Oddset-Pokal: Neuenfelde gewinnt Elfmeter-Lotterie


Im „Grand-Käfig“ am Arp-Schnitger-Stieg tat sich schon so manche höherklassige Mannschaft schwer ‒ unter anderem vor knapp drei Jahren auch der damalige Landesligist TSV Uetersen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Dienstagabend untermauerte der FC Neuenfelde (Kreisliga 1) nun einmal mehr seinen Ruf als „Pokal-Schreck“ und gewann das Oddset-Pokal-Zweitrunden-Derby gegen den klassenhöheren FTSV Altenwerder (Bezirksliga Süd) mit 3:1 im Elfmeterschießen.

„Es gab viele bekannte Gesichter auf dem Feld, aber beide Teams wollen natürlich in die nächste Runde einziehen“, berichteten die FCN-Verantwortlichen angesichts der Tatsache, dass in ihrem Team einige ehemalige FTSV-Spieler stehen. Das gute Schiedsrichtergespann habe „ein temporeiches Spiel mit wenig Torraumszenen“ geleitet, ergänzten die Neuenfelder, die ihrerseits um ein gepflegtes Kurzpassspiel bemüht waren, während die Gäste mit vielen langen Diagonalbällen in die Tiefe operierten, um ihre beiden Spitzen in Szene zu setzen. In der 18. Minute gingen die Hausherren in Führung: Eine lange Flanke von Ferhat Karakas köpfte FCN-Kapitän Cihad Karakas zum 1:0 ins Netz ‒ FTSV-Torwart Marc Wendt war aus seinem Tor heraus geeilt, um die Hereingabe abzufangen, hatte den Ball aber nicht ganz getroffen. Die Führung sei „nicht unverdient“ gewesen, erklärten die FCN-Offiziellen. Das 1:0 hatte in einer Partie, die immer besser wurde, bis zur Pause Bestand.

Nach dem Seitenwechsel ließ FTSV-Trainer Daniel Rossa sein Team wieder im altbewährten System mit einem echten Stürmer agieren. Der Bezirksligist trug nun immer wieder Angriffe über die Außenbahnen vor und nach einer Rechtsflanke von Adrian Scheffler gelang Mümin Mus in der Mitte im Stile eines echten Torjägers im zweiten Anlauf das 1:1 (60.). „Danach war es weiter ein Spiel mit offenem Visier und auf Augenhöhe“, berichteten die Neuenfelder. Als sich Ken Steffens stark von rechts in die Mitte durchtankte und mit einem Querpass an allen FCN-Verteidigern vorbei Emanuel Rossa fand, konnte dieser die Partie mit dem 1:2 zugunsten des Favoriten drehen (81.). „Wir haben daraufhin unsere Abwehr auf eine Dreierkette umgestellt und alles nach vorne geworfen“, erklärten die FCN-Verantwortlichen. Für ihre Bemühungen wurde die Heim-Elf noch mit dem Ausgleich belohnt, als ein 25-Meter-Freistoß des starken Cihad Karakas von einem Gäste-Verteidiger noch unhaltbar abgefälscht wurde und zum 2:2 im Netz zappelte (87.).

So ging es in die Verlängerung: „Beide Mannschaften mit der dritten Luft ‒ aber Altenwerder war agiler und drängte auf den Siegtreffer“, berichteten die FCN-Verantwortlichen. Die Hausherren hielten den FTSV-Angriffen aber stand und versuchten, mit Kontern über die eingewechselten Cem Baris und Ishak Kocak ihrerseits gefährlich zu werden. Die Extra-Spielzeit blieb jedoch ohne Treffer, so dass das Elfmeterschießen als des Dramas letzter Akt entscheiden musste. Altenwerder hatte die Chance, vorzulegen ‒ doch der erste Schütze traf nur Aluminium. So konnte Muhammed Karakas den FCN in Führung bringen. Den zweiten Elfmeter der Gäste wehrte FCN-Keeper Ali Cetinkaya ab, woraufhin Onurhan Aydin auf 2:0 erhöhte. Der dritte FTSV-Schütze Javad Akbari traf endlich und verkürzte zum 2:1 ‒ der Ball zappelte im Netz, obwohl Cetinkaya ihn berührt hatte. Nachdem Cem Baris zum 3:1 verwandelt hatte, machte Cetinkaya den Einzug in die Dritte Runde perfekt, indem er katzenartig den vierten Versuch von Altenwerder abwehrte.

„Nun hoffen wir auf einen weiteren starken Gegner im Käfig“, freuten sich die FCN-Verantwortlichen bereits auf die Dritte Runde und analysierten: „Über die gesamte Spielzeit war es eine ausgeglichene Partie mit dem glücklicheren Ende für uns in der Elfmeter -Lotterie.“

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