
Bei nur noch drei ausstehenden Spieltagen zeichnet sich der Titel und der damit verbundene direkte Aufstieg des Eimsbütteler TV in die Landesliga mehr und mehr ab. Zum einen machten die Eimsbütteler am Freitagabend parallel mit einem 5:0 gegen den SC Poppenbüttel ihre Hausaufgaben mehr als ordentlich und zum anderen düpierte der um den Klassenerhalt ringende SC Sperber durch einen 1:0 Sieg den Tabellen-Zweiten, den HFC Falke, der nun bereits fünf Punkte Rückstand auf den ETV (62 Zähler) hat und zusehen muss, in den drei noch ausstehenden Begegnungen nicht noch Rang Zwei an den HSV Barmbek-Uhlenhorst II zu verlieren, der seinerseits die Chance dazu am Sonnabendmittag durch ein 2:2 gegen den USC Paloma II erst einmal liegenließ und nun auf 56 Zähler kommt.
Doch genug der Zahlen. Kommen wir zur Partie des SC Sperber gegen den HFC Falke. Beide Protagonisten benötigten drei Punkte. Falke um weiter oben mitzumischen. Der SC Sperber, um sich weiter im Rennen um den Ligaverbleib zu halten. Dass es am Ende zu einem knappen Sieg der Alsterdorfer kam, die damit sieben von neun möglichen Punkten aus ihren letzten drei Spielen holten, war dann wohl auch irgendwie verdient, hatten sie doch übers ganze Spiel gesehen einfach mehr an Kampf und Leidenschaft als die „Falken“ an den Tag bzw. Abend gelegt.
Die Gäste kamen besser in die Partie. Sperber wirkte in den Anfangsminuten nervös und offerierte dadurch auch Yannick Bräuer nach 13 Minuten die erste echte Gelegenheit, als er links im SCS-Strafraum zum Abschluss kam, dabei aber am langen Pfosten vorbeischoss. Kurz darauf war es Steven Schönfeld, der in einer unübersichtlichen Situation im Strafraum den Ball nicht an Sperbers Keeper Daniel Göbel vorbeibekam (16.). Göbel war es auch, der einen satten Schuss von Bräuer aus 27 Metern zur Ecke abwehren konnte (20.).
Danach erholte sich der SC Sperber und kam besser ins Spiel. Aus der Tiefe perfekt angespielt, hatte Manuel Henkel das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber beim Versuch den Ball über Torwart Marco Wendt hinweg ins Netz zu setzen (24.). Bis zur Pause ereignete sich dann kaum noch Nennenswertes.
Kurz nach dem Wiederanpfiff traf dann Thomas Koster ins Sperber-Tor (48.). Dies aber unstrittig aus einer Abseitsposition. Insgesamt machte Falke nun zu wenig für die wichtigen drei Punkte. Sperber gestaltete das Spiel mindestens offen und hatte dabei auch Chancen durch Manuel Henkel (57./70.), die dieser aber ungenutzt verstreichen ließ.
Dann kam der Auftritt von Sperbers Kapitän Benjamin Baarz, der sich zum ersten Mal in diesem Spiel den Ball für seine ach so geliebten Freistöße zurechtlegte. 24 Meter, halblinke Position, Schuss, von der Falke-Mauer unhaltbar ins obere rechte Toreck abgefälscht. 1:0 für den SC Sperber (73.). Nun wurde es vor über 200 Zuschauern im Sport-Duwe-Stadion richtig munter. Falke arbeitete am Ausgleich, dem der eingewechselte Gian Nicolai nahe war, aber dessen Schuss durch gleich drei sich in die Schussbahn werfenden Gastgeber abgeblockt wurde. Alexander Briegert setzte den Nachschuss rechts neben das Tor (77.). Als dann Sperbers Torwart Daniel Göbel aus seinem Strafraum lief und dann Steven Schönfeld 18 Meter vor dem Tor zu Fall brachte, roch es stark nach der Roten Karte für den Torwart. Schiedsrichter Torbjörn Niedorf beließ es bei Gelb und Freistoß für Falke, der nichts einbrachte (85.). Glück für Sperber! Bräuer mit einer Direktabnahme links im Sperber-Strafraum, die links am Tor vorbeiging hatte wohl die letzte Gelegenheit (88.) in der regulären Spielzeit auszugleichen.
Es brach die Zeit von Referee Niedorf an, der dem Treiben auf dem Rasen kein Ende machen wollte. Wütende Sperber-Proteste außerhalb des Spielfelds, wann denn nun endlich Schluss sei, beantwortete der Mann in Schwarz damit, dass er nach bereits fünf absolvierten Nachspielminuten das Fingerzeichen für drei weitere Minuten gab. Was den Mann geritten hatte, letztlich fast neun Minuten nachspielen zu lassen, blieb nach dem Schlusspfiff sein Geheimnis. In der langen Overtime spielten die Hausherren, die alles andere als ein Abstiegskandidat aussahen, den knappen Vorsprung allerdings recht souverän ins Ziel.
hvp