
Am Freitag, 27. März, empfängt der SC Concordia zum Auftakt des 25. Spieltages der Oberliga Hamburg den VfL 93. Bevor um 19.30 Uhr im Marienthal-Stadion der Anpfiff ertönt, hat „Cordi“ als Tabellen-Neunter neun Punkte Vorsprung auf den Stadtpark-Klub, der den ersten Abstiegsplatz belegt. VfL-Manager Jürgen Domzalski kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück.
Zuvor nahm sich Domzalski Zeit für ein Interview mit SportNord, in dem er über die finanziellen Probleme seines Klubs, seine Zukunft, sowie die Stilllegung des Marienthal-Stadions sprach ...
SportNord: Wie sieht es mit den Zukunftsplanungen beim VfL aus, nachdem sich Hauptsponsor Marco Hölder im Sommer zurückziehen wird?
Jürgen Domzalski: „Es wird in der Mitte der nächsten Woche noch einmal ein Gespräch geben, danach wissen wir dann hoffentlich mehr – zumal ja auch unsere Spieler endlich hören wollen, wohin die Reise geht.“
SportNord: Droht aus finanziellen Gründen noch immer ein Rückzug der Mannschaft aus der Oberliga Hamburg?
Domzalski: „Nein, diese Befürchtung habe ich mittlerweile eigentlich nicht mehr, weil sehr viele Menschen in unserem Verein bemüht sind, damit es weitergehen kann. Es wäre auch schade um diesen Traditionsverein, wenn es nicht weitergehen würde. Aber klar ist auch: Ganz ohne Geld, um den Spielern zumindest Aufwandsentschädigungen zahlen zu können, kann man in der Oberliga nicht bleiben – und um Geld zu bekommen, benötigt man Sponsoren.“
SportNord: Wie sieht es mit Ihren persönlichen Zukunftsplänen aus?
Domzalski: „Darüber muss ich mir noch einmal Gedanken machen. Ich bin jetzt seit 13 Jahren beim VfL und fühle mich sehr wohl am Borgweg, wo ich eine schöne Zeit hatte. Aus privaten Gründen werde ich aber zukünftig im Fußball-Bereich auch etwas kürzer treten.“
SportNord: Könnte es sein, dass Sie eine Fußball-Pause einlegen?
Domzalski: „Ich bin 55 Jahre alt, da werde ich ganz sicher keine Fußball-Pause machen. Entweder, ich mache noch ein, zwei Jahre etwas – oder ich ziehe mich ganz zurück, denn irgendwann muss auch einmal Schluss sein. Und wenn ich weitermache, dann beim VfL!“
SportNord: Besteht überhaupt noch die Chance, dass auch Trainer Daniel Sager in der kommenden Saison noch am Borgweg tätig ist?
Domzalski: „Warum nicht? Sager ist ein Trainer, der hervorragend mit jungen und talentierten Spielern arbeiten kann – und auf genau solche Akteure setzen wir beim VfL. Und Sager hat gesagt, dass er sich, wenn wir einen gewissen Etat für die nächste Spielzeit zur Verfügung haben, einen Verbleib beim VfL vorstellen kann.“
SportNord: Was entgegnen Sie den Gerüchten, die besagen, dass Domzalski und Sager im Sommer gemeinsam zu Concordia wechseln?
Domzalski: „Ach, das sind alles alte Kamellen. Ich bin bei ‚Cordi’ mit Peter Mennsing zusammen groß geworden - dennoch haben wir keine Gespräche über eine Rückkehr geführt.“
SportNord: Könnte Sager den im Sommer vakanten Trainerposten bei Concordia übernehmen?
Domzalski: „Sager ist ein sehr guter Trainer, der nicht bis zum 1. Juni mit der Planung seiner Zukunft warten kann. Ich bin ein VfL-er, bei mir ist das etwas anderes, bei mir kommt es nicht so sehr darauf an.“
SportNord: Wissen Sie, ob Sager schon mit ‚Cordi’ gesprochen hat?
Domzalski: „Wie gesagt: Sager ist ein hervorragender Trainer, mit dem sich sicherlich mehrere Vereine unterhalten werden. Und wenn er Angebote bekommt und diese prüft, ist ihm niemand beim VfL böse. Sager hat Ambitionen und möchte nicht immer nur in der Oberliga, sondern irgendwann gerne auch höherklassig arbeiten.“
SportNord: Der VfL kämpft momentan sportlich um den Klassenerhalt ...
Domzalski: „... Ja, und ich gehe felsenfest davon aus, dass wir nicht absteigen! Und falls wir den Klassenerhalt doch verpassen sollten, würde beim VfL auch weiter Fußball gespielt werden. Und, um noch einmal aufs Finanzielle zu sprechen zu kommen: Die Krise, die momentan herrscht, trifft ja nicht nur unseren VfL – es werden alle Klubs ihre Ausgaben herunterschrauben müssen, weil die Sponsoren nicht mehr so bereitwillig zahlen.“
SportNord: Ist die Oberliga Hamburg für Sponsoren noch interessant?
Domzalski: „Ein Problem haben wir in d