Bezirksliga West: Bethke will Aufstockung bei Abbruch


Die Quote ist passabel: Von zwei Pflichtspielen in der Bezirksliga West unter der Regie von Patrick Bethke, der in der Winterpause das Traineramt übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), gewann der SC Pinneberg immerhin eines. „Frustrierend“ ist es für Bethke allerdings, dass er erst zweimal verantwortlich an der Seitenlinie stand, ehe die Saison Mitte März wegen der Corona-Pandemie unterbrochen wurde. „Der Zeitpunkt war für uns bitter, weil wir nach unserem am 28. Februar errungenen 2:0-Sieg beim SV Lurup im Aufwind waren“, so Bethke, der präzisierte: „Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Serie nicht mehr spielen können – ein Abbruch wäre die einzig sinnvolle Lösung.“

Alles andere als passabel ist die gesamte Punkte-Ausbeute, die die Kreisstädter aktuell vorzuweisen haben: Nach 18 Saisonspielen haben sie 15 Zähler, weshalb sie die derzeitige Zwangspause als Vorletzter mit acht Punkten Rückstand auf den rettenden 13. Rang verbringen. Deshalb ist es für die SCP-Kicker von größter Bedeutung, wie die Verantwortlichen des Hamburger Fußball-Verbandes, falls sie sich denn tatsächlich auf einen Saison-Abbruch einlassen sollten, die Auf- und Abstiegsfrage klären. „Fakt ist, dass für uns in den zwölf noch offenen Saisonspielen noch 36 Punkte im Pott gewesen wären“, stellte Bethke klar, dass „der Absturz in die Kreisliga keinesfalls besiegelt war“.

Der 36-Jährige fügte hinzu, dass sein Team „zuletzt auch durch den Trainerwechsel im Aufwind gewesen“ sei und „ein gutes Restprogramm“ gehabt hätte: „Wir hätten nur noch fünfmal auswärts antreten müssen, aber noch sieben Heimspiele gehabt – unter anderem auch gegen mehrere direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt“. Sollten die HFV-Offiziellen entscheiden, dass die Mannschaften, die aktuell einen Abstiegsplatz innehaben, absteigen müssen, „würden sicher viele Vereinsverantwortliche einen Einspruch einlegen“, so Bethke, der bezogen auf seinen Klub hinzufügte: „Wir würden uns, falls dieser Fall eintreten sollte, zusammensetzen und darüber beraten, wie wir verfahren ...“

Die Saison 2019/2020 komplett zu annullieren, wie es Jan Ketelsen, Coach des Staffel-Rivalen 1. FC Quickborn, gefordert hatte, kommt für Bethke nicht infrage: „Das wäre unfair den Teams gegenüber, die aktuell in der Tabelle ganz oben und sportlich kurz vor einem Aufstieg stehen.“ Neben dem VfL Lohbrügge, dem in der Landesliga Hansa als souveränem Spitzenreiter tatsächlich nur noch sechs Punkte fehlen, um den Titel und den Aufstieg in die Oberliga Hamburg sicher zu haben, nannte Bethke explizit auch Rasensport Uetersen sowie den Kummerfelder SV, die in der Bezirksliga West die ersten beiden Plätze innehaben: „Beide Teams haben eine herausragende Saison gespielt und sich den Sprung in die Landesliga absolut verdient.“

Bethke ist sich im Klaren darüber, dass die Verbandsverantwortlichen „in einer Bredouille stecken“, in der er selbst sich „nicht befinden wollen würde“. Bethkes Wunsch-Lösung sähe so aus, dass „aus jeder Staffel die beiden Mannschaften mit dem besten Punkte-Quotienten aufsteigen“ und im Gegenzug „kein Team absteigen muss“. Dies wäre nur mit einer Aufstockung der Spielklassen umsetzbar. „Das würde für die kommende Saison zwei bis vier Punktspiele mehr bedeuten und da es einen vermehrten Abstieg geben würde, müssten sich gerade die Mannschaften, die aktuell im Klassement unten stehen, mächtig strecken – aber diesen Kampf würden wir gerne aufnehmen“, betonte Bethke, der im Herbst 2019 den Hetlinger MTV ebenfalls in der Bezirksliga West betreut hatte, abschließend.

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