbandsliga Nord-West)
Umfasst die Kreise Flensburg, Nordfriesland, Schleswig und Dithmarschen
Sollstärke: 18 Mannschaften
- Der Meister steigt in die Schleswig-Holstein-Liga auf
- Vier Regelabsteiger steigen in die Kreisligen ab
- Aus den Kreisligen Flensburg, Nordfriesland, Schleswig und Dithmarschen steigt jeweils der Meister in die Verbandsliga Nord-West auf
Nord-Staffel II (Verbandsliga Nord-Ost)
Umfasst die Kreise Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Plön
Sollstärke: 16 Mannschaften
- Der Meister steigt in die Schleswig-Holstein-Liga auf
- Drei Regelabsteiger steigen in die Kreisligen ab
- Aus den Kreisligen Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Plön steigt jeweils der Meister in die Verbandsliga Nord-Ost auf
Süd-Staffel I (Verbandsliga Süd-Ost)
Umfasst die Kreise Lübeck, Ostholstein, Lauenburg und Stormarn
Sollstärke: 18 Mannschaften
- Der Meister steigt in die Schleswig-Holstein-Liga auf
- Vier Regelabsteiger steigen in die Kreisligen ab
- Aus den Kreisligen Lübeck, Ostholstein, Plön, Lauenburg und Stormarn steigt jeweils der Meister in die Verbandsliga Süd-Ost auf.
Achtung: Die Kreise Lübeck und Lauenburg, die momentan noch eine gemeinsame Kreisliga haben, werden wegen der durch die Spielklassen-Reform bedingten erhöhten Anzahl an Absteigern aus den Bezirksligen, die quasi gestrichen werden, dann wieder mit jeweils einer eigenen Kreisliga am Spielbetrieb teilnehmen. Der Kreis Stormarn, der momentan noch eine gemeinsame Kreisliga mit Segeberg hat, wird aus demselben Grund ebenfalls wieder mit einer eigenen Staffel an den Start gehen!
Süd-Staffel II (Verbandsliga Süd-West)
Umfasst die Kreise Steinburg, Segeberg und Neumünster
Sollstärke: 16 Mannschaften
- Der Meister steigt in die Schleswig-Holstein-Liga auf
- Drei Regelabsteiger steigen in die Kreisligen ab
- Aus den Kreisligen Steinburg, Segeberg und Neumünster steigt jeweils der Meister in die Verbandsliga Süd