
Eigentlich sollte am Dienstagabend schon um 18.30 Uhr der Ball rollen. Die Verantwortlichen des TSV Heist und die von Rasensport Uetersen II einigten sich dann aber mit Schiedsrichter Sven Femfert (vom Meiendorfer SV) darauf, den Anpfiff des Nachhol-Derbys um eine Viertelstunde nach hinten zu verlegen. Als der Ball dann rollte, schnupperten die Gäste schon nach 40 Sekunden am Führungstreffer: Nachdem sie ihren Anstoß ausgeführt hatten, überliefen sie die Heistmer auf der rechten Seite, doch Nils-Marvin Schwarz traf freistehend nur den Pfosten. „Nach dieser frühen Chance kam von uns aber eine halbe Stunde lang im Spiel nach vorne gar nichts mehr“, berichtete Rasensport-Coach Christian Sommer, der die Leistung seiner Elf „grauenhaft“ nannte.
So gingen die Hausherren zügig in Front: Julian Behrens passte aus der eigenen Spielfeldhälfte zu Heiko Jedamski, der den Ball zwischen den Rasensport-Verteidigern hindurchsteckte zum startenden Jan-Luca Bruckmann, der gegen die auf Abseits spielenden Gäste mit einem schönen Lupfer das 1:0 erzielte (2. Minute). „In der Folge haben wir es verpasst, unseren Vorsprung auszubauen“, erklärte Rainer Ossenbrüggen. Neben vergebenen Chancen wurde Bruckmann gleich zweimal wegen angeblicher Abseitsstellungen zurückgepfiffen und als Hauke Suhl den Ball erneut im Gäste-Gehäuse untergebracht hatte, zählte der Treffer ebenfalls wegen Abseits nicht − dabei war es laut Rainer Ossenbrüggen „nur Jedamski, der in der verbotenen Zone stand und passiv blieb“. Nach einer halben Stunde hätte allerdings auch der Ausgleich fallen können, als Jon Schwertfeger von links nach innen zog und dann den rechten Winkel anvisierte, TSV-Aushilfstorwart Marc Richert den Drehschuss aber überragend zur Ecke lenkte. Auf der Gegenseite hielt Fabian Mielke, der einst auch das Heistmer Tor hütete und nun als Keeper der Alten Herren der Rasensportler deren Zweitvertretung unterstützte, wiederholt stark und spekulierte zudem richtig, als Jedamski freistehend nicht das kurze Eck anvisierte, sondern einen Querpass spielte. So blieb es bis zur Pause beim 1:0.
„Auch im zweiten Durchgang haben wir uns immer wieder gut verschoben und den Uetersenern das Leben schwer gemacht“, berichtete Rainer Ossenbrüggen. Derweil hätte sich Sommer „etwas mehr Gegenwehr“ seiner Schützlinge gewünscht, mit denen er hart ins Gericht ging: „Ich muss den Charakter der Mannschaft infrage stellen, denn bei einigen Spielern wirkt es so, als ob sie die Saison auslaufen lassen würden.“ Die Chance, mit einem Sieg bis auf drei Punkte an den Tabellen-Zweiten TuS Hemdingen-Bilsen heranzurücken und noch einmal kräftig mitzumischen im Kampf um die Vizemeisterschaft in der Kreisliga 8, konnten die Rosenstädter jedenfalls nicht nutzen. Stattdessen sorgte die Heim-Elf kurz vor Ultimo für Klarheit, als sie bei einem Konter über ihre linke Seite das zweite Tor nachlegte. Dabei schien sich Bruckmann im Strafraum zunächst festzulaufen, ehe er noch einen Gäste-Akteur ausspielte und dann zurücklegte zu Jedamski, der zum 2:0 einschoss (86.). Dies war, weil Simon Reinecke bei einem weiteren aussichtsreichen Gegenstoß hängen bleib, auch das Endergebnis. „Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen“, freute sich Rainer Ossenbrüggen.